Gewerbeverein fordert mehr Unterstützung durch Tourismuszentrale


13. Dezember 2014

Der Handels- und Gewerbeverein Warnemünde vertritt die Meinung, dass die bei der letzten Ortsbeiratssitzung durch die Tourismuszentrale vorgetragene Saisonauswertung „zu einseitig ist und eine heile Welt vorgaukelt“. Vereinsvorsitzender und Hotelier Dietmar Vogel stellt die veröffentlichten Zuwachszahlen bei den Übernachtungen in Frage und argumentiert, dass die Hotels, die keine Fördermillionen erhalten haben, auf den Einzelnen betrachtet,  sogar rückläufige Zahlen zu verzeichnen haben. Die ihm vorliegenden Ergebnisse seien belastbar und haben sich nicht zuletzt durch den inflationären Bettenausbau in der Hansestadt verschlechtert. Außerdem steht die Branche vor großen Aufgaben, wie etwa den Mindestlohn, den demographischen Wandel, geplante Offshore-Windparks in direkter Sichtachse vor Warnemünde und die aufstrebenden polnischen Ostseebäder als Konkurrenzmarkt.

Betroffen sind auch der Handel und die Gastronomie. Eine Mitgliederbefragung unter namhaften Gastronomen und Händlern ergab, „dass wir aus dem Minus leider nicht herauskamen.“ Der Handel sieht sich mit gewaltigen Zuwachszahlen im Onlinehandel konfrontiert und auch die diesjährige Sommerferienregelung war kontraproduktiv – es gab insgesamt zehn Ferientage weniger. Im Vergleich zu Schleswig-Holstein muss Mecklenburg-Vorpommern außerdem eine wesentlich schlechtere Bäderregelung verkraften. „Uns als  Gewerbeverein gelingt es nicht mehr einem Händler begreiflich zu machen, dass in Warnemünde am 1. Januar alle Geschäfte geschlossen sein müssen“, so Vogel.

Den Gewerbetreibenden und Akteuren im Ort fehlt es an Verständnis, wenn die Tourismuszentrale angesichts der beschriebenen Handlungsfelder 350.000 Euro unverbrauchten Etat stolz an die Hansestadt Rostock zurückgibt. „Wir erwarten außerdem, dass sich die Tourismuszentrale, so wie in den touristischen Nachbargemeinden bereits geschehen, zu den existenzbedrohenden Themen Bäderregelung und Offshore positioniert und sich als Lokomotive einbringt, wenn es etwa um wichtige saisonverlängernde Maßnahmen, wie das Weihnachtswinterdorf oder um die Begleitung der Anlässe für Sonntagsöffnungen geht.“

In einem Gespräch am 5. Dezember zwischen Tourismusdirektor Matthias Fromm, Senator Holger Matthäus, dem Ortsbeiratsvorsitzenden Alexander Prechtel und dem Gewerbeverein wurde angeregt, dass sich der Gewerbeverein mit der Tourismuszentrale vernetzt. Die Warnemünder Gewerbetreibenden sollen so besser in die Geschehnisse einbezogen werden. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Zielstellung im Auge behalten und wissen, dass es nur im Team vorangehen kann“, resümiert Dietmar Vogel.


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