Ein Sommerfest zum 35-Jährigen – Galerie Möller feiert Geburtstag


28. Juli 2021

Am Sonnabend wird in der Galerie Möller gefeiert: „Anlässlich unseres 35-jährigen Jubiläums laden wir Freunde und Wegbegleiter zum Sommerfest“, freuen sich Ulrike-Sabine und Peter Möller auf ihre Gäste. Viel haben sie in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten erreicht.

Für Ulrike Möller stand schon früh fest, irgendwann eine eigene Galerie eröffnen zu wollen. Von den DDR-Organen wurde privates Engagement allerdings gar nicht gern gesehen und so nahm sie zunächst das Angebot an, in Rostock die „Galerie am Boulevard“ zu übernehmen. Der Wunsch nach „etwas Eigenem“ reifte indes weiter. 1985 kam nach langem Kampf endlich die Zuweisung für einen Gewerberaum. Am 31. Juli 1986 wurde die „Galerie am Meer“ als 33. Galerie des Staatlichen Kunsthandels der DDR eröffnet. In Warnemünde, Am Strom 68.

Sehr gut in Erinnerung geblieben ist der damals frisch gebackenen Galeristin die erste Schau mit Grafiken von Helmtrud Nyström, einer in Hannover geborenen Künstlerin, die in Schweden lebt: „Wir lernten uns schon vor der Wende bei einer Biennale im polnischen Krakau kennen und ich habe mich sofort in ihre Grafiken verliebt. Meine Vision war, diese schon im ersten Jahr selbst auszustellen.“ Der Traum sollte in Erfüllung gehen. Auf unkonventionellem Wege sicherte sich die couragierte Warnemünderin ein paar Grafiken – seinerzeit noch „Westkunst“ – und stellte diese ohne viel zu fragen in ihrer Galerie aus. Interesse wurde damit auch bei bei den Staatlichen Museen geweckt, die sich die Vorkaufsrechte sicherten.

Dann kam die Wende. „Im Februar 1990 stellte ich als erste Galeristin der ehemaligen DDR einen Antrag auf Privatisierung und erhielt die Gewerbegenehmigung“, erinnert sich die 71-Jährige. Der Staatliche Kunsthandel wurde in eine GmbH umgewandelt, über deren Immobilien die Treuhand verfügte. Das betraf auch die Galerie am Alten Strom von Warnemünde. Nach langem, zähem Ringen und gegen den Widerstand der Treuhandgesellschaft konnte hier im Mai 1993 die erste Privatgalerie Rostocks eröffnen. Fortan unter dem Namen „Galerie Möller“.

Seit der Gründung 1986 wurden alle sechs Wochen immer donnerstags um 19 Uhr mit Livemusik und kunstwissenschaftlichen Einführungen neue Ausstellungen eröffnet. Etwa 780 Künstler haben seither in ca. 300 Ausstellungen ihre Arbeiten präsentiert. Neben Personalausstellungen gab es viele thematische Ausstellungen und sogar ganze Ausstellungsreihen. Doch auch über die „eigenen vier Wände“ in Warnemünde hinaus war Ulrike Möller aktiv. In Schweden etwa, wo sie auf Öland „Künstler sehen Barlach“ zeigte oder in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommerns in Berlin, wo sie Arbeiten „ihrer“ Künstler ausgestellt. Ohnehin standen und stehen die Künstler für Ulrike und Peter Möller immer an erster Stelle. Malerei, Grafik, Plastik, Objekten und unikater Schmuck waren von Beginn an Schwerpunkte ihrer Arbeit.

Die Galerie lebt vom Kunsthandel und hat sich ein treues Publikum erarbeitet. „Viele Stammkunden aus Berlin, Hamburg, Kassel und sogar Connecticut kommen immer wieder und freuen sich, dass es uns noch gibt“, sagt Peter Möller. Erst kürzlich wurde wieder das entspannte Miteinander gelobt: „Ich komme so gern zu Ihnen, weil sie Kunst so unspektakulär verkaufen“, gestand ein Kunde aus Kassel. Angeboten werden in der Galerie Möller Warnemünde auch edles Design, Schmuck und Kunsthandwerk. Das Profil hat sich in den 35 Jahren bewährt. Es sichert die Existenz der Galerie – seit 18 Jahren steht auch Peter Möller in den Ausstellungsräumen – und die der vertretenen Künstler.

Zielstellung für das Ehepaar Möller ist zunächst das 40. Galeriejubiläum im Jahr 2026. Und danach? Hauptsache gesund bleiben und dann mal sehen.


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|