Noch eine Warnemünder Brücke in desolatem Zustand


04. September 2014

Dieses Mal geht es um die Stromgrabenbrücke, also den Durchfluss vom Alten Strom zum Seekanal. „Im Rahmen von Brückenprüfungen wurde festgestellt, dass sich alle drei Teilbauwerke in einem desolaten Zustand befinden und eine Sicherung der Gebrauchstauglichkeit kurzfristig nicht mehr gewährleistet werden kann“, heißt es in einer Beschlussvorlage an die Rostocker Bürgerschaft. Die drei Teilbauwerke sind die der Stadt Rostock gehörenden Straßenabschnitte Am Bahnhof und Am Passagierkai, aber auch der mit Bahngleisen überbaute Mittelteil – letzterer gehört in den Zuständigkeitsbereich der Bahn.

Bei allen drei Brückenteilen besteht dringendster Handlungsbedarf. Bereits jetzt ist die Höchstgeschwindigkeit im Brückenbereich der Straße Am Bahnhof auf maximal fünf Kilometer pro Stunde begrenzt. Schwergewichte mit mehr als zehn Tonnen dürfen sie gar nicht queren. Auch die Standfestigkeit der Bahnbrücke wird nur noch durch die eingebauten Bahnhilfsbrücken und regelmäßige Schotternachstopfungen gewährleistet. Vor dem Hintergrund der einzigen vorhandenen Erschließungsmöglichkeit für das Gewerbe auf der Mittelmole und den Warnemünder Bahnhof ist der Ersatzneubau des Spüldurchlasses deshalb zwingend erforderlich. Die DB Netz AG beabsichtigt jetzt den Neubau ihres Brückenteils und auch für die Stadt besteht Handlungsbedarf.  „Die Hansestadt Rostock plant auf Grund der starken Bauwerksschäden gemeinsam mit der Bahn den Ersatzneubau ihrer Brückenteilbauwerke und beabsichtigt dazu, mit dem Verkehrsunternehmen eine Planungsvereinbarung und im Anschluss daran eine Bau- und Finanzierungsvereinbarung auf Grundlage des Eisenbahnkreuzungsgesetzes einzugehen“, heißt es in der Vorlage aus der Stadtverwaltung.

Die bauliche Umsetzung ist von Oktober 2015 bis April 2016 geplant. Stimmt die Bürgerschaft dem Vorhaben zu, ist der Bahnhof Warnemünde von Mitte Dezember 2015 bis Ende April 2016 voll gesperrt – alle Züge enden und starten dann am Werftbahnhof. Der Fernverkehr endet in dieser Zeit am Rostocker Hauptbahnhof und einige Züge werden ersatzlos gestrichen.

Die Dringlichkeit des Vorhabens erfordert unverzüglichen Planungsbeginn. Die veranschlagten Planungskosten von 150.000 Euro sollen jetzt von der Bürgerschaft freigegeben werden. Wie hoch die tatsächlichen Baukosten sind, ist noch unklar.

Die Einordnung in den Haushaltsplan 2015/16 erfordert hinsichtlich der notwendigen Vorbereitung ebenfalls einen unverzüglichen Start der Planungsarbeiten.


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