Aktionstag „StrandVision“ im Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde


13. April 2024

Anlässlich des Besuchs der litauischen Umweltaktivistengruppe „Save the Baltic Sea“, die derzeit zu Fuß die gesamte Ostsee umrundet, fand gestern im Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) ein Aktionstag namens „StrandVision“ statt. Das IOW, das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) sowie EUCC – Die Küsten Union Deutschland e.V. (EUCC-D) luden zu Workshops über Klimaanpassungsstrategien und Strandmüllreduktion ein, an denen insgesamt rund 90 Interessierte teilnahmen.

Der Aktionstag war die erste öffentliche Veranstaltung in Deutschland im Rahmen der „Save the Baltic Sea“ Expedition. Im Fokus standen die Auswirkungen des Klimawandels und der Plastikverschmutzung an den Ostseeküsten. Oliver Zielinski, Direktor des IOW, begrüßte die litauischen Umweltaktivisten und die Gäste des Aktionstages vor Ort: „Praxisorientierter Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ist uns wichtig und wir wollen ihn künftig weiter ausbauen“, betont der Experte für Umweltphysik aquatischer Ökosysteme und intelligente Technologien.

Das Programm bot neben Impulsreferaten auch Workshops mit aktiver Einbeziehung der Teilnehmenden. Ein Workshop zum Klimawandel richtete sich an Fachpublikum aus Tourismuswirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft, wo die Teilnehmenden anhand von Kartenmaterial die Auswirkungen des Klimawandels an touristisch genutzten Stränden diskutierten und mögliche Anpassungsstrategien erarbeiteten. „Die Auswirkungen des Klimawandels sind besonders an den Küsten spürbar“, sagt Nardine Stybel, Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins EUCC-D, der sich in Deutschland für eine nachhaltige Entwicklung der Küsten und Meere engagiert und der am Aktionstag das Thema Klimawandel fachlich ausgestaltete.

Zur Plastikverschmutzung fand eine Strandmüll-Erfassung am Warnemünder Strand statt, an der trotz des ungemütlichen Wetters rund 40 Menschen, hauptsächlich Schülerinnen und Schüler, teilnahmen. Schon seit 2013 ist das Strandmüll-Monitoring an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns dauerhaft etabliert. „Daher wissen wir, dass das Gros des Strandmülls an der deutschen Ostseeküste aus Plastik besteht und aus touristischer Nutzung stammt“, kommentiert Dennis Gräwe vom LUNG. Er koordiniert das Strandmüll-Monitoring in MV in enger Kooperation mit verschiedenen Vereinen, Verbänden, Großschutzgebieten und einer Schule. „Eine Kooperation mit so unterschiedlichen Akteuren ist eine echte Besonderheit und passt daher sehr gut zum Engagement der ‚Save the Baltic Sea‘-Initiative“, so Gräwe.

6.000 Kilometer, zehn Menschen, neun Monate, acht Länder, eine Mission – das sind die Eckdaten der „Save the Baltic Sea“-Expedition. Gestartete am 11. März in Smiltynės, Litauen, mit dem Ziel, die Umweltprobleme des Binnenmeeres in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.

Neben der Wanderung als öffentlichkeitswirksame Aktion strebt die Gruppe auch den Austausch mit lokalen Wissenschaftsinstitutionen, Stakeholdern und Bürgern an, um konkrete Lösungen zu diskutieren. Die Initiative wird von prominenten Institutionen wie der Helsinki-Kommission zum Schutz der Ostsee (HELCOM), der Europäischen Kommission mit ihrer „EU4Ocean Coalition“ und dem Litauischen Umweltministerium unterstützt.


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|