Die heute in Stralsund lebende Künstlerin Claudia Tübke ist gebürtige Leipzigerin und als Kind in den Ateliers ihrer malenden Eltern aufgewachsen. Vater Werner Tübke gehörte zu den eigenwilligsten Malern in der DDR. Seine Auffassungen bestimmten die sogenannte Leipziger Schule mit und üben bis heute Einfluss auf Vertreter nachfolgender Malergenerationen aus. In der Rostocker Kunsthalle war das in den vergangenen Monaten eindringlich präsentiert.
Wer bei solch einem Hintergrund eine verwandte malerische und zeichnerisch-grafische Handschrift in den Arbeiten von Tochter Claudia vermutet, wird auf angenehme Art überrascht. Die künstlerischen Konzeptionen ihrer Werke sind in Motiven und bildnerischen Umsetzungen von ganz eigener Charakteristik. „Ihre Ölmalereien, Aquarelle und Zeichnungen sind zumeist stimmungsvolle atmosphärische Impressionen von Landschafts- und Naturerlebnissen in manchmal romantisch und dann wieder expressiv anmutenden Farb- und Formkompositionen“, sagt die Galerie-Inhaberin Ulrike-Sabine Möller.
Wichtig für das Natur- und Kunstverhältnis Claudia Tübkes war die Begegnung mit Person und Werk des Usedomer Malers Otto Niemeyer-Holstein, bei dem sie 1980 in einem Workshop Unterricht nahm und der sie zu freierem Umgang mit Farbe und Linie bestärkte. Daraus erwuchs schließlich auch die Ermutigung zum bildnerischen Experiment, mit dem die Malerin Sinnenerlebnisse, Träume und Fantasien auf Leinwand, Pappe und Papier in Farbe und Form übersetzt.
Die Ausstellung in der Galerie Möller, Am Strom 68, wird am Donnerstag, den 18. September, um 19.00 Uhr eröffnet und ist dort noch bis zum 28. Oktober zu sehen. Klaus Tiedemann hält die Eröffnungsrede, es spielt das Duo Chiara.
Kommentieren Sie den Artikel