Scandlines mit größtem Segelschiff zur Hanse Sail


05. August 2021

108 Teilnehmerschiffe sind zur 30. Hanse Sail Rostock avisiert. Die meisten sind Traditionssegler. Die deutsch-dänische Fährreederei Scandlines verleiht der Jubiläums-Sail einen ganz besonderen Akzent: Mit knapp 170 Metern Länge und ca. 25 Metern Breite ist nämlich die Hybridfähre Copenhagen das größte Schiff mit einem Segel, das während der Hanse Sail zu sehen ist. Ihr Rotorsegel ragt stolze 30 Meter zylinderförmig in den Himmel.

Seit Mai 2020 ist das Rotorsegel der finnischen Firma Norsepower auf der Copenhagen installiert. Es wirkt genau gegensätzlich und reduziert den CO2-Ausstoß der Hybridfähre auf der Strecke zwischen Rostock und Gedser signifikant um vier bis fünf Prozent.

Die innovative Technologie des Rotorsegels greift auf das nahezu 100 Jahre alte Konzept der Flettner-Rotortechnik zurück: Trifft der Wind auf den rotierenden Zylinder, wird er auf der einen Seite beschleunigt und auf der anderen Seite des Körpers verlangsamt. Der Unterschied in der Windgeschwindigkeit führt zu einem Druckunterschied, der eine Kraft senkrecht zum Wind generiert – der sogenannte Magnus-Effekt. Dieser Effekt hilft dabei, das Schiff bei Seitenwind nach vorne zu bewegen.

Ingenieur Anton Flettner ließ seine Erfindung des Flettner-Rotors bereits seit 1924 testen. In Kiel baute er Schiffe um und führte unzählige, sogar internationale Versuchs- und Demonstrationsfahrten durch. Weil die Rotoren aber als alleiniger Antrieb bei Windstille ungeeignet waren, setzten sie sich damals noch nicht durch. So geriet die Technologie wieder in Vergessenheit.

Nach fast einem Jahrhundert setzt Scandlines nun wieder auf die Effizienz des Flettner-Rotors: Das Norsepower Rotorsegel ist eine anwendungsreife, maritime Windtechnologie, für die auf der Scandlines-Route zwischen Rostock und Gedser optimale Windbedingungen vorherrschen. Damit liegt auch der kommerzielle Nutzen auf der Hand.

Das größte „Segelschiff“, das während der Hanse Sail zu sehen ist, punktet aber nicht nur mit seinem einmaligen Rotorsegel, sondern mit vielen weiteren Klimaschutzmaßnahmen: Die Hybridfähre hat neben Dieselgeneratoren auch einen Elektroantrieb an Bord. Ein Batteriepaket ergänzt den Antrieb und kann überschüssige Energie direkt an Bord speichern. Im Bedarfsfall kann sie dann wieder für den Antrieb genutzt werden. Durch die Umstellung von traditionellen Dieselfähren auf modernste Hybridschiffe auf der Linie wurde der Treibstoffverbrauch erheblich reduziert.

Außerdem verwendet die Fähre energiesparende, geräuscharme Thruster, die geringeren Unterwasserlärm erzeugen. So wird die Tierwelt im Meer weniger gestört, worüber sich insbesondere die in der Ostsee wieder häufiger vorkommenden Schweinswale freuen.

Für eine nachhaltige Zukunft setzt Scandlines auf viele weitere große und kleine Projekte in Richtung Umwelt- und Klimaschutz. So unterstützt die Reederei unter anderem die Nachhaltigkeitsziele der UN. Außerdem arbeitet das Unternehmen eng mit dem Nabu e.V. zusammen. Gemeinsam hat man das Hafengelände Puttgarden zu einem „Grünen Hafen“ transformiert, um die Artenvielfalt auf dem Gelände zu fördern.

In Kooperation mit E.ON stellt Scandlines vorerst kostenfreie Ladestationen für Elektroautos am BorderShop in Puttgarden und in Rostock zur Verfügung – so ist es noch einfacher, umweltschonend nach Skandinavien und zurück zu fahren.

Foto: Taslair


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|