Geheimnisvoller Gigant der Tiefsee vorgestellt
07.03.2014, 16:00 UhrSie galten bei Seeleuten als gefährliche Ungeheuer der Tiefsee, bei den Menschen an Land als Seemannsgarn: Riesenkalmare. Häufig auch „Riesenkraken" genannt, sollen sie Segelschiffe angegriffen und in der Umklammerung ihrer Arme in die Tiefen der Meere gezogen haben. Erst im Jahre 1857 fand der Riesenkalmar als Architeuthis dux Eingang in den Katalog wissenschaftlich beschriebener Tierarten. Bis ins Jahr 2012 sah nie ein Mensch einen solchen Giganten mit eigenen Augen in seinem natürlichen Lebensraum, den riesigen, nahezu lichtlosen Weiten des Freiwassers der oberen Tiefsee.
Der Tintenfisch-Forscher Dipl.-Biol. Volker Miske vom Zoologischen Institut und Museum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald wird am 13. Februar um 16.00 Uhr im Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock auf dem Traditionsschiff im IGA-Park innerhalb der allgemeinverständlichen, reich bebilderten Vortragsveranstaltung „Der Riesenkalmar Architeuthis – geheimnisvoller Gigant der Tiefsee" eine Reise in die Welt dieser Tiere unternehmen.
Der Meereszoologe brachte erstmals einen Riesenkalmar nach Deutschland. Dieses über sechs Meter lange Exemplar aus dem Südpazifik ist nun im Ozeaneum Stralsund als ein Spitzenexponat zu sehen. Volker Miske berichtet, wie und mit welchen Ergebnissen dieses männliche und ein weibliches Tier in Neuseeland untersucht wurden und wie die Präparation des Männchens erfolgte.
Dabei gibt er unter Einbeziehung neuester Forschungsergebnisse spannende Einblicke in die Welt der Riesenkalmare: Wo und wie leben sie, wie sind sie gebaut und wie groß werden sie, wovon ernähren sich diese Tiefseebewohner, welche Anpassungen an ihren Lebensraum weisen sie auf – und stimmt es wirklich, dass „Riesenkraken" Schiffe angreifen?
Abschließend können Fragen gestellt werden und seltene Originalpräparate – unter anderem ein rund 40 Zentimeter langes konserviertes Armstück des rund sieben Meter langen weiblichen Tieres und ein faustgroßer Kiefer eines atlantischen Exemplars – näher angesehen werden.