Markgrafenheide: Polizei und Ordnungsdienst erstmals als „Doppelstreife“


03. Juli 2018

Das ist neu: Die Bäderdienstbeamten des Polizeireviers Rostock-Dierkow, zuständig auch für die Station in Markgrafenheide, gehen heute im Heideort erstmals gemeinsam mit den Mitarbeitern des Allgemeinen Ordnungsdienstes (AOD) auf Streife. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, initiiert durch den hiesigen Ortsbeirat, unterstützt durch Tourismuszentrale und Polizei.

Auch die städtischen Mitarbeiter dürfen hoheitliche Aufgaben tätigen und genau wie die Polizeibeamten sind sie uniformiert. Zu ihrem Aufgabenspektrum zählen unter anderem die Straftatverfolgung sowie das Vorgehen gegen Ordnungswidrigkeiten und Umweltdelikte, aber auch die Kontrolle von Hundehaltern. Der kleine aber feine Unterschied: Reagiert ein Bürger nicht, etwa auf die Bitte seinen Personalausweis vorzulegen, dürfen sie ihn nicht zurückhalten. „Damit wir nicht als zahnlose Tiger gelten, hoffen wir darauf, dass uns die Stadt künftig mit mehr Kompetenzen ausstattet“, sagt AOD-Mitarbeiter Veit Nehring.

Das Sicherheitsgefühl der Bürger stärken und dabei Bürgernähe ohne lange Verwaltungswege zeigen – so stellt sich die neue Allianz ihr tägliches Tun und Handeln vor. Erfahrungen aus anderen Städten liegen nicht vor. „Die Menschen sollen merken, dass sie nicht allein sind und dass wir ihre Probleme sehr ernst nehmen“, unterstreicht Polizeihauptkommissar Heiko Heyden, Leiter der Polizeistation Markgrafenheide. Er hätte sich gefreut, wenn man auch den Strandvogt mit im Boot hätte. Das hat bislang (noch) nicht geklappt.

Jeweils zwei Mitarbeiter des AOD – sie rotieren innerhalb der Dienststelle – verstärken ab sofort den Bäderdienst in Markgrafenheide und Hohe Düne. Weitere vier und ein paar Saisonkräfte kommen für die Überwachung des ruhenden Verkehrs hinzu. Zielstellung ist, die Kombistreife zeitnah auf Warnemünde und die übrigen Rostocker Stadtteile auszudehnen. „Der heutige doppelte Streifengang ist praktisch Startschuss für eine intensivere stadtweite Zusammenarbeit“, führt Polizeihauptmeister Olaf Schöpke aus. Wie sich die Intensivierung angesichts der dünnen Personaldecke im Amt darstellen soll, ist allerdings noch unklar.   

Durchaus auf die Gegebenheiten im Seebad und in der Heide zugeschnitten, nutzen die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes für die Streifengänge das Fahrrad. Die Polizeibeamten sind noch nicht so fortschrittlich ausgestattet und zu Fuß bzw. mit dem Auto unterwegs.

Obwohl der allgemeine Respekt vor der Uniform deutlich nachgelassen hat, kommt es auf den täglichen Kontrollgängen glücklicherweise nur selten zu verbalen und körperlichen Übergriffen. Mehrere Jahre hat die Ordnungsdienst-Mitarbeiterin Anne-Katrin Lantow den ruhenden Verkehr in Warnemünde kontrolliert. „Von Gästen und Einheimischen wurden wir meist gut angenommen“, legt die junge Frau ihre Erfahrungen im Seebad offen. Gemeinsam mit Veit Nehring übernimmt sie heute den Premieren-Streifengang in Doppelbesetzung. Im Fokus liegen der Dünenweg – Anwohner beschwerten sich hier über Falschparker – der dort befindlichen Toilettenkomplex und die Strandaufgänge bis zum Turm 3.  

Nicht nur wegen der Kreuzfahrtschiffe mischen sich immer häufiger auch fremdsprachige Gäste unter das Publikum. Gute Englischkenntnisse sind da zwingend erforderlich. Beim Duo Lantow/Nehring verfügt sie über die nötige Fremdsprachenkompetenz. Entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen für die anderen Mitarbeiter laufen zeitnah an.

„Genauso haben wir es uns lange gewünscht und ich freue mich sehr, dass es nun endlich ernst wird“, sagt der Beiratsvorsitzende Jürgen Dudek. Er will den AOD künftig auch zu den Ortsbegehungen einladen.


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