Rund Bornholm: Ein Drama auf See – Zehn Yachten erreichen das Ziel


13. Juli 2024

Die traditionelle Langstrecken-Regatta Rund Bornholm zur 86. Warnemünder Woche forderte von den Crews in diesem Jahr besonders viel Durchhaltevermögen und Nervenstärke. Viele der gestarteten Teams mussten das Rennen vorzeitig abbrechen, doch zehn hartnäckige Yachten schafften es schließlich über die Ziellinie.

Die schnellste Yacht war die Ospa von Otto Timm, die nach 1:15:53,06 Tagen in Warnemünde einlief. Der polnische Solo-Segler Wladyslaw Chmielewski auf seiner Bindi bewies das größte Durchhaltevermögen und benötigte 3:22:16:50 Tage. Er hatte zwischenzeitlich im Hafen von Rönne auf Bornholm Schutz vor einem Gewitter gesucht, bevor er nach langen Flautenphasen schließlich Warnemünde erreichte.

Preisverleihung und Sieger nach berechneter Zeit

Die begehrten Trophäen wurden am Freitagabend verliehen. In der Yardstick-Wertung gewann die Ember Sea von Jochen Bunk aus Rostock, während in der ORC-Wertung die Maiko von John Victorin, ebenfalls aus Rostock, den Sieg davontrug.

Schwierige Bedingungen und technologische Höchstleistungen

Die Wettfahrtleitung unter der Leitung von Laura Kühlewind und ihrem Team war in den fast vier Tagen ununterbrochen im Einsatz. Funkgeräte, Telefone und Computer liefen heiß, als die Flotte von 26 Crews am Montagmittag auf den Kurs Richtung Bornholm geschickt wurde. Ein ausgedehntes Flautenfeld legte sich in der Nacht über das Regattafeld und bremste den Fortschritt der Yachten erheblich. Besonders die leichten Rennboote vom Typ VO60, darunter die Ospa und die Illbruck, sowie die Brenta 55 Ember Sea konnten die leichten Winde nutzen und am zweiten Renntag im Morgengrauen Warnemünde erreichen. Für viele andere Yachten wurde die Regatta jedoch zu einem langen und zähen Trip auf der Ostsee.

Frühzeitige Aufgabe und hartnäckige Durchhalter

Für einige Crews war das Rennen zu lang, und sie kehrten bereits wenige Stunden nach dem Start nach Warnemünde zurück. Berufliche Verpflichtungen und auslaufende Charterverträge zwangen sie zur Aufgabe. Die Wettfahrtleitung registrierte viele Nachrichten von Crews, die vorzeitig in den Hafen segelten. Die Sorge galt vor allem jenen, die das Rennen unbedingt zu Ende bringen wollten. Gewitterwarnungen am Mittwoch und Donnerstag über der Ostsee erhöhten die Anspannung zusätzlich.

Rückkehr der Bindi und unterschiedliche Erlebnisse der Crews

Mit dem Zieleinlauf der Bindi waren schließlich alle Yachten wieder sicher im Hafen. Der erschöpfte Solo-Segler Chmielewski brauchte zuerst einmal Schlaf. Andere Crews wie die der Ember Sea waren schon ausgeruht und verarbeiteten die Erlebnisse schnell. Jens Burmeister aus der Crew berichtete: „Nach dem Anlegen wurde das Boot kurz aufgeklart, dann gab's ein Bierchen, und wir ließen das Rennen noch einmal Revue passieren.“

Die erste Nacht sei auch für die Ember Sea anstrengend und nervenaufreibend gewesen, sagte Burmeister. „Ein bis zwei Stunden ging gar nichts. Da haben wir gestanden bzw. sind nur getrieben. Ansonsten hieß es immer, nach Wind Ausschau zu halten und das Boot irgendwie am Laufen zu halten.“ Die Crew hielt sich lange an den größeren Yachten und profitierte von Böenfeldern, bevor die Illbruck und andere ehemalige Ocean-Racer ihre Größe ausspielten und davonsegelten.

Spannung und glückliche Momente

Trotz der Herausforderungen gab es auch Momente des Glücks. „Es wurde eigentlich nie richtig dunkel in der Nacht, und der Sonnenaufgang am ersten Morgen war toll. So etwas entschädigt für die anstrengenden Momente und motiviert, immer weiter zu segeln“, so Burmeister.

Die Ember Sea ist mit ihrem ersten Platz bei Rund Bornholm und dem Sieg bei der Mecklenburgischen Bäderregatta heißer Anwärter auf den Wiro-XXL-Cup, die Kombi-Wertung aus den drei Seebahn-Regatten. Das abschließende Gedser Race startet heute um 10 Uhr.

In der ORC-Wertung um den Warnemünder-Woche-Cup liegt die Maiko-Crew von John Victorin gut im Rennen. Nach Platz zwei bei der Bäderregatta und dem souveränen Sieg bei der Langstrecke Rund Bornholm ist auch hier der Gesamtsieg in greifbarer Nähe.


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