17 Jahre lang war Monika Milles die einzige Frau im Shantychor De Klaashahns – gestern wurde sie im Rahmen des 22. Stromfestes mit allen Musikerehren verabschiedet. „Moni“, wie die 66-Jährige von ihren Shantyjungs auch liebevoll genannt wird, möchte künftig mehr Zeit mit ihrer dreijährigen Enkeltochter Mia verbringen.
Die Warnemünder Shantysänger legten sich beim Abschiedskonzert vor der Alten Vogtei noch mal so richtig ins Zeug, schließlich war es die letzte gemeinsame Aufführung. Und dabei war das harmonische Zusammenspiel zwischen Monika Milles und ihren Jungs alles andere als selbstverständlich, stand doch in den Statuten des Chores festgeschrieben, dass ausschließlich Männer mitsingen dürften. Und so waren die Folgen für De Klaashahns auch nicht absehbar, als sie 1998 in einer Zeitung annoncierten: „Spieler für Akkordeon gesucht.“ Gemeldete hatte sich daraufhin eine ambitionierte Frau, die auch das Vorspielen im Kreise der gestandenen Sänger mit Bravour absolvierte. Kurzerhand wurde die Vereinssatzung daraufhin geändert und mit der gebürtigen Warnemünderin war nach 34 Jahren erstmals eine Frau an Bord der bisherigen Männerdomäne. Viele Jahre als Sekretärin im Hotel Neptun beschäftigt, war sie mit dem Chor in neun Ländern – von den USA bis Frankreich und Österreich – unterwegs. Die Verleihung des Kulturpreises an den Chor im Jahr 2015 zählte zu ihren persönlichen Höhepunkten.
Musik machen wollte Monika Milles schon immer und so bekam sie von ihrer Oma zum siebten Geburtstag ein Akkordeon geschenkt. Auch nach dem Abschied von den Klaashahns wird „Moni“ ihr geliebtes Tasteninstrument nicht einmotten und hier und da als Alleinunterhalterin zu hören sein.
Fotos: MaP
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