Kompromiss für Pedelec-Station am Kirchenplatz


15. Oktober 2014

Für einen Kompromiss bei der Aufstellung einer Pedelec-Station am Warnemünder Kirchenplatz warb der Senator für Bau und Umwelt Holger Matthäus auf der gestrigen Ortsbeiratssitzung. Er konnte das Gremium überzeugen. Die Station wird an der dafür vorgesehenen Stelle, gegenüber der Drogerie Plessentin, aufgestellt – allerdings vorerst nur für zwei Jahre.

Die Standortwahl und die fehlende Bürgerbeteiligung hatten im Vorfeld für viel Kritik gesorgt. Matthäus entschuldigte sich für diese Vorgehensweise und versuchte die Wogen zu glätten. Vorbereitend auf sein gestriges Plädoyer führte er klärende Gespräche mit dem Handels- und Gewerbeverein, den örtlichen Fahrradverleihern und dem Kirchengemeinderat. Da es sich um gerade mal drei zu vermietende Pedelecs handelt, und diese den Markt nicht wirklich umfassend bedienen können, kann nach Meinung des Bausenators nicht von einer Konkurrenzsituation zum freien Markt gesprochen werden.

 „Ich habe eine Arbeitsgruppe Wirtschaftförderung von Fahrradhändlern ins Leben gerufen. Ziel ist es unternehmerische Ideen zur Verbesserung der Fahrrad- und Pedelec-Nutzung zu fördern“, so der Warnemünder, der selbst begeisterter Radfahrer ist. Matthäus hält den Standort für absolut ideal und werbewirksam. „Werbeflächen soll es an den Boxen auch für die anderen Fahrrad- und Pedelec-Händler und -Verleiher geben“. Die Dimensionen der Pedelec-Station entsprechen mit 4,50 Metern Länge, 2 Metern Tiefe und 1,40 Metern Höhe in etwa denen eines Autos. Die Gestaltung der Anlage soll mit dem Ortsbeirat abgestimmt werden. Der Kirchengemeinderat Warnemünde erteilte gestern Abend ebenfalls seine Zustimmung für das Vorhaben: „Wir befürworten dieses Pilotprojekt.“

Das Projekt wird von der Europäischen Union mit 60.000 Euro gefördert und eine der Bedingungen ist, dass es sich bei dem Standort um öffentlichen Grund und Boden handelt. Werden die Gelder bis zum Jahresende nicht abgerufen, verfallen sie. Die EU zahlt lediglich den Aufbau der Pedelec-Station und nicht deren Betrieb. Nach Ablauf der Zweijahresfrist können die Boxen bei Nichtgefallen umgesetzt werden.

Fast drohte die wohlmeinende Stimmung wieder zu kippen, als zur Sprache kam, dass auch eine „Zapfsäule“ für Elektroautos am Kirchenplatz geplant ist – auch diese Planungen erfolgten offenbar ohne Beteiligung der Warnemünder Bürger. „Was wird aus unserem Kirchenplatz? Wir wollen keine weiteren Autos im Ort“, mahnt der Ortsbeiratsvorsitzende Alexander Prechtel. Als Alternativstandort für die E-Zapfsäule wurde das Nordkreuz vorgeschlagen. „Dann sollten Sie bitte auch so mutig sein, und den gesamten Kirchenplatz autofrei gestalten“, entgegnete Senator Matthäus. Auch der Warnemünder Dieter Freiheit sprach sich für die E-Zapfsäule aus: „Ich sehe kein Problem darin, dass sich künftig eine Elektro-Tankstelle am Kirchenplatz befindet. Wir plädieren für Landstrom bei den Kreuzfahrtschiffen und Elektromobilität ist zukunftsweisend.“


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limalo - 20.10.2014 um 18:33 Uhr
N e i n , bitte nicht am Kirchenplatz !!! I
Ich schließe mich den beiden Vorkommentatoren an !
Ich denke das will kein "normaler" Warnemünder!!! (Aber die meisten wollten auch keinen roten Pfeil)
hans adame, - 15.10.2014 um 11:01 Uhr
Aufwand/Nutzen irreal. Die Flaeche neben der Kirche wird nur ein Anhaltspunkt fuer Entsorgung auf der Gruenflaeche. Dann werden zwangsläufig andere Behaelter erforderlich und, und..... Schade und traurig.
marlis weber - 15.10.2014 um 11:00 Uhr
seid ihr warnemünder eigentlich alle wahnsinnig? weshalb reisst ihr nicht auch gleich eure wunderbare kirche - die ich bei jedem urlaub besuche -
ab? das gibt dann noch viel mehr platz für allerlei unfug, der den kirchplatz und die warnemünder innenstadt versaut.

mit verständnislosen grüssen,
marlis weber
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