Ausstellung zu Olympia soll Rostocker informieren


03. Februar 2015

Fragt man den Rostocker Oberbürgermeister Roland Methling, ob Warnemünde Olympia kann, beantwortet er diese Frage mit einem deutlichen „Ja“. Ginge es nach dem Rostocker Stadtoberhaupt, dann würde auf der Mittelmole sogar ein großes Schild mit der Aufschrift „Deutschland kann Olympia“ aufgestellt – ob es soweit kommt, bleibt abzuwarten.

Nach der inoffiziellen Präsentationsveranstaltung mit geladenen Vertretern aus Sport und Politik am 21. Januar in Warnemünde, sind jetzt die Rostocker Bürger aufgefordert, sich ein Bild zu machen. Gestern Nachmittag wurde in der Rathaushalle die Ausstellung Machbarkeit von olympischen und paralympischen Segelwettbewerben vor Warnemünde eröffnet. „Die Rostocker müssen letztlich entscheiden und sollen deshalb rechtzeitig in die Planungen einbezogen werden“, betont Methling.

Dreh- und Angelpunkt der olympischen Idee von Warnemünde ist die 21 Hektar große Mittelmole, für die ohnehin eine umfassende Umstrukturierung geplant ist. Die Halbinsel an exponierter Stelle bildet das traditionelle Entree für die Stadt Rostock an der Mündung zur Warnow in die Ostsee. Geplant ist, die bereits vorhandenen Nutzungen, wie Kreuzfahrt und Segelsport durch ergänzende touristische Nutzungen und auch Wohnen auszubauen. „Eingebettet in diese langfristige Stadtentwicklung ist die hervorragende Möglichkeit der Durchführung olympischer und paralympischer Segelwettbewerbe vor Warnemünde – einem der besten Segelreviere der Ostsee“, sagt Reinhard Wolfgramm, Geschäftsführer der Rostocker Gesellschaft für Stadtentwicklung, RGS.

Doch es gibt längst nicht nur Olympia-Euphorie: „Wir befürchten, dass der Charakter der Mittelmolen-Bebauung nicht den Vorstellungen der Warnemünder entspricht und wollen das Flair des Ortes unbedingt erhalten“, sagt der stellvertretende Vorsitzendes des Ortsbeirates Horst Döring. Seiner Meinung nach wären auch ein oder zwei AIDA-Kreuzfahrtschiffe als deutlich kostengünstigere Sportler-Unterkunft denkbar. Den Einwand, dass diese Idee bei der letzten Rostocker Olympia-Bewerbung keinen Gefallen fand, weil die Kabinen zu klein sind, lässt Döring nicht gelten: „Die Kreuzfahrtpassagier zahlen immerhin sehr viel Geld für ihre Schiffsreise, da sollten die Kabinen eigentlich auch den Segelsportlern zuzumuten sein.“  Betrachtet man den angeblichen Reformwillen des IOC „weg vom Gigantismus und hin zu Spielen für die Menschen“, ist die Variante durchaus überlegenswert. Horst Döring kündigt an, dass das Thema Olympia in die Tagesordnung für die nächste Ortsbeiratssitzung am 10. Februar mit aufgenommen wurde.

Die Ausstellung in der Rathaushalle stellt die Einzelmaßnahmen, Vorgaben und auch die geschätzten Kosten dar. Herzstück ist natürlich der Segelhafen, aber auch die Verkehrserschließung, das olympische Dorf und die Nachnutzung spielen in der Präsentation eine gewichtige Rolle. Noch bis zum 20. Februar 2015 können auf elf Plakaten die Untersuchungsergebnisse eingesehen werden.

Am 21. März entscheidet der DOSB, mit welcher deutschen Stadt er ins Rennen um Olympia 2024 gehen will. Auf der IOC-Sitzung im Sommer 2017 wird dann bestimmt, welcher Bewerber letztlich den Zuschlag erhält.


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