Seestraße: Es geht weiter!


05. September 2016

Um die Warnemünder Seestraße ist es in den letzten Monaten ruhig geworden. Ende Dezember 2015 wurde zwar der erste sanierte Bauabschnitt zwischen Kurhaus und Heinrich-Heine-Straße übergeben, doch das war es auch schon. Anders als im Vorfeld angekündigt, konnte mit den Arbeiten am zweiten Bauabschnitt – vom Strand-Hotel Hübner bis zum Leuchtturm – im Frühjahr noch nicht begonnen werden. Grund: Die Baukosten sind im Laufe der Jahre deutlich angestiegen und das zur Verfügung stehende Geld war aufgebraucht.

Auf Initiative des Bausenators Holger Matthäus hatte die Hansestadt Rostock 2009 durch die Festsetzung des Warnemünder Kerngebietes als besonderes Fördergebiet speziell für Straßensanierungen eine Förderzusage von insgesamt drei Millionen Euro bekommen. Im Zuge dessen, wurden die nördliche Alexandrinenstraße, die Anastasiastraße, der Kirchenplatz, die nördliche Dänische Straße, die Kirchenstraße und eben die westliche Seestraße grundhaft saniert. Die Fördergelder haben im Wesentlichen die Eigenanteile der Stadt abgedeckt – ein Großteil der Maßnahmen wird aber durch Anliegerbeiträge bezahlt. Besonders die Eigentümer von Eckgrundstücken werden hier zur Kasse gebeten.

Für die Sanierung des letzten Abschnitts der Seestraße, bis hin zum Leuchtturm, konnte nun auf Antrag der Hansestadt Rostock mit Zustimmung des Ministeriums für Wirtschaft, Bau und Tourismus eine zeitweise Umschichtung von Geldern aus dem Städtebausanierungsgebiet der Rostocker Innenstadt erreicht und die Finanzierung so gesichert werden. „Wir planen Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro“ informiert Holger Matthäus, dessen besonderer Dank sich an Sigrid Hecht vom Eigenbetrieb Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung der Hansestadt Rostock, KOE, und Wirtschaftsminister Harry Glawe, richtet.

„Wir können damit die Realisierung des wohl wichtigsten Abschnitts bei der Straßensanierung noch 2017 in Angriff nehmen. Der Bereich um den Leuchtturm bis hin zum Alten Strom ist ein Muss für jeden Besucher unseres Landes und ein international beliebtes Fotomotiv. Zukünftig wird die Aufenthaltsqualität enorm erhöht: lokale Gastronomie mit Freiplätzen, zahlreiche Bäume und ausreichend Platz zum Flanieren wird geschaffen. Endlich wird auch hier das marode Baumaterial aus dem Ende der DDR-Zeit gegen zeitgemäßes ansprechendes Material ersetzt und es wird mobilitätsgerecht gebaut“, sagt der Warnemünder Matthäus. 

Als einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des beliebten Seebades sieht das Vorhaben auch Eurawasser-Sprecherin Gabi Kniffka. Der Versorger wird nämlich im Auftrag des Warnow-Wasser und Abwasserverbandes, WWAV, schon vor Beginn der Straßenbauarbeiten tätig und erneuert das gesamte Trink- und Schmutzwassersystem in diesem Bereich. Die Umsetzung der umfangreichen Arbeiten erfolgt dabei in vier Abschnitten: Zunächst wird die Fahrbahnoberfläche aufgebrochen, um die inzwischen über 100 Jahre alten Leitungen und Kanäle auszutauschen. In konventioneller offener Bauweise werden dann die Trinkwasserleitungen mitsamt der Hausanschlüsse saniert und parallel die Schmutz- und der Regenwasserkanäle ausgewechselt. Der Regenwasserkanal wird analog dem ersten Bauabschnitt von teilweise 20 auf 60 Zentimeter Durchmesser vergrößert – ein stattliches Maß zur noch besseren Ableitung erhöhter Niederschlagswassermengen. Aufgrund der Dimensionserhöhung des Kanals muss dessen Lage im Straßenbereich entsprechend geändert werden. Eine Besonderheit im Zuge des Bauvorhabens ist, dass im Rahmen des Hochwasserschutzes die Installation eines Doppelschieberschachtes in der Straße Am Leuchtturm innerhalb des Regenwassersystems geplant ist.   

Eine Beschlussvorlage wird nun gefertigt und der Bürgerschaft zur Bestätigung vorgeschlagen. Die Ausschreibung soll dann umgehend erfolgen und die geplante Bauzeit das Jahr 2017 überdecken. Alle konkreten Baumaßnahmen und -abläufe sollen rechtzeitig bekanntgegeben werden.

Die grundhafte Sanierung der westlichen Seestraße wäre der schöne Abschluss einer mehrjährigen Straßensanierung in Warnemünde. Damit kann Warnemünde in der öffentlichen Infrastruktur endlich wieder mit den anderen benachbarten Seebädern mithalten. Einzig der Georginenplatz, die Georginenstraße und die Friedrich-Franz-Straße fehlen noch.

Vom Strand-Hotel Hübner bis zum Hotel Am Leuchtturm wird die Seestraße verkehrsberuhigt. Für Anlieger und Lieferanten soll sich auch weiterhin befahrbar sein; die Parkplätze entfallen. Auf Höhe des Hotels Am Leuchtturm soll eine Wendeanlage entstehen. Der Bereich bis hin zum Leuchtturm und zum Alten Strom ist als reine Fußgängerzone geplant.


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Horst Prietz - 12.09.2016 um 17:03 Uhr
Wer das eine will muss das andere mögen:
wer die Einnahmen von den Urlaubern will, muss ihnen nicht nur ein Bett, sondern auch einen Parkplatz anbieten, mindestens in einer akzeptablen Weise - alles im Bereich Seestraße und Umgebung wegzurationalisieren ist Polemik und am Leben vorbei.
urlauber - 10.09.2016 um 10:22 Uhr
Wir haben 3 mal in Warnemünde Urlaub gemacht. Beim letzten mal in einer Ferienwohnung ohne PKW-Stellplatz. Nie wieder Warnemünde!!!
SB - 06.09.2016 um 15:05 Uhr
...und wieder fallen Parkplätze weg. Wer solche Pläne macht, der stand wahrscheinlich noch nie am Platz vor dem Leuchtturm und hat Urlauber, Bewohner und Gewerbetreibende bei der Parkplatzsuche beobachtet.
Wann endlich wird ein fähiges Verkehrskonzept erarbeitet?!
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