Halbjahresbilanz der Touristiker: Die Lage bleibt angespannt


25. August 2020

Das Corona-Jahr 2020 stellt die Tourismusbranche Mecklenburg-Vorpommerns vor noch nie dagewesene Herausforderungen. Aktuellen Zahlen des Statistischen Amtes zufolge haben von Januar bis Juni dieses Jahres nur knapp zwei Millionen Gäste rund 7,9 Millionen Übernachtungen in den größeren gewerblichen Tourismusbetrieben des Landes verbracht. Das sind etwa 1,6 Millionen Gästeankünfte (minus 46 Prozent) und 5,6 Millionen Übernachtungen (minus 42 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum.

„Die aktuellen Zahlen sind in Mecklenburg-Vorpommern aufgrund der Corona-Pandemie mit keinem Bilanzhalbjahr der vergangenen 30 Jahre vergleichbar. Corona hat den Tourismus so hart wie kaum eine andere Wirtschaftsbranche getroffen“, sagte dazu Wirtschaftsminister Harry Glawe. Mit Unterstützung des Landes und des Bundes seien zwar wichtige Maßnahmen zum Erhalt und zur Sicherung der Branche auf den Weg gebracht worden, doch man sei noch längst nicht über den Berg.

Für einen großen Teil der Tourismusbranche in MV sei es ein guter oder sogar sehr guter Sommer gewesen. Das helfe vorläufig, verbessere die betriebliche Perspektive und schone die öffentlichen Kassen, ergänzte die Präsidentin des Landestourismusverbandes, Landtagspräsidentin Birgit Hesse. Die nicht erzielten Einnahmen aus dem Frühjahr trübten die Bilanzen jedoch merklich. Deutlich bemerkbar mache sich auch, dass verschiedene Bereiche wie Tagesreisen, Kreuzfahrten, Kultur- oder Sportangebote bis hin zu Clubs und Diskotheken noch gar nicht oder nur eingeschränkt funktionieren. „Selbst jetzt im Sommer ist noch jedes fünfte touristische Unternehmen im Land auf Hilfe angewiesen. 60 Prozent der Betriebe würden ohne Unterstützung höchstens bis Ende des Jahres durchhalten. Jeder Achte bezeichnet seinen Betrieb aktuell als gefährdet oder gar akut gefährdet. Die Branche ist mit Blick auf Herbst und Winter noch lange nicht aus dem Gröbsten heraus“, betonte Hesse. Deswegen sei jede Bilanz nur vorläufig und im Verlauf der Krise weitere staatliche Unterstützung nötig.

Für Soforthilfe als direkte Unterstützung wurden im Gastgewerbe insgesamt 5.392 Anträge gestellt und über 45 Millionen Euro ausgezahlt. Darüber hinaus seien Darlehen zu rund einem Drittel aller Wirtschaftszweige an das Gastgewerbe ausgereicht worden. Hier gab es 723 Bewilligungen mit rund 36 Millionen Euro. Ab Mitte Juli bis Ende Dezember haben Beherbergungsbetriebe des Landes zudem die Möglichkeit, zusätzliche Fördermittel für Modernisierungen zu beantragen.

Foto (Archiv): Taslair


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