2G Regel im Einzelhandel soll auch in MV gekippt werden

Wie gestern bekannt wurde, will Ministerpräsidentin Manuela Schwesig offenbar nun doch die 2G Regel im Einzelhandel Mecklenburg-Vorpommerns kippen. Einen Tag zuvor hatte sie das noch abgelehnt. Zum 12. Februar soll die Kontrolle des Geimpft- bzw. Genesenen Status in den Ladengeschäften entfallen. Als wahrscheinlich gilt, dass die Lockerung durch eine FFP2-Maskenpflicht beim Shoppen flankiert wird. Im benachbarten Schleswig-Holstein wurde die 2G Regel bereits zum 9. Februar außer Kraft gesetzt und das war letztlich auch der Anstoß für die Kehrtwende in MV. Die 2G Regel sei nämlich als bundesweit einheitliche Schutzmaßnahme gedacht gewesen, gleiche jetzt aber einem Flickenteppich, hieß es aus Regierungskreisen. Es drohe die Gefahr des Einkaufstourismus.

In Warnemünde, wo in den Wintermonaten ohnehin nur wenige Kunden in den Geschäften unterwegs sind, wird die Entscheidung begrüßt: „Wenn ich sehe, was in den Supermärkten gerade um die Feiertage stattfand, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, dass so lange gewartet wurde, bis der Einzelhandel nachzieht. Nichtsdestotrotz bin ich natürlich glücklich über die längst überfällige Entscheidung, die jetzt endlich gefallen ist“, sagt Matthias Ludwig, Inhaber der Boutiquen L8 und Sebago im Ostseebad. Gleichlautend äußert sich Jens Kunze, Mitinhaber des Adenauer & Co Strandhauses am Leuchtturm: „Die ganze Zeit über konnten Supermärkte Textilien, Schuhe und Co verkaufen – ohne zusätzlichen Personalaufwand für Kontrollen und ohne Beschränkungen.“ Der Unternehmer verwies zudem auf die Tatsache, dass jetzt die Rückzahlungen für Lockdown-Überbrückungskredite fällig würden und die Freigabe der Öffnungen schon daher wichtig sei. Damit habe man wieder reelle Chancen, Kunden empfangen zu können. Aus Sicht Kunzes brauche auch die Gastronomie dringend diese Möglichkeit. Hier gilt noch immer 2G+.

Zuvor hatten sich Wirtschaftsverbände, unter anderem auch die IHK zu Rostock, dafür eingesetzt, die 2G Regelung im Einzelhandel abzuschaffen. Diese habe sich als nicht geeignete und nicht notwendige Maßnahme, dem Infektionsschutz präventiv zu begegnen, erwiesen, sagte Torsten Grundke, Vize-Präsident der IHK zu Rostock.

Update 09.02.2022: Die 2G Regel im Einzelhandel fällt zum Wochenende weg. Das hat das Kabinett in Schwerin gestern beschlossen. Stattdessen kommt die FFP2-Maskenpflicht. Überall dort, wo im Handel die 2G Regel galt, muss künftig eine FFP2-Maske getragen werden. Das gilt auch weiterhin nicht für Geschäfte des Grundbedarfs, wie etwa Supermärkte. Hier genügt ein einfacher medizinischer Mund-Nasen-Schutz.