Klares Votum gegen die Landmarke


17. Juli 2014

Gestern Abend war in Technologiezentrum Warnemünde der Bürgerwille gefragt – das Stadtplanungsamt wollte ein Meinungsbild einholen und hat es auch bekommen. In der ersten Planungswerkstatt „Mittelmole“ ging es um Gebäudehöhen, die vertretbare Dichte der Bebauung und allgemeine Gestaltungsfragen, wie etwa die Bauweise. Drei Stunden lang diskutierten die etwa 90 anwesenden Warnemünder gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung und Wiro-Mitarbeitern eifrig in zehn Arbeitsgruppen. Anhand von Miniaturmodellen wurden die Gebäudeblöcke hin und hergeschoben oder verschwanden gleich ganz von der Bildfläche.

Elisa Rodé brachte gleich zu Beginn der Veranstaltung die Meinung vieler Warnemünder auf den Punkt: „Warum fangen wir wieder von vorn an, das hatten wir alles schon. In der Diskussion am 14. April hatten wir uns gegen das Hochhaus entschieden und jetzt ist es wieder da“, äußerte sie ihren Unmut zu dem zugrunde gelegten Siegerentwurf des Ideenwettbewerbs. Warum überhaupt eine Idee prämiert werden konnte, die sich in vielen wichtigen Details nicht an das Warnemünder Strukturkonzept aus dem Jahre 2011 hält, konnte auch am gestrigen Abend nicht geklärt werden.  

Die Ansätze und Ideen in den einzelnen Arbeitsgruppen waren höchst unterschiedlich: Von der „Spiegelung des Alten Stroms“, über „Hundertwasser-Architektur“, „so modern wie in der Friedrich-Franz-Straße 44 und 45“ und Hausboote bis zum „Warnemünder Barock“ war alles dabei. Es gab viel Dissenz, etwa bei der Bebauung am südlichen Alten Strom. Ein Konsens wurde hinsichtlich der Landmarke erzielt – die wurde mit großer Mehrheit abgewählt. „Nur weil der Funktionsplan eine Landmarke hergibt, heißt das nicht, dass auch eine gebaut wird“, sagt Wiro-Mitarbeiter Michael Ahrens am Tisch 1 dazu.  Einigkeit wurde auch in punkto Gebäudehöhen mit maximal drei bis vier Geschossen und dem Zuviel von 360 Wohnungen auf der Mittelmole erzielt. Die Höhe der Parkhäuser darf die des Kreuzfahrtterminals nicht überschreiten und der Park am Südende des Alten Stroms soll dringend erhalten bleiben. Auch das von der IG Alter Fährhafen Warnemünde vorgeschlagene Conexeum als Veranstaltungs- und Begegnungszentrum ist gewollt. „Das könnte das schönste Gebäude des ganzen Areals werden“, sagt Alexander Prechtel am Tisch 7. Die Fährbecken sollten seiner Meinung nach als solche erkennbar bleiben. Und noch etwas ist den Warnemündern sehr wichtig: Der Wirtschaftlichkeit kann und darf nicht alles untergeordnet werden.

Zweifellos ist es der IG Alter Fährhafen Warnemünde zu verdanken dass der Bürgerwille jetzt im so großen Stil gefragt ist. Das erzielte Meinungsbild wird sortiert und als Entscheidungshilfe an die Rostocker Bürgerschaft weitergeleitet, die hat es schließlich alles in der Hand...

Heute Abend um 18.00 Uhr findet die zweite Planungswerkstatt „Mittelmole“ statt. Dann geht es um die geplanten Nutzungen, deren Verträglichkeit und Einbindung in die Gesamtplanung für Warnemünde.


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