Vortrag: "Meuterei auf der Ostsee"
09.11.2017, 16:00 UhrIm kommenden Jahr jährt sich der Kieler Matrosenaufstand zum 100sten Male. Niemals zuvor hat es in der deutschen Geschichte eine Meuterei von solch einem Ausmaß gegeben. Zehntausende Matrosen und Soldaten rebellierten damals und brachten damit eine Bewegung in Gang, die nicht nur das Kriegsende beschleunigte, sondern zudem die Monarchien auf deutschem Boden zu Fall brachte und den Weg für die Weimarer Republik ebnete.
Trotz seiner hohen Bedeutung, ist der Kieler Matrosenaufstand selbst noch immer relativ unerforscht. Zudem sind viele der damaligen Ereignisse in späterer Zeit politisch und ideologisch derart verzerrt worden, dass man sie heute sehr leicht als Legenden widerlegen kann. Viele Fragen sind bis heute offen: Wie war es möglich, dass tausende Matrosen gegen ihre Vorgesetzten meutern konnten? Wie sahen die Gegenmaßnahmen des alten Regimes aus? Was ereignete sich damals auf den hunderten von Schiffen und Booten der kaiserlichen Marine auf der Ostsee? Und welche strategische Rolle spielten Rostock und Warnemünde bei der Verbreitung der neuen Bewegung?
Dr. Christian Lübcke gehört seit dem 1. August 2017 als museumspädagogischer Mitarbeiter zum Team des Schiffsbau- und Schifffahrtmuseum Rostock. Seit zwei Jahren erforscht er als Marine- und Militärhistoriker im Auftrag verschiedener Museen und Forschungseinrichtungen die Geschichte des Kieler Matrosenaufstandes. In einem 70minütigen Vortrag mit anschließender Diskussion stellt er seine Forschungsergebnisse vor und wird zudem einige Hinweise zu den vielseitigen Veranstaltungen im kommenden Jubiläumsjahr geben.
- Eintritt: 3 Euro pro Person. (Jahreskarteninhaber und Mitglieder des Förderkreises des Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums haben freien Eintritt.)