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Alles wird fein gemacht

Warnemünde bereitet sich intensiv auf die nahende Ferien- und Badesaison vor. An vielen Ecken und Straßenzügen wird geputzt, einige Winterbaustellen sind schon wieder verschwunden und andere neu entstanden. Blumen werden gepflanzt und selbst die Stämme einiger Straßenbäume sind von Blumen umsäumt. Auch der Leuchtturm wurde von den fleißigen Leuchtturmmännern gründlich gesäubert. Ab Ostern kann er wieder bestiegen werden.

Gehwege zum Strand werden vorbereitet
Die Zugangswege zum Strand waren während der Wintermonate in den meisten Fällen vom Treibsand zugeweht. In diesen Tagen machte sich die Technikkolonne der Tourismuszentrale daran, die Wege mit einer Planierraupe wieder frei zu schieben. Danach wird der Weg zur Düne eingezäunt und es werden die hölzernen Gehplatten zu den Strandkörben ausgelegt.


Hering frisch „ut de Pann“, aus der Pfanne

Am vergangenen Wochenende fand auf dem Warnemünder Fischmarkt das 9. Heringsfest statt. Die Heringe sind in Warnemünde angekommen und die Fischer fangen sie gleich kistenweise. So konnte auch das 9. Heringsfest ohne Bedenken starten. Zwei Tage war der Fischmarkt Anziehungspunkt für Besucher aus der ganzen Umgebung. Wann kann man schon mal Hering frisch gebraten aus der Hand essen? In der Regel gehen Hausfrauen dem Heringsbraten aus dem Wege. Der tranige Geruch zieht sich tagelang durch die Wohnung.

Das Warnemünder Heringsfest wurde von volkstümlichen Beigaben umsäumt. So sorgte das Duo „de Sundschipper“ für eine zünftige musikalische Umrahmung. Die verschiedenen Heringsbratstände mit ihren Großbratpfannen waren ständig umlagert. Zeitweise kam es zu längeren Warteschlangen. Jeder wollte sich an den köstlichen Bratheringen wenigstens einmal satt essen, oder den Hering zumindest kosten. Natürlich ging auch der geräucherte Hering, der Bückling, in großen Mengen über die Fischtheken.    


Frühlingsstimmung an der Strandbar

Das sonnige Wetter der letzten Tage – sieht man einmal vom wolkigen Sonnabend ab – lockte viele Besucher auf die Strandpromenade. Hier am Teepott und an der Strandbar herrschte bereits Hochsaison. Der Betreiber der Strandbar hatte bereits die Außenbestuhlung aufgestellt, und hier war an den sonnigen Nachmittagen jeder Platz besetzt.

Die netten Serviererinnen fanden kaum eine Minute Ruhe. Der Rest des Außenmobiliars wird in den nächsten Tagen aufgestellt. Die obligatorischen Palmen verschönern die Strandbar erst, wenn keine Nachtfröste mehr zu befürchten sind.


Schiffstaufe am Passagierkai

Es war kein Kreuzliner der am letzten Freitag am Kreuzfahrtterminal getauft wurde. Bei dieser Taufe handelte es sich um ein neues Arbeitsschiff der Rostocker Firma Baltic Taucher. Ein Unternehmen, das weltweit arbeitet und das größte seiner Art in Deutschland ist. Die Wurzeln des Taucherunternehmens liegen in Warnemünde, wo die Brüder Eyk-Uwe Pap und Jens-Olaf Pap, beide waren Taucher der BBB-Reederei, sich nach der Wende erfolgreich selbstständig machten.

Ihr Warnemünder Büro befand sich zeitweise im heutigen Zwiebelschuppen von Karls. Bald expandierte das Unternehmen. Heute sind bei den Rostocker Baltic Tauchern 30 Mann fest angestellt. Das neu getaufte Basisschiff der Baltic-Taucher erhielt den Namen „Wind Express“. Es ist dazu bestimmt, die Arbeiten an den neuen Windparks in Nord- und Ostsee zu unterstützen.  Die ersten Arbeiten sind für die „Wind Express“ jedoch in der Kadetrinne zu erledigen, wo drei Unterwasserbomben aus dem 2. Weltkrieg beseitigt werden müssen.   


Fernwärmeleitung sorgt für beträchtliche Verkehrsbehinderungen

Der Ausbau der Fernwärmeleitung nach Warnemünde, auf der Stadtautobahn in Richtung Rostock, führt zu stärkeren Verkehrsbehinderungen. Aus sieben Richtungen fließt der Verkehr auf die Stadtautobahn. Dabei regeln drei Verkehrsampeln den Verkehr. Eine vierte wurde abgeschaltet. Das kann nicht gut gehen! Zeitweise staut sich der Verkehr auf der Rostocker Straße bis in die Fritz-Reuter-Straße.

Gleichzeitig kommen Pkws und Busse aus der Richard-Wagner-Straße nicht über die Ampel in Richtung Stadtautobahn. Zwar endete bisher noch nichts im Chaos, aber wenn am Ostermontag der Abreiseverkehr der Urlauber einsetzt, dürfte es kritisch werden. Bis zu den ersten Maitagen sollen aber alle Arbeiten abgeschlossen sein. Erst im Herbst geht es dann weiter. Wahrscheinlich aber dann mit weniger Behinderungen. 


Neuer Hafenkreuzliner

Ein neuer Hafenkreuzliner ist im Warnemünder Alten Strom zu bewundern. Es handelt sich um einen 22,5 Meter langen Neubau im Stil der alten Mississippi-Dampfer. Der Warnemünder Reeder Reinhard Kammel hatte das neue Schiff nach seinen Ideen im polnischen Stettin bauen lassen. Der für Warnemünde ungewöhnliche Schaufelraddampfer erhielt den Namen „Schnatermann“.

Seinen nächtlichen Liegplatz wird er im Moorkanal Markgrafenheide am Rande des nordöstlichen Breitlings erhalten. Am Karfreitag soll die Jungfernfahrt von Markgrafenheide über den Schnatermann nach Warnemünde erfolgen. Von einigen Warnemündern wird das neue Schiff kritisch gesehen. Die Warnow ist schließlich nicht der Mississippi und das baulich verspielte Schiff passt eigentlich nicht in das Bild des Alten Stroms. 


Loderndes Osterfeuer am Strand

Auch in diesem Jahr wird am Warnemünder Strand, unterhalb von Teepott und Leuchtturm, ein großes Osterfeuer entzündet. Der Warnemünde Verein und die Tourismuszentrale haben tüchtig die Werbetrommel gerührt.

Wenn das Wetter so mitspielt, wie im vergangenen Jahr, dürfte es erneut ein kleines Volksfest werden. Umfangreiche Moderationen über Geschichtliches und aktuelle Termine im Ostseebad wird es auch geben. Über Besuchermangel wird sich das Seebad an den Osterfeiertagen nicht beklagen können. In den Hotels haben sich zahlreiche Gäste angemeldet.


Sandhaufen werden eingeebnet

Der Warnemünder Strand gleicht in diesen Tagen einer Großbaustelle. Der Eindruck täuscht jedoch. Im Auftrag der Hansestadt Rostock wird der Strand eingeebnet.

Bei den winterlichen Stürmen kam es zu beträchtlichen Sandverwehungen. Diese sind zum größten Teil bereits verschwunden. Der dabei anfallende Seesand wurde in den Uferbereich transportiert. Für einige Zeit entstand am Strand eine seltsame Berg- und Tallandschaft. Für Kinder ein richtiges Gelände zum Toben. Diese Berge werden jedoch bald eingeebnet. Dann befindet sich hier der schönste Strandsand. Er ist praktisch völlig steinfrei.


Technische Promenadenidylle

Noch sieht man am Strand nur die Fußspuren der vielen Spaziergänger vergangener Wochen. Kein Sturm hat sie seither verweht. In wenigen Wochen entsteht hier ein ganz anderes Bild. Trotzdem hat er auch seine optischen Reize. Strand als Industriekulisse?

Nein, der Strand bleibt unberührt von technischen Neuerungen. Aber hinter dem Strand drehen sich lautlos zwei Hochkräne. Mit ihrer Hilfe entsteht das neue Hotel „a-ja“ mit Schwimmbad und vielen Wellnesseinrichtungen. Bis zum Ende des Sommers soll das a-ja Resort im Rohbau fertiggestellt sein. Das Interessante an diesem Neubau ist, dass er für die Feriengäste und Einheimische kaum hörbar entstehen soll.


Auf der Werft wird gearbeitet

Weithin sichtbar ragt der riesige Bockkran über die Schiffbauhalle der Werft. Noch ist hier der Schriftzug „Warnowwerft“ zu lesen, aber längst befindet sich das Unternehmen in der Hand eines russischen Investors.

Über ein Jahr lang wurde gar nicht auf der Werft gearbeitet. Fast die gesamte Belegschaft wurde entlassen. In den letzten Monaten allerdings wird hier wieder produziert. Zwar werden keine Schiffe gebaut, aber es entstehen Großsegmente für die Offshore-Industrie. So kommt auch wieder der über 60 Meter hohe Bockkran zum Einsatz. Gerade wird ein schweres Bauteil transportiert.


Frühlings-Vernissage im TZW

Es war nicht das erste Mal, dass die drei bekannten Rostocker Fotografen ihre Werke in verschiedenen Ausstellungen präsentierten. Am letzten Donnerstag stellten Friederike Hegner, Holger Martens und Marko Bergholz einen Teil ihrer fotografischen Kunstwerke im Technologiezentrum Warnemünde aus.

Es handelte sich um viel beachtete Bilder, die bereits in zahlreichen  Publikationen und Ausstellungen dargeboten wurden. Die Besucher konnten sich bei Sekt und anderen Erfrischungen mit den Künstlern unterhalten. Gleichzeitig stellte die Chefin des TZW die neuen Seminarräume vor. 


„a-ja“ eingewickelt

Die Konturen des neuen Resorts „a-ja“ sind den Warnemündern und ihren Besuchern mittlerweile bekannt. Allein schon das große Schaubild weist darauf hin. Inzwischen geht es an die vierte Etage und die übersteigt bereits das Dach des ehemaligen Spaßbades.

Damit wurde eine Höhe erreicht, die die Bauleitung dazu zwingt, die Hochbaustelle „einzupacken“. Ein feines Gitternetz wurde um das Bauwerk gewickelt. Damit kann kein Bauschutt auf die viel begangene Strandpromenade gelangen. 


Motor-Drachenflieger

Den strahlenden Sonnenschein am Sonntag nutzten viele Besucher zu einem Spaziergang auf der Strandpromenade oder am Meeresufer. Den leichten Wind nutzen zahlreiche  Drachenfreunde zu einer Luftpartie ihrer Drachen. Darunter befanden sich auch Kiteflieger. Sie nutzten die guten Windbedingungen, um ihre Gleitdrachen in die Lüfte steigen zu lassen.

Für Aufsehen sorgte ein Motordrachen. Seine Motorgeräusche erschreckten nicht nur die Vogelwelt, sondern auch die Spaziergänger. Das Luftgefährt zog seine Runden über dem Strand. Manchmal stellte der „Flieger“ den Motor ab und glitt lautlos über das Ostseeufer.


Mühlenstraße auch ohne Sanierung interessant

Die Forderungen nach einer Umgestaltung der Mühlenstraße zu einem Boulevard sind leiser geworden. Nachdem das gesamte Ausmaß der Umgestaltung, inklusive Kosten, bekannt wurde, hat das Drängen aufgehört. Die Kopflinden können weiter ihren Charme in der Straße versprühen.

Tatsächlich, wenn die Straße etwas sorgfältiger repariert würde, könnte sie noch jahrelang so volks- und naturnah bestehen. Den östlichen Teil könnte man bereits als charmant betrachten. Fast romantische Gaststätten säumen den Straßenabschnitt. Mit zwei Apotheken, eine am Anfang und eine am Ende, ist die Straße jedoch etwas überfordert. 


Was ich noch sagen wollte...

Frühlingszeit ist Reifenwechselzeit. Es geht vom Winter- auf den Sommerreifen. Wie doch die Zeit vergeht! Eigentlich hätte ich mir die Arbeit ersparen können, denn selbst in der Februarkälte hatten wir zwar Eis aber kaum Schnee. Es wäre also auch mit Sommerreifen kaum etwas passiert, zumal es nur einmal kurz Blitzeis gab. Da waren wir nicht auf der Piste.

Inzwischen hat sich die Ostsee schon wieder soweit erwärmt, dass die Heringe zum Laichen an unsere Küste geschwommen kommen. Eigentlich ist das ihr Verderben, denn auf diesen Moment warten die Fischer und stören den Liebesakt. Sie fangen zuerst die silbernen Weibchen und anschließend ihre Männer. Eigentlich gemein, aber die Heringssippe hat sich in den letzten Jahren gut erholt und so gibt es immer noch genug Paare, die ausreichend junge Heringe zeugen. Schade, dass so eine Liebe abrupt durch den Menschen, manchmal sind es aber auch Dorsche, beendet wird. Aber ehrlich, der Frühlingshering schmeckt am Besten.

Davon konnte ich mich auf dem Heringsfest am Fischmarkt überzeugen. Gebraten oder zum Bückling geräucherter Hering ging er über die Theken der Fischstände. Zum Matjeshering ist er aber nicht geboren. Der muss aus der Nordsee von holländischen Fischern gefangen und veredelt werden. Das Warnemünder Matjesfest ist für den 5. Mai angekündigt. Der saure Bismarckhering und der Warnemünder Rollmops sind etwas aus der Mode gekommen. Jedenfalls bei mir. Früher, als mir nach zünftigen norddeutschen Trinkgelagen etwas schlecht war und Brechreiz aufkam, aß ich einen oder zwei Rollmöpse, und schon war mir besser. Na ja, soviel vom Hering.

Nicht nur der Hering erinnert daran, dass die Sommersaison vor der Kalendertür steht. Überall im Seebad wird gewerkelt. Blumen werden gepflanzt und manche Gärtner bringen ihre Kartoffelsaat bereits in die Erde. Ich finde, das Frühjahr ist eine erwartungsfreudige Zeit. Die Mädchen putzen sich etwas mehr heraus als sonst und viele Männer präsentieren sich gnadenlos im schlabberigen Gärtnerlook. Nicht alle, aber doch eine ganze Menge! Man weiß leider noch nicht, wie der Sommer 2012 wird. Heiß, kalt oder nass? Es ist richtig spannend. Meine ständige Begleiterin hat ihre Sommertextilien gesichtet und festgestellt, diverse Blusen und T-Shirts sind über den Winter eingelaufen. Aber die dehnen sich auch wieder. Einige müssen allerdings ersetzt werden. So hat der Frühling nicht nur grüne Reize, sondern auch andere.

Das meint heute eine Woche nach Frühlingsbeginn und nach der Heringsankunft im Seebad, Ihr Warnemünder Gerhard Martens.

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