Bundeskanzlerin tauft Forschungsschiff "Sonne" in Warnemünde


11. Juli 2014

Nach einer Bauzeit von ca. 20 Monaten hat die deutsche Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel heute Vormittag am Kai der Warnemünder Neptun Werft die Taufe des neuen Forschungsschiffs Sonne vollzogen. Etwa 300 geladene Gäste und 250 Werftmitarbeiter nahmen an der feierlichen Zeremonie teil. „Eine Schiffstaufe ist immer etwas ganz besonderes und gleichzeitig auch ein Startschuss“, so die Bundeskanzlerin in ihrer Ansprache. Der „Startschuss“ für die Sonne ist gefallen – sie wird Anfang Januar in den Dienst der Wissenschaft gestellt und ihre 44 Jahre alte Vorgängerin ablösen. „Gut dreißig Namen von Professoren finde ich auf der Gästeliste. Hier bei uns in Warnemünde ist die Crème de la Crème der Meeresforschung versammelt“, so der Geschäftsführer der Meyer Werft und Neptun Werft, Bernard Meyer. Die Location für die Taufe war gut gewählt, denn 2011 wurde an gleicher Stelle der Auftrag an die Werft vergeben. „Die Neptun Werft verkörpert wie keine andere den traditionsreichen und innovativen Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern“, verweist Merkel auf die zahlreichen im Bau befindlichen Flusskreuzfahrtschiffe. 

Der Neubau des Spezialschiffes war eine Gemeinschaftsaufgabe der fünf Küstenbundesländer und des Bundes. 124,4 Mio. Euro wurden in dem High Tech-Tiefseeforschungsschiff verbaut – 90 Prozent trägt dabei der Bund und die verbleibenden 10 Prozent teilen sich die beteiligten Küstenländer Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen.

Das Schiff hat eine Länge von 116 Metern, ist 20,6 Meter breit und zeichnet sich auch durch eine hohe Energieeffizienz aus. Für sein umweltfreundliches Design wurde es mit dem Umweltsiegel „Blauer Engel“ ausgezeichnet. Das FS Sonne ersetzt ein privates Forschungsschiff, das über Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF, gechartert wurde und wird im Indischen und Pazifischen Ozean eingesetzt. Vierzig Wissenschaftler können an Bord des Schiffes gleichzeitig arbeiten. Die Sonne wird dazu beitragen, Fragen hinsichtlich des Klimawandels, der Versorgung mit marinen Rohstoffen und Folgen des Eingreifens in das Ökosystem zu beantworten. Den Wissenschaftlern stehen dafür die weltweit modernsten Instrumente zur Verfügung. „An Bord muss es spannend zugehen“ so Merkel, die auch gleich Interesse bekundet, einfach mal mitzufahren – nur wenn es die Zeit erlaubt, versteht sich.

„Was der deutsche Fußball hoffentlich am Sonntag in Brasilien erreichen wird, schaffen wir in der Meerestechnik schon heute“, lobt Gastgeber Meyer die ingenieurtechnische Meisterleistung seiner Mitarbeiter. „Nicht nur der Schiffstyp, sondern auch die Berücksichtigung aller technologischen Anforderungen, die die Wissenschaft an die Forschung stellt, waren für uns eine ganz besondere Aufgabe“.

Und noch etwas kündigte die Bundeskanzlerin bei ihrer Stippvisite in Warnemünde an: „Die Modernisierung der deutschen Forschungsschiffsflotte wird konsequent fortgesetzt – die ‚Sonne‘ war erst der Anfang“.


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