MV Werften Warnemünde: Volle Kraft voraus


11. November 2016

Eine gute Nachricht vorweg: Die malaysische Genting-Gruppe hat kein Interesse an einem Rückkauf der durch die Stadt erworbenen Fläche, das teilte René Fiege, bei MV Werften verantwortlich für Planung und Investitionen, im Rahmen seiner Präsentation auf der Ortsbeiratssitzung am Dienstag mit. Viele Jahre hatte die Stadt gekämpft, um das Gebiet südlich des derzeitigen Passagierkais vom ehemaligen Werfteigner zu kaufen, um dort den Kreuzfahrthafen zu erweitern. Die Idee zur Rückverkauf brachte Oberbürgermeister Roland Methling ins Spiel und sorgte so für harsche Kritik, nicht nur unter den Warnemündern.  „Dieses Areal ist immerhin auch ein fester Bestandteil des fortzuschreibenden Strukturkonzeptes“, freut sich der Ortsbeiratsvorsitzende Alexander Prechtel über die Aussage.

Mit guten Nachrichten geht es auch weiter, denn die Genting-Gruppe möchte in Mecklenburg-Vorpommern künftig viele Schiffe bauen und sichert so den Fortbestand der drei Werften in Wismar, Stralsund und Warnemünde. Ein klares Bekenntnis zur Region stellt schon die Namensgebung „MV Werften“ dar. Allein das Zurück von „Yards“ zu „Werften“ stehe für deutsche Qualitätsarbeit. Im Bauprogramm bis 2023 stehen vier Flusskreuzfahrtschiffe der Crystal River Rhine Class (134,90 m, 3.100 BRZ) – das erste wurde am 19. August in Wismar auf Kiel gelegt –, vier Ozeanriesen der Global Class (342,26 m, 201.000 BRZ) und drei Expeditionsjachten der Crystal Endeavor Class (160,8 m, 19.500 BRZ). Ebenfalls bis 2023 sollen zwei Schiffe der Exclusive Class, eine 7-Sterne-Klasse für den amerikanischen und europäischen Markt, abgeliefert werden – dieses Projekt befindet sich noch in der technischen Ausarbeitung.

Für Warnemünde ist besonders die Global Class interessant, denn riesige Sektionen dieser so genannten Neo-Panamax-Klasse mit mehr als 200.000 BRZ sollen hier gefertigt werden. Das wiederum zieht große Investitionen und einen nicht minder großen Mitarbeiterbedarf nach sich. Eile ist geboten, denn schon Ende 2018 will der Schiffbau in Warnemünde wieder richtig voll durchstarten. 100 neue Mitarbeiter wurden bereits in den letzten Wochen eingestellt – in den nächsten sechs Monaten sollen an den drei Strandorten 250 weitere folgen. Mittelfristig will MV Werften sogar auf 3.100 Mitarbeiter aufstocken. Etwa 1.000 Fachkräfte sollen davon allein in Warnemünde beschäftigt sein. „Gut 1.700 Bewerbungen, darunter viele überregionale, liegen uns derzeit vor. Für viele abgewanderte Schiffbauer ergibt sich jetzt die große Chance, endlich  wieder heimkehren zu können“, weiß Fiege.

Der Genting-Investitionsplan sieht für Rostock 75 Millionen vor. Das Geld geht in den Bau einer neuen Halle mit Sektionsfertigung und -ausrüstung, den Ausrüstungskai, in Rohrfertigung und Unitbau, T-Träger-Produktion, Logistik, sowie Hard- und Software. Planungsaufträge für den Hallenneubau mit Inros Lackner sowie Verträge zum Bau einer Laser-Paneellinie mit Pemamek sind bereits unterzeichnet. Auch die Inanspruchnahme von 160.000 Konstruktionsstunden von Warnow Design ist vereinbart. Mit voller Kraft voraus kann es also wieder losgehen in Warnemünde: Der Produktionsstart in der neuen Schiffbauhalle soll schon im Februar 2018 erfolgen.

Weitere Informationen und Hinweise zu den Bewerbungen sind im Internet zu finden.

Visualisierung: MV Werften


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