Ein Jahr voller Farben, Begegnungen und Inspiration: Das Kunstatelier Warnemünde feiert am Sonnabend, 4. Oktober, ab 15 Uhr sein einjähriges Bestehen – und lädt alle Kunstfreunde, Nachbarn, Gäste und Neugierigen herzlich ein.
Seit seiner Eröffnung im Herbst 2024 hat sich das Atelier am Kirchenplatz 3 zu einem lebendigen Treffpunkt für Kreative entwickelt. Mehr als 30 Künstlerinnen und Künstler präsentierten hier bereits ihre Werke – von Malerei und Zeichnungen über Skulpturen und Keramik bis hin zu modernen Konzeptarbeiten. „Diese Vielfalt macht das Atelier zu einem Ort, an dem nicht nur Kunst gezeigt wird, sondern auch Gespräche entstehen, Kontakte geknüpft und neue Ideen geboren werden“, sagt Christin Ludwig, Vermarkterin der Räumlichkeiten und engagierte Förderin der Warnemünder Kunstszene.
Hunderte Besucherinnen und Besucher nutzten in den vergangenen zwölf Monaten die Gelegenheit, Kunst hautnah zu erleben – und entdeckten zugleich einen Raum, der Einheimischen wie Gästen gleichermaßen offensteht.
Neun Künstlerinnen und Künstler stellen derzeit im Kunstatelier aus – jede und jeder mit einer unverwechselbaren Handschrift. Dieses kreative Miteinander bildet den Rahmen der Jubiläumsfeier. Für musikalische Stimmung sorgt erneut der Warnemünder Künstler Leon Zeug, dessen Spielfreude die Gäste immer wieder begeistert. Ein Buffet lädt zum Verweilen ein, das Wichtigste aber: Fast alle ausstellenden Künstlerinnen und Künstler sind persönlich vor Ort, um Einblicke in ihre Arbeit zu geben und ins Gespräch zu kommen.
„Das Kunstatelier ist mehr als ein Ausstellungsraum – es ist ein Ort des Austauschs, an dem Kunst Brücken baut und Menschen verbindet. Dieses Jubiläum zeigt, wie viel entstehen kann, wenn Gemeinschaft vor Gewinnmaximierung steht“, betont der Warnemünder Künstler Sebastian Stave.
Mit dabei sind auch Gerda Heitmann und Diana Stutzke, die erst kürzlich zum Künstlerkreis gestoßen sind.
Die Rostocker Malerin Gerda Heitmann erlernte ihr Handwerk an den Kunstschulen in Zürich und Rostock. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Porträtmalerei – ein Genre, zu dem sie trotz Ausflügen in andere Themen immer wieder zurückkehrt. Heitmann hat internationale Erfahrungen gesammelt und stellte unter anderem über den Europäischen Kunstpreis bereits in Venedig und Paris aus. Den Weg nach Warnemünde fand sie über Instagram: „Wir leben von der Gemeinschaft – einer für alle, alle für einen.“ Wie ihre Kolleginnen und Kollegen ist sie regelmäßig während der Öffnungszeiten vor Ort, um Besucherinnen und Besucher persönlich durch die Ausstellung zu führen und Fragen zu beantworten.
Die Autodidaktin Diana Stutzke hat sich mit ihren spontanrealistischen, farbintensiven Porträts einen Namen gemacht. Ihre Werke wirken energiegeladen, emotional und expressiv. Neben Porträts widmet sie sich auch Stadtansichten und Stillleben. „Ich habe Spaß daran, mir Dinge selbst beizubringen“, sagt sie. Ihr künstlerischer Weg führte sie auch zu einem Bildhauerseminar an der Rostocker Kunstschule. Zum Kunstatelier kam sie eher zufällig: Ihr damaliger Vermieter nahm statt Miete ein Bild von ihr an und brachte es ins Atelier – der Erstkontakt war hergestellt.
In ihrem eigenen Atelier in Rostock, Dierkower Damm 38D, bietet sie zudem jeden Freitag um 16.30 Uhr freies Malen an. Interessierte können Material selbst mitbringen oder gegen eine kleine Gebühr ausleihen. Anmeldungen sind telefonisch unter 0171/707 00 27 möglich.
Auch der Videokünstler Stephan Pröber ist Teil der Ateliergemeinschaft. Er hält nicht nur die besondere Atmosphäre Warnemündes in seinen Arbeiten fest, sondern unterstützt das Kunstatelier zudem mit Interviews und Kurzfilmen für Instagram.
Das Kunstatelier lebt nicht nur von seinen Künstlerinnen und Künstlern, sondern auch von engagierten Unterstützern. Björn Hass, beruflich bei der Steuerberaterkammer tätig und nebenbei Student, ist seit Anfang an ehrenamtlich dabei. Er moderiert Veranstaltungen, organisiert Abläufe und begleitet die Künstlerinnen und Künstler in Sachen Social Media. „Innerhalb nur eines Jahres sind wir zur Anlaufstelle für Kunst und Kultur in Warnemünde geworden“, sagt er.
Für die Zukunft hat das Team große Pläne: Neben Atelierfeiern und Künstler-Talks sollen auch Workshops und Get-together-Treffen folgen.
Ein besonderes Ausrufezeichen setzt außerdem die „Müllqualle“ von Reiko Rosin im Kunstatelier Warnemünde: In ihrem Kopf sammelt sie gereinigten Strandmüll – nicht zum Wegwerfen, sondern als Material für neue Kunstwerke. „Wir wollen Leute animieren, Müll am Strand zu sammeln und daraus etwas Neues zu schaffen“, erklärt Hass. Als kleines Dankeschön gibt es für jede volle Tüte Strandmüll einen Gutschein für das Ladencafé Warnefornia.
Ein akademischer Abschluss an einer Kunstschule ist keine Voraussetzung, um im Kunstatelier Warnemünde ausstellen zu dürfen. „Wir sind nicht Atelier-typisch, sondern nahbar. Allerdings schauen wir uns die Leute schon gut an, und es gibt gemeinsame Aufnahmegespräche – ähnlich wie bei einer WG“, erläutert Björn Hass.
Der Eintritt zur Jubiläumsfeier am Sonnabend ist frei. Willkommen sind alle, die Lust haben mitzufeiern, Kunst zu erleben, neue Kontakte zu knüpfen oder einfach einen besonderen Nachmittag im Herzen von Warnemünde zu verbringen.
Ein Jahr Kunstatelier – das bedeutet nicht nur Ausstellungen, sondern auch ein wachsendes Stück Gemeinschaft. Und es ist der Auftakt für viele weitere kreative Kapitel.
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