Die Drachenboote sind zurück


08. Juli 2022

„Beim Drachenbootfahren geht es nur ums Team, nichts geht allein. Das macht für mich die besondere Faszination aus“, sagt Stefan Eichelmann vom SV Breitling, Veranstalter des 24. Drachenbootfestivals im Rahmen der Warnemünder Woche. 43 Drachenboot-Teams haben für die Rennen auf dem südlichen Alten Strom gemeldet, darunter Crews aus Berlin, Hamburg, Cottbus, Güstrow und Magdeburg. Außerdem gehen etliche Rostocker Mannschaften an den Start. Vor Corona waren es auch schon mal bis zu 100 Teams, die den Alten Strom zum Kochen brachten. „Aber wir sind mit den Meldezahlen zufrieden und möchten nach zwei Jahren Pause signalisieren: Wir sind zurück!“, so Mitorganisator Karl-Heinz Balloff. Der Rostocker Verein SV Breitling wurde bereits 1990 gegründet, mit den Drachenbooten als erste Vereinssportart.

Am ersten Tag des Drachenbootsfestivals (9. Juli) stehen Rennen über die normale Kurzstrecke an. Das bedeutet, die Teams kämpfen um Bestzeiten auf einer 280 Meter langen Rennstrecke. In je zwei Vorläufen werden sie in Gruppen selektiert, die dann jeweils eigene Halbfinals und Finals fahren. Sieger über alles ist das Team, welches die Rennen der Gruppe A gewinnt. Unterschieden wird außerdem in eine Sport-Klasse mit den ersten 15 Teams und eine Fun-Klasse. Innerhalb der Klassen wird jeder Platz ausgefahren.

Am Sonntag (10. Juli) steht der Sprint Cup auf dem Programm. Die zu absolvierende Strecke beträgt lediglich 100 Meter, was die Rennen besonders spannend für die Teams und kurzweilig für die Zuschauer macht, denn es gilt in sehr kurzer Zeit die maximale Kraft abzurufen und über die Paddel ins Wasser zu bekommen.

Zwei unterschiedliche Drachenbootklassen gehen in den Wertungsgruppen „Mixed“ und „Open“ in Warnemünde an den Start: Die großen Boote haben eine 22-köpfige Crew, bestehend aus 20 Paddlern, einem Trommler und einem Steuermann. Die kleinen Boote fahren mit einer Crew von zwölf: zehn Paddler, ein Trommler und ein Steuermann. „Im Prinzip kann man sagen, es gewinnt das Team, das die Kraft besonders rhythmisch und gleichzeitig ins Paddel und damit in das Wasser bekommt.“ Ein gut trainiertes und perfekt eingespieltes Team schafft es, die 22-köpfige Besatzung und das rund 250 Kilogramm schwere Boot auf bis zu 16 Kilometer pro Stunde zu beschleunigen.

Das Drachenbootfestival ist auch für die Sommerfestbesucher an Land ein Programmhöhepunkt der Warnemünder Woche. Dank der eigenen Moderation werden die Rennen für die Zuschauenden an Land verständlich erklärt. „In der Rennpause am Sonnabendmittag wird es wieder die beliebten Zuschauerrennen geben“, so Eichelmann. Dann werden auch Kinder die Möglichkeit haben, die Stechpaddel fliegen zu lassen. Denn wer weiß, vielleicht wird aus dem einen oder anderen später selbst ein Drachenbootpaddler. „Wir freuen uns im Verein über jeden, der mitmachen möchte. Es gibt eine Jugendgruppe, aber auch Ältere sind herzlich willkommen“, lädt Eichelmann ein.

Nach den abgeschlossenen Baumaßnahmen am südlichen Alten Strom erwartet Besucher und Drachenbootsportler ein ganz neues Rennerlebnis. Die Strecke wurde umgedreht, die Boote starten jetzt vor der Bahnhofsbrücke in Richtung Süden. Außerdem wurden die Bahnen neu vermessen. „Wir haben eine richtige Streckenpremiere“, freut sich Eichelmann auf die Rennen. Er selbst ist Teamcaptain der „Blue Bulls“ und betreibt seit 2007 den Drachenbootsport. Neben seinem Team gelten zum Beispiel „de Pierknüppels“ als aussichtsreiche Kandidaten auf den Sieg. Doch egal, wie es ausgeht: „Es geht nicht um die Einzelleistung, sondern ums Team. Zusammen steht man Niederlagen durch, genau wie man Siege gemeinsam feiert“, sagt Stefan Eichelmann.

Die Rennen starten morgen gegen 9 Uhr im oberen Bereich des südlichen Teils des Alten Strom. Die Finals werden morgen vermutlich gegen 17.30 Uhr starten. Die Siegerehrung ist im Anschluss gegen 18/19.30 Uhr ganz am Südende des Alten Stroms geplant. „Die Rennen lassen sich von allen Stellen gut verfolgen. Mein Tipp für die Zuschauer ist, eine komplette Runde um die Regattastrecke zu drehen. Und wer möchte, kann auch gerne einen Stopp auf ein Getränk im Fahrerlager am Südende einlegen. Besucher sind immer willkommen“, rät Karl-Heinz Balloff.

Foto: Pepe Hartmann


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|