Seenotretter erfahren doppelte Würdigung


08. Mai 2015

Anlässlich des Jubiläumsjahres der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, DGzRS, gibt die Bundesrepublik Deutschland Sonderpostwertzeichen und eine Gedenkmünze „150 Jahre Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“ heraus. Beides wurde gestern im Warnemünder Informationszentrum der Seenotretter vorgestellt. „Ich freue mich sehr, dass Sonderpostwertzeichen und Gedenkmünze hier im Stephan-Jantzen-Haus – auf für die Seenotretter historischem Boden – der Öffentlichkeit präsentiert werden. Und dies nicht nur am Erstausgabetag beider Stücke, sondern exakt 175 Jahre und einen Tag, nachdem die erste Briefmarke der Welt in Großbritannien geklebt wurde“, sagt Gerhard Harder, ehrenamtlicher Vorsitzer der DGzRS. In seinem Grußwort erinnert er natürlich auch an den bekannten Warnemünder Lotsenkommandeur Stephan Jantzen, der in seiner Zeit als Vormann über 80 Menschen aus Seenot rettete – Tradition und Moderne der Seenotretter sind hier in Warnemünde eben eng miteinander verbunden. „Für die Seenotretter ist die Würdigung ihrer Arbeit mit Sonderpostwertzeichen und Gedenkmünze eine sehr große Ehre. Wir sehen darin eine sehr wertvolle Möglich­keit, viele Menschen mit unserer Arbeit in Berührung zu bringen“, so Gerhard Harder.

Nicht ohne Grund wurden Briefmarke und Münze in Warnemünde der Öffentlichkeit präsentiert: „Vor 25 Jahren ist die DGzRS auf ihre angestammten Stationen in Mecklenburg-Vorpommern zurückge­kehrt. Die Wiedervereinigung der Seenotretter aus Ost und West gehört zu den Erfolgsgeschich­ten der Deutschen Einheit“, erinnert der Vorsitzer im Ehrenamt.

„Der Einsatz der DGzRS geht über das hinaus, was man von Menschen erwarten kann. Die Seenotretter riskieren nicht selten ihr Leben für andere. Das bewundere ich“, sagt Ministerial­direktor Dr. Bruno Kahl anlässlich der kleinen Feierstunde in Warnemünde. An die Besatzungen der DGzRS gewandt, fügt er hinzu: „Sie leisten mit Ihrem Engagement einen unschätzbaren Beitrag zur Sicherheit in der Seeschifffahrt. Das Bundesfinanzministerium möchte mit den heutigen Ausgaben die Arbeit der DGzRS unterstützen und würdigen und auf diese Weise dafür in der Gesellschaft werben.“

Diplom-Designer Andreas Ahrens aus Hannover hat für die inzwischen vierte Briefmarke der Seenotretter zwei beeindruckende Fotos zu einem Motiv verschmolzen: Vom Hamburger Seefotograf Peter Neumann stammt der abgebildete Seenotrettungskreuzer Wilhelm Kaisen und die umgebende Wellenlandschaft hat Diplom-Fotodesigner Thomas Steuer aus Essen vor Norderney mit der Kamera eingefangen. In großen Lettern ist auf der Marke „SEENOTRETTER“ zu lesen.

Die Gedenkmünze hat nicht nur Sammlerwert, sondern ist auch ein gesetzliches Zahlungsmittel im Wert von zehn Euro. Das Rettung verheißende Hansekreuz der Seenotretter verschmilzt auf der Bildseite mit einem Bootsrumpf. Dieser Entwurf stammt von dem Künstler Prof. Joachim Dimanski aus Halle (Saale). Die Wertseite der Münze zeigt einen Adler, den Schriftzug „BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND“, Wertziffer und Wertbezeichnung, das Prägezeichen „J“ der Hamburgischen Münze, die Jahreszahl 2015 sowie die zwölf Europasterne. Der glatte Münzrand enthält in vertiefter Prägung die Inschrift: „FREIWILLIG . UNABHÄNGIG . SPENDENFINANZIERT“. Die Münze wird in zwei Ausführungen geprägt, teilt der Vertreter des Bundesfinanzministeriums mit: Stempelglanzqualität, Kupfer-Nickel-Legierung CuNi25, 14 Gramm, zum Nennwert erhältlich in den Bundesbank-Filialen sowie vielen Banken und Sparkassen; Spiegelglanzqualität aus 625-Silber-/375-Kupfer-Legierung, 16 Gramm, erhältlich über die Verkaufsstelle für Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland.

„Die Briefmarke hat einen Portowert von 62 Cent. Ab heute sind Sie und alle Briefeschreiber im Land eingeladen, für die Seenotretter auf dem Postweg zu werben! Auch die Münze ist ab heute im Handel erhältlich“, wirbt Dr. Bruno Kahl und überreicht die eigens für die Präsentation angefertigte Vergrößerung von Briefmarke und Münze an Gerhard Harder. Namhafte Unterstützer der Seenotretter wurden im Anschluss daran mit jeweils einem Erstdruck der Marke und einer Gedenkmünze geehrt.

Jahr für Jahr fahren die Seenotretter mehr als 2.000 Einsätze. Seit Gründung des Rettungswerks verdanken fast 82.000 Schiffbrüchige ihr Leben dem schnellen und selbstlosen Eingreifen der DGzRS. Die Arbeit des deutschen Seenotrettungsdienstes wird ausschließlich durch Spenden und freiwillige Zuwendungen finanziert – ohne jegliche staatlich-öffentliche Mittel. Die DGzRS, deren Schirmherr der Bundespräsident ist, beansprucht zur Erfüllung ihrer Aufgaben keine Steuer­gelder.

Fotos (4) Ehrungen: MaP


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