Kleinste Lebewesen in der Ostsee sichtbar gemacht

Beim nächsten Warnemünder Abend am Donnerstag, den 4. August, geht es um Spitzentechnologien, die kleinste Details des Lebens in der Ostsee erkunden. Die NanoSIMS-Expertin, Dr. Angela Vogts, vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, IOW, schaut damit ins Innerste einzelner Zellen.

Bakterien und Mikroorganismen leben zu Milliarden im Wasser. Zu ihrer Untersuchung nutzen die IOW-Wissenschaftler ein Messgerät, das sogenannte NanoSIMS, kurz für Nano-Sekundär-Ionen-Massen-Spektrometer. Dieses Spezialgerät gibt es in Deutschland nur an fünf Standorten und hat das Gewicht und die Größe eines Nilpferds. Es wird zur Analyse der Zusammensetzung von festen Oberflächen und dünnen Schichten in der Größenskala von Nanometern, also Millionstel Millimeter, verwendet. So ist es möglich, Zellen abzubilden, die hundertmal kleiner sind als der Durchmesser eines Haares. Zusätzlich liefert das NanoSIMS Informationen, aus welchen Atomen die Zelle zusammengesetzt ist. So kann man darauf schließen, welches „Futter“ der Organismus genutzt und mit welchen anderen Organismen er die Nährstoffe geteilt hat.

Mit dem NanoSIMS wird erforscht, ob die Mikroorganismen, die in der Ostsee häufig sind, auch wirklich fleißig und damit wichtig sind, oder aber ob weniger häufige Zellen die meiste Arbeit bei den Stoffumsätzen leisten. Interessant ist auch, wie diese Organismen damit umgehen, wenn auf einmal mehr, weniger oder andere Nährstoffe in die Ostsee kommen. Angela Vogts wird in ihrem Vortrag Bilder der IOW-Projekte zeigen, für die dieses Spezialgerät unverzichtbar ist, und erläutern, wie so Antworten auf wissenschaftliche Fragestellungen gewonnen werden.

Die Veranstaltung findet um 18.30 Uhr im großen Vortragssaal des IOW, Seestraße 15, erreichbar über den Haupteingang am Kurpark, statt. Der Eintritt ist frei.