Aufgehübschte Kanonen wieder an Ort und Stelle


22. Juni 2023

In welchen konkreten geschichtlichen Zusammenhang die beiden, am Warnemünder Leuchtturm positionierten, Kanonen zu bringen sind, weiß keiner so genau. Ein Hinweisschild des Kulturhistorischen Museums der Hansestadt lautet auf „Kanonen von Rostocker Stadtwällen und Warnemünder Schanzen“ aus dem 18. Jahrhundert. Die Untergestelle, auch Lafetten genannt, wurden 1994 restauriert.

Gesichert ist hingegen, dass die Stahlkolosse in den Irrungen und Wirrungen der Corona-Zeit, 2020, abgeholt und danach nicht wieder aufgestellt wurden. Der An- und Abtransport erfolgte zuvor nämlich regelmäßig im Frühjahr und Herbst. „Immer wieder haben sich zwischenzeitlich ortskundige Touristen nach dem Verbleib der Kanonen erkundigt“, weiß Leuchtturmmann Andreas Herpoldt. Man habe daraufhin die Initiative ergriffen und sich im Amt für Denkmalpflege und bei der Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde erkundigt. Das Ergebnis: Die vermissten Geschütze a.D. waren im Bauhof der Tourismuszentrale (TZRW) im Warnemünder Weidenweg eingelagert und niemand hatte daran gedacht, sie wieder aufzustellen.

„Wir haben uns berufen gefühlt und die Kanonen unter dem Schleppdach zuallererst begutachtet“, so Herpoldt weiter.  Sie wurden zunächst gewaschen und weil die Holzteile total ausgetrocknet waren, mussten für die Pflege drei Dosen Öl aufgewendet werden. Danach wurde das Metall mit Lackfarbe geschwärzt. Den Transport auf den Leuchtturmvorplatz übernahm Roger Schult vom Bauhof. Der sicherte die Kanonen an Ort und Stelle auch vorschriftsmäßig ab. „Wegen der Optik haben wir die Stahlfelgen erst hier vor Ort gestrichen“, verrät Leuchtturmmann Manfred Damböck. Etwa 200 Euro wurden für das Aufhübschen investiert. Ein Teil der Summe kam von einem Klassentreffen…

1980 wurden Änne-Kristin Martinez Moya und Katy Beier in die 32. POS „Heinrich Heine“ Warnemünde eingeschult. Neun Jahre verblieb der Klassenverband – eine lange Zeit, die zusammenschweißt. Daher treffen sich die ehemaligen Schülerinnen und Schüler auch regelmäßig zu „Einschulungstreffen“, organisiert von den in Rostock und Warnemünde verbliebenen. Am 29. April 2023 fand das letzte Treffen statt. „Gefeiert haben wir im Café Ringelnatz“, verrät Katy Beier, die heute in der Kurhausstraße die Pension Katy betreibt. Vorab traf man sich auf dem Leuchtturm, den der Leuchtturmverein extra länger geöffnet hielt.
Für die Finanzierung des Klassentreffens wurden von den Teilnehmern Spenden gesammelt und der Rest – 125 Euro – an den Leuchtturmverein übergeben.


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