Geparden-Mutter präsentiert ihren Nachwuchs


16. Juni 2015

Die Freude im Rostocker Zoo war gestern riesengroß. Nachdem die fünf kleinen Kätzchen die ersten Wochen hinter den Kulissen gut überstanden haben, stand der erste Ausgang mit Mutter Malika an. Am 28. April wurde die Handaufzucht aus dem Zoo Rostock das erste Mal Mutter. „Allen fünf Raubkätzchen geht es gut, sie sind gesund und munter“, sagte Kuratorin Antje Zimmermann. „Für Malika ist der Nachwuchs eine kräftezehrende Aufgabe, der sie aber sehr fürsorglich nachkommt.“ Naturgemäß zeigt Papa Akido kein Interesse an dem Schmuse-Quintett. Geparden kommen nur zur Paarung zusammen und gehen dann getrennte Wege. 

Seit 1973 gibt es im Rostocker Zoo Geparden. Aktuell leben zwei männliche Tiere, Baako (8) und Akido (6), sowie drei weibliche Tiere, Uzuri (15) und die Schwestern Malika (4) und Tiha (4) in der „wilden WG“. Malika und Tiha wurden im Jahr 2010 geboren und stammen aus dem letzten Nachwuchs. Ihre Mutter, auch Tiha, starb kurz nach der Geburt ihrer vier Babys an einem plötzlichen Nierenversagen. Die vier jungen Raubkatzen wurden dann liebevoll mit der Hand aufgezogen. Die beiden männlichen Tiere aus der letzten Handaufzucht wechselten im September 2012 nach Sigean in Frankreich. Nun freuen sich alle im Zoo Rostock nach der langen Pause über den neuen Nachwuchs.

Malika ist eine sehr vorsichtige Mutter, die ihre Kleinen, zwei männliche und drei weibliche Babys, ständig im Blick hat. Ist die Mutter einmal außer der Reichweite ihrer Jungtiere, verhalten sich diese sehr ruhig und zurückhaltend und bleiben lieber gut versteckt in Deckung. „Das Verhalten ist vergleichbar mit dem Leben in der freien Wildbahn“, erklärte die Kuratorin. „In den ersten Monaten sind die Kleinen durch andere Raubtiere extrem gefährdet.“

Das Geburtsgewicht der fünf Jungtiere lag zwischen 290 und 350 Gramm. Inzwischen wiegen die Geparden-Babys zwischen 1.300 und 2.100 Gramm. Malika zieht ihre Jungtiere weitestgehend allein groß, steht aber unter ständiger Beobachtung ihrer vertrauten Tierpflegerinnen Ellen Hinz und Andrea Marx. „Die Handaufzucht von Malika erweist sich als sehr hilfreich, da wir so das Gewicht der Jungtiere überprüfen und gegebenenfalls mit einer Sonderportion Milch aushelfen können. Das war  insbesondere bei dem kleinsten Kätzchen, das mit viel Überlebenswillen die schwierige Phase nach der Geburt überwunden hat, notwendig. Das zierliche Mädchen konnte mit Hilfe von Katzenaufzuchtmilch aus der Flasche gut entwickeln  und weiß sich inzwischen bei ihren stärkeren Schwestern und Brüdern ‚durchzubeißen‘“.

Vier bis sechs Monate dauert in der Regel die Säugezeit. Auf dem Speiseplan steht nun auch schon mal durchgedrehtes Rindfleisch. Wenn es um das Futter geht, kennen die kleinen Geparden schon jetzt keine Freundschaft mehr. Dann sind sie sehr fordernd und zwacken auch schon mal in die Hand des Tierpflegers oder fauchen laut. „Ein gutes Zeichen. Wir sind zufrieden mit der Entwicklung der Jungtiere. Es gab bislang keine Veranlassung für einen Tierarztbesuch“, so Antje Zimmermann.

Das Gepardenhaus, in dem die Jungtiere aufwachsen, wurde 2006 eröffnet und befindet sich gegenüber der Stelzvogelwiese neben dem Vogelhaus. Dort besteht auch bei schlechtem Wetter die Möglichkeit, das Aufwachsen der flauschigen Fünfer-Bande zu beobachten. Sowohl das Gepardenhaus als auch das insgesamt 1.000 Quadratmeter große Außenrevier wurde farblich dem natürlichen Lebensraum angepasst. Für die Bepflanzung inner- und außerhalb wurden Pflanzen und Gehölze ausgewählt, die vom Aussehen her denen des heimischen Lebensraumes Afrika nahe kommen, so beispielsweise graulaubige Gräser, Stauden und Sträucher sowie Gehölzer mit schirmartigem Wuchs.

Im Sommer werden sich Malika und ihre Schützlinge überwiegend draußen aufhalten. Sie können sich aber nach wie vor in eine hintere Box zurückziehen, wenn sie Ruhe suchen. „In der ersten Zeit brauchen die Besucher sicher manchmal etwas Geduld, denn auch Katzenbabys schlafen viel und müssen sich nach dem Trinken und Spielen ausruhen“, so Kuratorin Antje Zimmermann. „Aber ganz sicher werden die Lütten mit jedem Tag aufgeweckter. Vorsichtig sollten insbesondere Gäste mit Hunden sein, denn Vierbeiner beunruhigen die Geparden-Mutter mit großer Wahrscheinlichkeit.“

Foto: Joachim Kloock


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