IOW-Expedition erkundet Meereswirbel in der Ostsee


17. Juni 2016

Morgen startet ein Forscherteam unter Führung des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde, IOW, an Bord der Elisabeth Mann Borgese von Rostock aus zu einer neuntägigen Expedition in das Seegebiet südlich von Bornholm. Ziel ist, Wirbelstrukturen und ihre Auswirkungen auf Meeresströmungen und Meeresmikrobiologie in der Oberflächenschicht der Ostsee zu untersuchen. Mit der Forschungsfahrt unterstützt das IOW das Projekt „Uhrwerk Ozean“ des Helmholtz-Zentrums für Material- und Küstenforschung in Geesthacht, HZG.

Meeresströmungen bestehen aus einer Vielzahl von Wirbeln, die einen wichtigen Einfluss auf das Klima haben können. Wie das im Einzelnen funktioniert, ist bisher jedoch nur ansatzweise durchleuchtet. Die aktuelle Expedition soll nun helfen, mehr Licht ins Dunkel der Ozeanwirbel zu bringen. „Die Ostsee ist als Binnenmeer dafür ein ideales Untersuchungsgebiet, in dem wir diese Prozesse einfacher untersuchen können als unter den rauen Bedingungen des offenen Ozeans“, sagt IOW-Physiker und wissenschaftlicher Fahrtleiter Lars Umlauf. Er koordiniert das 12-köpfige internationale Forscherteam, das erstmals auch mithilfe eines Zeppelins arbeitet.  „Die Informationen des Zeppelins helfen uns, Meeresgebiete mit interessanten Wirbelstrukturen schnell zu finden und anzusteuern. Infrarot-Messungen ergänzen zusätzlich unsere Messungen vom Schiff aus.“

Die Meeresforscher wollen – neben Standardparametern wie Temperatur und Salzgehalt – mit Spezialsonden feinste Wasserturbulenzen in den oberen 30 bis 40 Zentimetern erfassen. Zwei selbständig durch das Meer gleitende „Ozean-Glider“ und eine automatische Unterwasser-Messplattform, die sich auf und ab durch die Wassersäule bewegt, kommen zum Einsatz. Kollegen des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, AWI, die die Expedition ebenfalls begleiten, untersuchen außerdem, inwiefern die Wirbel einen Lebensraum für Mikroorganismen darstellen. „Gemeinsam erreichen wir mehr, als es jedes einzelne Institut je vermocht hätte“, so der IOW-Fahrtleiter abschließend.

Foto: IOW / S. Kube


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