Scandlines sieht Grün


05. Juli 2019

Das Geschäftsjahr 2018 war für die Fährreederei Scandlines durchaus stabil. Mit einer Steigerung von gut elf Prozent auf der Strecke Rostock-Gedser und fünf Prozent auf Puttgarden-Rødby konnte sich vor allem der Frachtbereich positiv weiterentwickeln. „Auch unsere beiden Hybridfähren auf der Strecke Rostock-Gedser legten ein solides Ergebnis an den Tag – im Sommer beförderten sie zum ersten Mal mehrmals über 16.000 Passagiere an einem Tag“, berichtet Gerald Lefold, Geschäftsführer der Scandlines Deutschland GmbH.

Bei diesen Zahlen bleibt ein gelegentlicher Boxenstopp natürlich nicht aus. Nach drei Jahren Einsatzzeit stand im Frühjahr der erste planmäßige längere Werftaufenthalt für die Berlin an. Während des Werftaufenthalts fuhr die Kronprins Frederik problemlos als Frachtfähre auf der Strecke Rostock-Gedser, um das Schwesterschiff Copenhagen zu entlasten. Auf dem Programm in der Werft standen die reguläre Klassenbesichtigung, die alle zweieinhalb bis drei Jahre vorgenommen wird, sowie einige geplante Reparatur- und Wartungsarbeiten, wie ein Unterwasseranstrich mit algenabweisender Farbe. Auch der Austausch des Thrusters auf der Backbordseite konnte ohne problemlos gemeistert werden. Ein Reserve-Thruster von Kongsberg Maritime (ehemals Rolls Royce) in Norwegen wurde umgehend zur Werft geliefert und montiert, sodass das Fährschiff gut gerüstet in die Hochsaison starten konnte.

Auch das erste Halbjahr 2019 fiel für die Reederei erfolgreich aus und das, obwohl die Lkw-Mengen nicht ganz das Niveau des Vorjahres erreichen konnte. Im Pkw-Verkehr die Mengen des Vorjahres dagegen leicht übertroffen. Die Geschäftsführung gibt sich positiv: „Die Hochsaison steht vor der Tür und Scandlines ist gut aufgestellt, um wie in den vergangenen Jahren ein gutes Resultat und nicht zuletzt einen guten Service für alle Reisenden zu bieten“, so Heiko Kähler, ebenfalls Geschäftsführer der Scandlines Deutschland GmbH.

Seit dem Verkauf der Reederei an ein Konsortium bestehend aus drei Infrastrukturfonds im vergangenen Jahr wurde der Fokus bei Scandlines direkt auf Grün gerichtet. „Wir sind sehr froh darüber, dass für Scandlines‘ Investoren grüne Initiativen so hoch im Kurs stehen“, so Kähler. Bei den grünen Initiativen wurde die erste Maßnahme bereits beschlossen: alle 16 Thruster – es handelt sich dabei um die Antriebssysteme der Fähren – auf Scandlines‘ Hybridfähren der Strecke Puttgarden-Rødby werden mit neuen Thrustern ausgetauscht, um die Lärmemissionen zu vermindern. Mit der 13 Millionen Euro Investition werden der Unterwasserschall und Vibrationen verursacht durch Scandlines‘ Hybridfähren auf der Strecke Puttgarden-Rødby zum Nutzen des maritimen Lebens in der Fehmarnbelt Region reduziert. Zudem werden durch den homogeneren Flow des Wassers während des Antriebs Emissionen wie CO2 verringert.

Auch auf der Strecke Rostock-Gedser gibt es grüne Neuigkeiten. Gemeinsam mit der Rostock Port GmbH und dem Fraunhofer-Institut der Universität Rostock ist Scandlines Partner in dem vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Logistikprojekt „Simulationsgestützte Optimierung der Abfertigungsprozesse moderner RoRo-Schiffe in Fährterminals“ mit dem Ziel, die Abläufe beim Beladen der Fähren zu optimieren. „Basierend auf einem simulationsgestützten Assistenzsystem sollen im Ergebnis des Projekts die Beladeprozesse unserer Hybridfähren auf dem Rostocker Fährterminal effizienter gestaltet werden, um die Geschwindigkeit und die damit verbundene Emissionsbelastung unserer Fähren während der Seepassage so gering wie möglich zu halten“, erklärt Heiko Kähler.

Ferner gibt es Überlegungen, Rotorsegel auf den Hybridfähren der Strecke Rostock-Gedser zu montieren. Ein Rotorsegel ist die moderne Version des Flettner-Rotors und die Technologie basiert auf dem Magnus-Effekt. „Durch die Installation von Rotorsegeln kann der CO2-Ausstoß auf Rostock-Gedser um vier bis fünf Prozent verringert werden. Unseren Fokus fest auf die grüne Fährschifffahrt gerichtet, planen wir den Gebrauch der Dieselmotoren an Bord weiter zu reduzieren und lassen die Fähren auf Rostock-Gedser stattdessen quasi mit Windkraft fahren“, so Kähler.

Foto: Archiv


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|