Am 1. Januar 2025 wird ein ganz besonderer Moment das 25. Warnemünder Turmleuchten einläuten: Lutz Grüder, ehemaliger Tourismusdirektor von Rostock und Warnemünde, drückt um 18 Uhr den Buzzer, um die Jubiläumsshow zu starten. Eine Ehre, die nur wenigen zuteilwird – und eine würdige Anerkennung für den Mann, der maßgeblich dazu beigetragen hat, Warnemünde aus dem touristischen Dornröschenschlaf zu erwecken.
Als Lutz Grüder 1995 seine Tätigkeit als Kurdirektor von Rostock und Warnemünde aufnahm, war von einer lebendigen touristischen Infrastruktur keine Rede. Das Kino war geschlossen, die Kleine Komödie hatte ihren Betrieb eingestellt, der Teepott stand leer, und ein Freizeitbad gab es nicht. „Während in Rostock das touristische Leben pulsierte, war Warnemünde in der dunklen Jahreszeit wie ausgestorben“, erinnert sich der heute 80-Jährige. Sein Auftrag: Warnemünde als Ganzjahresdestination etablieren.
Mit Unterstützung von Gerhard Lau, dem damaligen Leuchtturmchef, und Pastor Rolf Grund legte Grüder den Grundstein für ein neues Kapitel. Gemeinsam starteten sie mit der Beleuchtung des Leuchtturms und kleinen Neujahrstraditionen wie dem Turmblasen und Neujahrsandachten. Ein erster großer Höhepunkt war das Silvesterfeuerwerk, das schon damals vom Hotel Neptun finanziert wurde und zahlreiche Übernachtungsgäste nach Warnemünde lockte. Schnell stellte sich heraus, dass viele Gäste nicht am Neujahrstag nach Hause reisen wollten und für sie entwickelte das Team mit kreativen Partnern weitere Anziehungspunkte.
Die Jahrtausendwende brachte eine besondere Herausforderung und Gelegenheit: Die Millenniums-Feierlichkeiten sollten auch in Warnemünde unvergesslich werden. Mit Torsten Sitte, damals Showexperte bei MV-Event, wurde das „Ümbläddern“, später „Leuchtturm in Flammen“, ins Leben gerufen – eine Neujahrsinszenierung, die Menschen in Staunen versetzte und aus der 2015 das „Warnemünder Turmleuchten“ hervorging.
„Mit der Neujahrsinszenierung haben wir ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen, das Warnemünde einzigartig macht“, sagt Grüder, der sich 2006 in den Ruhestand verabschiedete. Ein Erfolg, der ohne engagierte Partner und Unterstützer nicht möglich gewesen wäre. Die damalige Tourismuszentrale stellte 8.000 DM bereit – für damalige Verhältnisse eine beachtliche Summe, die den Grundstein für das heutige Event legte, das jedes Jahr Zigtausende begeistert.
„Warnemünde ist inzwischen ein Muss für jeden Urlauber in Mecklenburg-Vorpommern“, sagt Grüder stolz. „Ich bin sehr zufrieden, wie sich die touristische Infrastruktur entwickelt hat.“ Der einstige Schiffselektriker brachte als Kurdirektor den Titel „Tourismusdirektor“ in die Bürgerschaft ein und prägte die touristische Ausrichtung nachhaltig.
Für Torsten Sitte und seine Frau Martina Hildebrandt, die das Turmleuchten heute mit ihrer Firma Hanse Event organisieren, war schnell klar: Lutz Grüder ist der perfekte Showstarter für die Jubiläumsshow. „Er war immer ein Fürsprecher für unsere Visionen“, sagt Sitte. „Seine Einladung ist auch ein Ausdruck unserer Dankbarkeit.“
Grüder nahm die Einladung ohne Zögern an. „Es bedeutet mir viel, an diesem besonderen Abend dabei zu sein“, sagt er. Und so wird der Mann, der Warnemünde buchstäblich ins Licht rückte, am 1. Januar 2025 erneut im Mittelpunkt stehen – mit einem Lächeln, das genauso strahlen wird wie die Show, die er eröffnet.
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