Karls startet in die Erdbeersaison

So wie hier an der Warnemünder Bahnhofsbrücke werden derzeit im ganzen Land wieder viele leuchtend rote Erdbeeren aufgestellt. Und das kann nur eines bedeuten: Die Erdbeerzeit geht los – und zwar lange vor der Ernte im heimischen Garten.

Schon seit Wochen ist an der Bundesstraße 105 in Richtung Ribnitz-Damgarten geschäftiges Treiben zu beobachten. Anfang des Jahres wurden hier die schon aus dem Vorjahr bekannten weißen Wandertunnel mit mehreren Kilometern Laufweite auf den Karl’schen Erdbeerfeldern aufgebaut, geöffnet, geschlossen, versetzt. Vor etwa einem Monat sind dann die neuen „Kollegen“ eingeflogen und haben ihr zweites Zuhause bezogen. Und wegen ihrer Häuslichkeit verlassen sie es auch nie weiter als auf 300 Meter. Die Kollegen sind jedoch eher zu hören als zu sehen – tausende schwarz-gelb gestreifte Hummeln bestäuben die Erdbeerblüten fröhlich summend. „Es gibt eine Faustregel im Erdbeeranbau: Wenn die Hummel in ihrem Flug die Erdbeerblüte bestäubt hat, dauert es nur noch vier Wochen, bis die ersten Früchte reif sind“, erklärt der landwirtschaftliche Betriebsleiter Wolfgang Loll das Prinzip der Bienen respektive Hummeln und Blumen.

Dank der milder Witterung ist diese 4-Wochenfrist nun sogar eine Woche eher um als noch im vergangen Jahr. Endlich werden jetzt bei Karls die ersten Erdbeeren gepflückt. „Anfangs ist die erhöhte Kundennachfrage nur bis zum späten Vormittag zu bedienen, aber schon in Kürze werden es erfahrungsgemäß täglich mehr reife Früchte werden“, so Loll.

Die Ostsee ist bekannt für ihr maritimes Flair und Karls wiederum ist bekannt für seine erste reife Erdbeersorte namens „Flair“. Die Frühsorte wird ab sofort aus den Wandertunneln geerntet und für den Verkauf angeboten. Sehr süß, hellrot und sehr kleine Kelchblätter zeichnen diese äußerst schmackhafte Sorte aus.

Karls Erdbeerhof rechnet mindestens bis Ende August mit täglich feldfrischen Erdbeeren. In diesem Jahre erwartet der Erdbeerhof eine Gesamternte von 5.000 Tonnen gepflückter Erdbeeren. Um die Ernte noch weiter zu optimieren, hat sich der Geschäftsführer Robert Dahl viel vorgenommen. So soll die Erdbeerernte schrittweise auf 80 Tage Haupterntezeit ausgedehnt werden. „Wenn wir es geschafft haben, an 80 Tagen jeweils 80 Tonnen zu ernten, dann bin ich richtig glücklich", so Robert Dahl.