Geduld und Erfolg bei der 86. Warnemünder Woche: Segler trotzen widrigen Bedingungen


09. Juli 2024

Am vergangenen Wochenende startete die 86. Warnemünder Woche, die gestern von den Seglerinnen und Seglern aufgrund des lauen Winds einiges an Geduld forderte. Nach mehreren Startverschiebungen mussten die Regatta-Teilnehmer schließlich am Nachmittag die Entscheidung akzeptieren: Auf den Jollenbahnen würde kein weiterer Start erfolgen. Für die 505er bedeutete dies, dass die Franzosen Philippe Boite und Marin Carnot als Sieger des EuroCups hervorgingen. Für die Ilca-Klassen ist das Finale für heute angesetzt, während die Zoom8 ihren Start in die Weltmeisterschaft um einen Tag verschoben haben, was dank eines Reservetages kein Problem darstellt.

Trotz der schwierigen Windbedingungen konnte die Wettfahrtleitung der Seebahn einen leichten „Hauch“ nutzen, um die Yachten zur Langstrecken-Regatta Rund Bornholm auf den Kurs zu schicken. Angesichts der schwierigen Windbedingungen wird diese Regatta wohl ein langes Rennen, denn eine Verkürzung der etwa 280 Seemeilen langen Strecke stand nicht zur Debatte.

Im Gegensatz zu den anderen Klassen wurde die Seesegler am Montag schon frühzeitig auf die Ostsee geschickt, um auf die Chance zum Start zu warten. Trotz Verspätung von etwa einer Stunde gelang dies schließlich. „Erst hatten auch wir keinen Wind bzw. nur eine laue Brise aus verschiedenen Richtungen. Wir haben ständig die Entwicklung beobachtet und auf konstanteren Wind gewartet. Als der sich dann aus Nord bis Nordwest durchsetzte, haben wir die Flotte auf den Kurs geschickt“, berichtete Wettfahrtleiterin Laura Kühlewind. Den Startschuss für die insgesamt 26 Crews in zwei Gruppen gab DSV-Präsidentin Mona Küppers. Bereits nach wenigen Meilen zog sich die Flotte weit auseinander und segelte entlang der Küste am Darß nach Nordosten. An die Spitze setzte sich erwartungsgemäß die Illbruck um Skipper Oliver Schmidt-Rybandt, das ehemalige Siegerboot des Volvo Ocean Race.

In den anderen Klassen wurde das Warten auf den Wind nicht belohnt. Stunde um Stunde hoffte die Regattaleitung um den obersten Wettfahrtleiter Peter Ramcke darauf, dass sich eine brauchbare Brise einstellt. Am Nachmittag entschied man sich, die Akteure der 505er, der drei Ilca-Klassen und der Zoom8 nicht länger warten zu lassen. Mit dem Abbruch wurde der Blick optimistisch auf den nächsten Tag gerichtet. „Das sieht besser aus. Wir sollten einen segelbaren Wind haben“, zeigte sich Ramcke zuversichtlich.

Für die 505er war es am Montag bereits Zeit für die Siegerehrung. Die Organisatoren riefen am frühen Nachmittag zur Zeremonie in den Lokschuppen. Das Zwischenresultat vom Sonntag wurde zum Endresultat erklärt. Die Franzosen Philippe Boite und Marin Carnot freuten sich über ihren starken Auftritt in Warnemünde. Mit vier Siegen und einem zweiten Platz in fünf Rennen hatten sie ihre Stärke eindrucksvoll unter Beweis gestellt. „Wir sind sehr glücklich. Es waren tolle Tage hier in Warnemünde und wir hoffen, dass wir bald mal wieder mit einer Weltmeisterschaft hierherkommen können“, sagte Philippe Boite.

Tim und Finn Böger, die den Franzosen in der letzten Wettfahrt zumindest einen Sieg in der Serie entreißen konnten, freuten sich insgesamt über Silber. Die Rostocker Lutz Stengel und Frank Feller waren auf ihrem Heimatrevier auch mit Bronze zufrieden. „Eigentlich hatten wir gehofft, dass nicht ganz so viel Wind ist, was uns nicht wirklich liegt. Dafür haben wir uns ganz gut geschlagen“, sagte Steuermann Stengel. Sein Vorschoter ergänzte: „Samstag war es sehr ruppig – fast nicht segelbar. Zwischendurch mussten wir auf dem Vorwindgang auch mal den Spi runternehmen. Wir waren froh, dass wir nicht umgekippt sind während der Wettfahrt. Aber hinterher hat es uns dann doch erwischt. Gestern waren dann aber Traumbedingungen. Wir sind schön ins Rutschen gekommen auf dem Wasser. Ein Traum für jeden Segler.“

Während viele Crews der 505er nun mit der WM in Schweden planen, setzen Stengel und Feller ihren nächsten Saisonhöhepunkt im Herbst zur Deutschen Meisterschaft auf dem Chiemsee – dann bei wahrscheinlich weniger Wind.


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