Ein Euro pro Mitsegler – das klingt wenig und kann doch so viel bewirken. Die Eigner aller Schiffe, die an der Hanse Sail teilnehmen und Mitfahrten anbieten, spenden diese Summe an den Sail-Verein. Schon seit mehr als zehn Jahren wird das Geld gesammelt und an Traditionsschiffe vergeben, die durch Schäden oder Havarien in besondere finanzielle Not geraten sind.
Bei der diesjährigen Sail soll das Geld an sechs Traditionssegler verteilt werden. Einen Großteil bekommt das Segelschulschiff Greif. Die 41 Meter lange Schonerbrigg muss generalsaniert werden und liegt derzeit vollkommen entkernt in ihrem Heimathafen Greifswald-Wieck.
Der Zweimaster, 1951 in Dienst gestellt, war von der ersten Hanse Sail an bis 2019 in jedem Jahr dabei. „Sie ist sozusagen unser Flaggschiff aus Mecklenburg-Vorpommern“, sagt Bettina Fust, die kommissarische Leiterin der Sail. Im vergangenen Jahr musste das Schiff allerdings schon passen. Zu schlecht war sein Zustand. „Wir wollen mit dieser Spende ein Signal aussenden, einen Beitrag leisten. Wir würden uns freuen, wenn die Greif bald wieder dabei sein kann.“
Was auf dem Schiff zu tun ist? Unter anderem müssen die komplette Takelage und die Segel des denkmalgeschützten Schiffes ersetzt werden. „Wir warten derzeit auf einen Werfttermin“, berichtet Silvio Weiß, Bootsmann Maschine auf der Greif. „Wir nutzen die Zeit, um Arbeiten zu erledigen, für die wir sonst in der Werft viel Geld bezahlen müssten. Aber die Zeit ist gegen uns, denn die Inflationsrate steigt, und die Materialien werden immer teurer.“ 2023, so hofft er, könnte das Schiff wieder einsatzbereit sein.
Der Spendentopf für die Greif ist zunächst mit 1.500 Euro gefüllt. „Aber wir rufen auch vor und während der Sail zu weiteren Spenden auf“, ergänzt Bettina Fust. Alle, denen der Erhalt des Segelschulschiffes am Herzen liegt, können über das Spendenkonto des Hanse Sail Verein e.V. unter der IBAN DE49 1305 0000 0201 0986 10, Stichwort „Spende“, ihren Beitrag leisten. Für eine Spendenbescheinigung sollte bitte die Anschrift mit angeben werden.
Foto: Lutz Zimmermann
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