Skurriles und Unedles in der Galerie Möller

In der phantasie- und humorvollen Bildersprache des 1955 in Freiburg geborenen Holger Koch werden Geschöpfe und Dinge in einer Szenerie miteinander verwoben. Der weiße Vogel mit dem roten Schnabel, der Elefant mit dem langen Rüssel, der Halbmond, der Brief, die Kirsche – sind wiederkehrende Metaphern in seiner Malerei, in Radierungen und Aquarellen oder neuerdings auch Artprints. Unbewusst verarbeitet er Gelesenes, Gesehenes, Gehörtes und Gesagtes. Wobei sich die Speicherfunktion in seinem Kopf besonders gern einschaltet, wenn es sich dabei um Heiteres z.B. aus Kindermund oder den komischen Ereignissen unseres Lebens handelt.

Immer bietet er dem Betrachter an, über ein Schmunzeln das Rad seiner eigenen Phantasie anzuwerfen und einen Teil der Vieldeutigkeit seiner Bildpoesie für sich zu erkunden. Seine Bildwelt ist liebenswert, freundlich, nie boshaft oder sarkastisch.

Goldschmied und Diplomdesigner Michael Franke hat nach einer Goldschmiedelehre an der Fachhochschule in Heilgendamm studiert. Er zählt zu den Großen seines Fachs. Der in Schönberg lebende, geborene Zwickauer, ist seit 1978 freischaffend tätig. Schmuckdesign aus seiner Hand ist einzigartig.

„Ich machte auch schon Schmuck, den man selber verändern kann. Es gibt Dinge zum Verschieben. Dinge zum Drehen, dass dahinter wieder Neues sichtbar wird. Wenn mir solche Sachen einfallen, bereitet mir das Freude. Ich arbeite mit vielerlei Materialien, auch mit eigentlich schmuckunwürdigen. Es muss einfach gut aussehen.“

Durch die Verwendung von sogenannten „unedlen“ Materialien sind auch seine Preise sehr „freundlich“.

Die Arbeiten von Holger Koch und Michael Franke sind noch bis zum 23. August in der Galerie Möller Warnemünde zu sehen. Zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 14. Juli um 19 Uhr, spielt das Duo Chiara.

Fotos: Künstler