79. Warnemünder Woche startet mit 15. "Niegem Ümgang"


24. Juni 2016

„Wir laufen wieder unsere ‚uralte‘ Strecke mit Start in der Seestraße, durch die Alexandrinen- und Kirchenstraße, herum um den Kirchenplatz, dann über die Mühlenstraße, Kurhausstraße und zurück über die Seestraße, bis hin zur Bühne am Leuchtturm – genau dort endet der Umzug“, steckt Inge Regenthal, Vorstandsmitglied beim Warnemünde Verein, die Route für den 15. „Niegen Ümgang“ am Sonnabend den 2. Juli ab. Los geht’s, wie immer, um 10.00 Uhr und Langschläfer sollten sich vorab mit Ohropax versorgen, denn schon ab 8.00 Uhr ist der Weckdienst in Form von zwei lautstarken Kapellen im Ostseebad unterwegs.

Der „Niege Ümgang“ ist der offizielle Start einer jeden Warnemünder Woche mit dazugehörigem Sommerfest – das 40. übrigens in diesem Jahr und gleichzeitig das 40. mit Inge Regenthal im Organisationsteam. Angefangen hatte sie seinerzeit im Auftrag der DDR-Partei- und Staatsführung auf der volkseigenen Warnowwerft – aber das ist eine andere Geschichte.

Die Liste der für den bunten Umzug angemeldeten Teilnehmer ist lang und sehr zur Freude der Macher bringt sich auch der Handels- und Gewerbeverein mit mehreren Unternehmen ein. Der historische Teil – komplettiert durch den französischen Grenadier, alias Alexander Wein, und die ‚Blachmantelsch‘, dargestellt von Katrin Linke – marschiert vorweg. Fester Bestandteil dieses Blocks sind auch zehn Pferde, um die es in der jüngeren Vergangenheit einige Irritationen gab: Ein Paar aus NRW gab sich als offizielle Initiative zum Schutz der Vierbeiner aus und meinte, deren Einsatz beim „Ümgang“ widerspräche dem Tierschutz. Mittlerweile stellte sich heraus, dass es sich bei ihrem Engagement um eine rein private Aktivität handelt und das zuständige Stadtamt entschied: „Es gibt keine rechtliche Grundlage für ein Verbot der Tiere.“ Der Dänenkönig Erich XI. wird mit seinem Gefolge also standesgemäß einreiten. Und damit den edlen Rössern – zur Verfügung gestellt durch Marit Gläser, Pferdefreunde Ostseeküste e.V., und Unternehmer Irmin Stinzing – auch wirklich nichts passiert, ist jeweils noch eine Begleitperson pro Tier unterwegs. Was die Pferde angeht, ist also schon mal alles im grünen Bereich.

Aber auch sonst liefen die Absprachen vorab sehr konstruktiv ab. Zwei moderierte Treffen mit allen teilnehmenden Vereinen gab es im Vorfeld und es galt viele Vorstellungen unter einen Hut zu bringen. Eine dieser Ideen war, drei fünfminütige Stopps in den Umzug zu integrieren. „Dieser Bitte kommen wir gern nach, denn so haben alle die Möglichkeit, sich zu präsentieren“, sagt Hansi Richert, ebenfalls Vorstandsmitglied beim Warnemünde Verein. Wo sich die Haltepunkte genau befinden, mochte er heute noch nicht genau sagen, nur so viel: „Wenn das letzte Fahrzeug am Alabama in der Alexandrinenstraße ist, senden wir das erste Signal zum Halt.“ Voraussetzung ist natürlich, dass die Kommunikation unter den Helfern klappt und dafür werden deutlich mehr Headsets als in den Vorjahren im Einsatz sein. Im Großen und Ganzen ziehen mit dem historischen Teil, den Vereinen und Gewerbetreibenden drei aufeinanderfolgende große Blöcke mit jeweils einer Kapelle davor durch den Ort.

Seit Jahren steht dem Gemeinnützigen Verein für Warnemünde e.V. ein treuer Sponsoren-Pool zur Seite; 80 Prozent davon sind Wiederholungstäter. „Wir gehen natürlich auch ‚die Klinken putzen‘, aber die Resonanz ist immer wieder erstaunlich“, freut sich die Vereinsvorsitzende Astrid Voß, „das spricht sehr für unsere Glaubwürdigkeit“ betont Vereinskollege Richert. Allein 120 bis 140 Kleinspenden ab zehn Euro können die Organisatoren alljährlich verbuchen: „Auch Kleinvieh macht eben viel Mist“, rechnet Astrid Voß vor. Etwa 20 freiwillige Helfer werden den 15. „Niegen Ümgang“ absichern: „Ohne Sponsoren und Helfer läuft natürlich auch bei und nichts. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an alle Beteiligten“, unterstreicht die Vorsitzende.

Neu beim „Ümgang“ anno 2016 ist „Mister Wichtig“, alias Georg Seiler, der das fröhliche Treiben von einem kleinen Podium am „Roten Pfeil“ aus für die Zuschauer kommentiert.       


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