28. Tidingsbringer erschienen


24. November 2023

Man könnte fast sagen: „Alle Jahre wieder“: Im 1996/97 brachten die Verleger Matthias Redieck und Achim Schade im Auftrag des Fördervereins Leuchtturm Warnemünde e.V. den ersten Tidingsbringer auf den Weg. Ein Bäderjournal mit Geschichten aus und um Warnemünde. Gestern wurde die inzwischen 28. Ausgabe vorgestellt. „Gemeinsam haben wir es wieder geschafft, ein Bäderjournal mit vielen tollen Geschichten aufzulegen“, freut sich Leuchtturmchef Mathias Stagat. Auch der Verein ist wieder sehr präsent: Mit Beträgen von Heinz-Jürgen (Atze) Marnau und Bernhard Autrum sind zwei Leuchtturmmänner unter den Autoren. Ronald Piechulek gedenkt des verstorbenen Leuchtturmmanns Egon Wirth, der auch Hobbyhistoriker war und Andreas Golz berichtet über die Altvorderen Gerhard Lau, Walter Vogt und Klaus Möller.

Statistisches hat Achim Schade in petto: „36 Autoren sind mit 38 Beiträgen vertreten. Die Vielfalt ist demnach gegeben“, weiß der Publizist. Interessanterweise seien immer wieder auch Begebenheiten darunter, von denen er, als Kenner der Warnemünder Geschichte, bislang noch nichts wusste. Ein königlicher Besuch trotz Choleraseuche in Warnemünde 1831 zum Beispiel, beschrieben von Hanna Haack. Oder Dreharbeiten mit Heinz Rühmann im Juli 1933, „zu Tage befördert“ von Christoph Wegner. Bemerkenswert auch der Beitrag von Brigitte Pleß, der als Nachfahrin der Baumeister Johann und Walter Wahnrow – sie haben überall in Warnemünde ihre Spuren hinterlassen – ein Fotoalbum mit realisierten Bauprojekten in die Hände gefallen ist. Damit die Erinnerungen nicht verblassen, möchte Brigitte Pleß das Album dem Heimatmuseum übergeben.

Mitherausgeber Matthias Redieck ist von Hause aus Historiker. Er hat sich schon immer gefragt, was er als solcher eigentlich macht und gibt darauf auch gleich die Antwort: „Es geht darum, zu beschreiben, wie die Leute damals gelebt haben.“ Genau das hat auch der Tidingsbringer all die Jahre gemacht: ungefiltert und nicht wissenschaftlich erforscht wird Erlebtes niedergeschrieben und so für die Nachwelt bewahrt. Niels Hoffgaard etwa erinnert sich an den 29. Juli 1943, ein herrlicher Sommertag, an dem er mit seinem Bruder zum Baden nach Warnemünde an die Ostsee wollte, stattdessen aber mitten in einen Bombenangriff geriert.

Die „30“ wollen Matthias Redieck und Achim Schade, die ihre Verlagstätigkeit bereits zum 31. Dezember 2022 eingestellt haben, noch vollmachen. Nur noch für ausgewählte „Liebhabereien“, zu denen zweifelsfrei auch der Tidingsbringer zählt, sind sie zu haben. Im Zusammenspiel mit dem Leuchtturmverein, der sich damit ein Denkmal setzt – eine glückliche Symbiose. An Geschichten mangele es nicht. Ein relativ fester Autorenstamm werde immer wieder durch „No-Names“ ergänzt. Leute, die genau einmal schreiben und dann nie wieder. Sie gelten als das Salz in der Suppe für den Tidingsbringer – eine einzigartige Mischung aus Vergangenheit, Gegenwart und Ausblick.

Die 28. Ausgabe ist mit einer Auflage von 1 800 Exemplaren erschienen und wird am Dienstag, 28. November um 18.30 Uhr im Strand-Hotel Hübner der Öffentlichkeit präsentiert. Ab dem 29. November ist das 128-Seiten-Büchlein für 8 Euro im Buchhandel zu haben. Ebenso die Sonderausgabe „30 aus 125“ zum Leuchtturmjubiläum. Beides kann auch online über die neue Webseite des Leuchtturmvereins bestellt werden. Eine Signierstunde mit ausgewählten Autoren findet am Sonnabend, 2. Dezember, in der Buchhandlung Krakow Nachf. am Kirchenplatz statt.


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