First Ship Home: Triumph für die „Ospa“ bei der Rund Bornholm Regatta


10. Juli 2024

Es hatte etwas von einem Empfang beim Ocean-Racing, als die Ospa im frühen Morgengrauen auf den Molenkopf von Warnemünde zuhielt. Eine kleine Flotte von Motorbooten folgte im Kielwasser, während Wettfahrtleitung und Fotografen ausgelaufen waren, um das „First Ship Home“ der Langstreckenregatta Rund Bornholm in Empfang zu nehmen.

Der Wind hatte auf Südost gedreht und die Crew auf dem rot-grauen Renner hatte das leichte Tuch bereits eingepackt. Hoch am Wind steuerte sie in Richtung Ziel. An Backbord färbte sich der Horizont Rot-Gold, als die Sonne über den Horizont lugte. Um 5:03 Uhr war es dann geschafft: Die Ospa, ein ehemals als SEB bekannter Ocean-Racer, zog über die Ziellinie. Es war das perfekte Timing für einen Zieleinlauf nach einer langen Tour.

Der Start der Regatta verlief zunächst schleppend. Wettfahrtleiterin Laura Kühlewind und ihr Team hielten lange nach dem passenden Wind Ausschau, um die Flotte von 26 Yachten auf den Kurs zu schicken. Um 13 Uhr und damit eine Stunde später als geplant ging es für die Crews mit einer leichten Brise endlich los nach Nordosten. Die Freude über die ersten Seemeilen währte jedoch nur kurz, denn in der Nacht nahm eine bleierne Flaute die Flotte gefangen. Über mehrere Stunden hinweg bewegte nichts – auch nicht an den Offshore-Windparks, an denen die Yachten langsam vorbeizogen.

Am Dienstagmittag stand für die führenden Boote die rennentscheidende Kurswahl an. Bornholm als zu rundende Insel durfte sowohl mit als auch gegen den Uhrzeigersinn umfahren werden. Die Illbruck mit Oliver Schmidt-Rybandt (Greifswald) am Ruder hatte zu diesem Zeitpunkt noch rund drei Seemeilen Vorsprung vor der Ospa. Schmidt-Rybandt entschied sich für eine Rundung mit dem Uhrzeigersinn, was das Tor für die Ospa öffnete. Skipper Otto Timm (Greifswald) entschied sich zum taktischen Angriff und drehte gegen den Uhrzeigersinn um die dänische Insel.

Als die Ospa am nordöstlichen Kap von Bornholm ankam, kam es zu einer überraschenden Begegnung mit der Illbruck. Die weiße Yacht hatte sich lange gegen den Wind abgemüht und war weniger weit vorangekommen als erwartet. „Es war wohl nicht die richtige Entscheidung“, berichtete Schmidt-Rybandt von unterwegs und erklärte: „Mit jeder Wende dreht uns der Wind auf die Nase.“ So musste die Illbruck Manöver auf Manöver setzen, insgesamt acht Wenden, bevor die Insel umrundet war. Die Ospa hingegen rauschte von Süden mit voller Segelgarderobe heran, setzte lediglich vor Hammerodde Fyr eine Halse und entschwand in die zweite Nacht des Rennens.

Dieser Vorsprung war nicht mehr aufzuholen. Als die Ospa schließlich mit dem Sonnenaufgang durch das Ziel ging, hatte die Illbruck noch ein paar Meilen vor dem Bug und kam rund 40 Minuten später in Warnemünde an. Bei einer gesegelten Zeit von 39:53:06 Stunden war der Streckenrekord auch für die Siegeryacht in weiter Ferne. 2019 hatte die Ospa den Rekord auf 24:54:23 Stunden gesetzt.

Es dauerte noch ein paar Stunden, bevor die Ember Sea als dritte Yacht im Hafen festmachen konnte. Der Rest der Flotte war zu diesem Zeitpunkt noch zwischen Bornholm und Warnemünde unterwegs. Währenddessen warf die Wettfahrtleitung wieder einen kritischen Blick auf die Wetterkarte, denn im Laufe des Tages bestand die Gefahr von Gewittern mit heftigen Schauerböen, die auch die Yachten betreffen könnten.


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