Ab Oktober wird die Schillerstraße zur Baustelle


14. September 2016

Die geplanten Kanalbauarbeiten in der Warnemünder Schillerstraße wurden gestern dem Warnemünder Ortsbeirat vorgestellt. Eurawasser-Projektleiter Thomas Köller und Franziska Müther, vom Planungsbüro BDC Dorsch Consult, erläuterten das Vorhaben und beantworteten dabei Fragen.

Die Notwendigkeit, in der Schillerstraße überhaupt tätig zu werden, ergab sich schon im Oktober 2013 im Rahmen einer turnusmäßigen TV-Inspektion: „An den Regen- und Schmutzwasserkanälen – beide sind etwa 100 Jahre alt – wurden Schäden mit sofortigem bis kurzfristigem Handlungsbedarf festgestellt“, erläutert die Projektingenieurin Franziska Müther. Die Trinkwasserleitung ist zwar „erst“ 45 Jahre alt, soll bei dieser Gelegenheit aber gleich mitgetauscht werden.

Das Projekt ist in zwei Bauabschnitte unterteilt. Los geht es mit dem südlichen Teil von der Kreuzung Richard-Wagner-Straße bis hin zur Einmündung Wachtlerstraße. Im Dezember 2016 soll dieser Bereich fertiggestellt sein. Der zweite Bauabschnitt in der nördlichen Schillerstraße soll in Abhängigkeit vom Wetter Anfang März 2017 in Angriff genommen werden. Zielstellung ist, dass zum Start der nächsten Saison im Juni 2017 alles fix und fertig ist. Gebaut wird in einem Stufengraben. Während der gesamten Bauphase ist mit Provisorien und Vollsperrungen zu rechnen. „Die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge ist jedoch zu jedem Zeitpunkt gewährleistet“, informiert Thomas Köller. Etwa 850.000 Euro investiert Eurawasser in das Vorhaben.  

Als gegebene Besonderheiten wurden in den Planungen die Einbahnstraße in Richtung Süden, der enge Verkehrsraum wegen beidseitiger Stellflächen und die hier verkehrende Buslinie 37 herausgearbeitet. Die geschützte Lindenallee und Quartiere gleich mehrerer geschützter Tierarten – Fledermäusen und Brutvögeln leben hier – erfordern eine besonders vorsichtige Herangehensweise. Vorsorglich wurden als Nistplätze geeignete Baumhöhlen schon verschlossen und Altnester entfernt. „Wir wollen so ausschließen, dass sich hier während der Maßnahme Fledermäuse oder Vögel ansiedeln und für Verzögerungen auf der Baustelle sorgen“, erklärt Stefan Hlawa vom Stadtgrünamt, das die ökologische Bauüberwachung übernimmt. Sind die Bauarbeiten abgeschlossen, werden die Baumhöhlen natürlich wieder geöffnet.

Besonderes Augenmerk wird auch auf die alten Linden gelegt: „Deshalb wird die Baugrube in Handschachtung oder wurzelschonender Absaugtechnik ausgehoben“, so Müther. Die Grundstücksanschlüsse sollen nach Möglichkeit in geschlossener Bauweise saniert werden und auf eine ausreichende Bewässerung der Bäume während der Bauzeit wird ebenfalls geachtet. „Sollte trotz allem ein Baum soweit geschädigt oder in seiner Standsicherheit beeinträchtigt werden, dass eine Fällung unumgänglich ist, werden Ersatzpflanzungen erfolgen und Fledermaus- sowie Vogelnistkästen angebracht“, kündigt Franziska Müther an. Das allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn irgendwann auch die Gehwege an der Reihe sind. Dieser ist zwar auch dringendst sanierungsbedürftig, aus Kostengründen jedoch noch nicht Bestandteil des Vorhabens. Der Beiratsvorsitzende Alexander Prechtel kündigte an, diesbezüglich mit dem Bausenator zu wollen: „Vielleicht sieht er eine Möglichkeit, im Zuge des Kanal- und Straßenbaus die leidigen Stolperfallen gleich mit zu beseitigen.“  


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