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74. Warnemünder Woche: Eröffnungstag total verregnet!

Keiner der Organisatoren hatte damit gerechnet, dass ausgerechnet der Eröffnungstag der 74. Warnemünder Woche komplett ins Regenwasser fiel. Dauerregen und Sturmböen setzten am Auftaktwochenende den Organisatoren, Teilnehmern und Besuchern zu. Vor allem die Teilnehmer und Fans des traditionellen Niegen Ümgangs rebellierten tapfer gegen die widrigen Bedingungen. Der Umzug durch das Seebad fand statt, als wäre das die normalste Sache der Welt. „Bei Sonne kann jeder, wir gehen auch bei Regen“, brachte es Inge Regenthal vom Warnemünde Verein am Sonnabendmittag gutgelaunt auf den Punkt.

„Wir trotzen Wind und Regen - der Warnemünder Woche wegen“, mit diesen markigen Worten hatte der Minister für Arbeit, Wirtschaft und Tourismus M-V, Jürgen Seidel, kurz und prägnant die 74. Warnemünder Woche am Sonnabendvormittag offiziell eröffnet.

„Die Veranstaltung 2011 wird definitiv in die Geschichtsbücher eingehen“, erklärte Lutz Scheibe von den „Machern“ (Organisator des Rennens). Nachdem alle Wettfahrten auf den Regattabahnen vor Warnemünde um 12.00 Uhr endgültig abgesagt worden waren, erklärten die mutigen Waschzuber-Crews, ihr Programm zu beginnen. Teams und Organisationsleitung der traditionellen Veranstaltung entschieden sich den rund 800 Zuschauern lediglich die Showfahrt zu präsentieren. Als um 14.00 Uhr dann die Veranstaltung wegen der schlechten Wetterverhältnisse unabänderlich abgesagt werden musste, kürte Neptun letztendlich den Waschzuber „Atominos“ des Vereins „Die Eisenbahner“ aus Rostock mit Zuberkapitän Hagen Böckler zum Sieger.

Torhungrig waren sie und auch hartgesotten: Nachdem die Sand-Handballer ihr Turnier am Sonnabend komplett absagen mussten, starteten sie am Sonntagmorgen erneut und wollten die fehlenden Spiele der 17. Rostocker Beachhandball-Tage mit verkürzten Spielzeiten aufholen. Doch die kräftigen Schauer am Sonntagvormittag überschwammen die Sand-Felder, sodass gegen Mittag alle weiteren Spiele abgesagt wurden. Es war nach 16 Auflagen das erste Mal, dass das Turnier wegen eines Sturmes nicht stattfinden konnte.


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Foto: Pepe Hartmann


Public Viewing im Warnemünder Kurhausgarten

Pünktlich zu den Viertelfinalspielen wird es im Warnemünder Kurhausgarten auf einer 6 m² LED-Videowall Public Viewing zur Fußball-WM der Frauen geben. Fußballbegeisterte und solche, die es werden wollen, sind am Samstag, 09.07.2011 ab 17.30 Uhr und am Sonntag, 10.07.2011 ab 12 Uhr herzlich willkommen. Die Fortsetzung der Übertragung folgt zum Halbfinale am Mittwoch, 13.07.2011 ab 17.30 Uhr und zum kleinen Finale am Samstag, 16.07.2011 ab 17 Uhr sowie zum Endspiel am Sonntag, 17.07.2011 ab 20 Uhr.

Die Kurhauscrew verwöhnt mit leckeren Getränken und Gegrilltem.

Foto: Andreas Krüger


Sämtliche Regatten fielen dem Sturm und Superregen zum Opfer

Annett Nickolait, Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes, machte dem gespannten Wettfahrtleitungsteam am Morgen des ersten Regattatages der zweitgrößten Segelveranstaltung Deutschlands nicht viel Hoffnung die ersten Startschüsse ertönen zu lassen: „Ich muss ihnen leider mitteilen, dass das von Polen kommende Tiefdruckgebiet Starkwind bis 40 Knoten und Dauerregen mit sich bringt. Zum Abend hin besteht sogar die Möglichkeit einiger Gewitter“. Erwartungsvoll verschob Hauptwettfahrtleiter Uli Finckh trotzdem noch einmal den Start um zwei Stunden – doch dann leider die definitive Absage für alle Wettfahrten sämtlicher Bootsklassen an diesem Auftakttag. „Der Deutsche Wetterdienst konnte uns keine Wetterbesserung vorhersagen. Auch die Windverhältnisse sollten sich erst zu spät am Abend regulieren“, so Hauptwettfahrtleiter Finckh. Und das, obwohl der Veranstaltungsbeginn gespickt war mit internationalen Highlights. Im Laser Europa Cup scharrten rund 250 Segler und Seglerinnen aus 23 Nationen, darunter Israel, Australien und Singapur, ungeduldig mit der Pinne.

„Life begins at 40 knots“, heißt es cool unter Surfern – aber auch den Brett-Athleten der Nachwuchsklasse BIC Techno war die Wetterlage zu schwierig: „Vor allem die ungemütliche und hohe Welle war ausschlaggebend für die Entscheidung keine Wettfahrt zu beginnen“, erklärte Steffen Kinzl, Wettfahrtleiter auf Bahn Alpha der BICs.
Selbst die Offshore-Crews der 74. Warnemünder Woche mussten ihren Warnemünde-Cup abblasen. „Windverhältnisse mit Böen bis 40 Knoten in Kombination mit der Welle sind auch für Big Boats zu schwierig. Das Risiko für Mensch und Material ist einfach zu groß“, erklärte Uwe Wenzel, Verantwortlicher für die Seebahn.

Insgesamt rund 700 Akteure, die am Eröffnungstag an den Start gehen sollten, standen an Land und konnten dem Naturschauspiel nur hilflos zuschauen. Selbst das Zeltcamp hinter dem Yachthafen stand unter Wasser.

„Endlich kann gesegelt werden“, freute sich auch Hauptwettfahrtleiter Uli Finckh dann am Nachmittag des zweiten Regattatages. Um 14.30 Uhr gab der Deutsche Wetterdienst Entwarnung und Finckh nahm prompt die Flagge der Startverschiebung vom Mast und schickte alle Segler aufs Wasser. „Es ist lange hell, wir wollen versuchen, alle Wettfahrten nachzuholen“, stimmte Finckh alle auf einen langen Abend auf See ein.


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Foto: Pepe Hartmann


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Line-Dancerinnen ließen sich vom Regen nicht verscheuchen

Rund 2.500 Teilnehmer hatten sich am verregneten Ümgang beteiligt. Die meisten waren unter Regenschirmen versteckt. Bemerkenswert jedoch war, dass sich die Damen der Warnemünder Line Dancing Heels dem Regen preisgaben. Gut gelaunt und zeitweise sogar tanzend, waren sie unterwegs. Eigentlich wollte die Gruppe am Leuchtturm noch eine richtige Tanzshow abziehen, doch Regen und Wind wurden dann zu heftig. Bereits in den Vorjahren zeigten sie während des Niegen Ümgangs stets ihr Können.


Vorbereitungen durch Regen und Wind erschwert

Bis zur letzten Minute wurde an den Vorbereitungen zur 74. Warnemünder Woche gebastelt. Besonders hektisch ging es am Yachthafen auf der Mittelmole zu. Hier wurde das große Fest- und Versorgungszelt fast in allerletzter Minute aufgebaut. Andere Zeltbauten waren noch zu errichten.

Die Fertigstellung des Yachthafens Mittelmole musste auf den August verschoben werden. Der Regattaleitung gelang es, Ersatzliegeplätze für die großen Yachten zu schaffen. Trotz des Regens standen am Sonnabend alle notwendigen Geräte, Start- und Zielschiffe bereit, um die erste Regatta zu starten.


30 internationale Flaggen flatterten am Regattahaus

Die meisten internationalen Segler waren bereits am Freitag in Warnemünde angereist. Die weiteste Anreise dürften dabei Germaine Teo oder Mark Wong aus Singapur hinter sich gebracht haben. Auch Mayumi Roller aus Israel war am Freitag schon vor Ort sowie zahlreiche Laserseglerinnnen aus Irland.

Die Regattaleitung hisste bereits vor der Eröffnung die Flaggen aller Teilnehmerländer am Regattahaus des Yachthafens. Schon am Freitag wehte es in der Warnemünder Bucht mit guten 6 Windstärken aus Nord. Die Flaggen standen angesichts der heftigen Böen steif an den Masten. Trotz des Sonnenscheins kündigte der heftige Wind bereits das Unwetter an. Das Tiefdruckgebiet kam dann schließlich auch – diesmal aus Richtung Osten.


Sturmtief Jörg verursachte Hochwasser

Es war zwar keine Sturmflut, die sich auf Warnemünde zu bewegte, aber ein leichtes Hochwasser bahnte sich am Sonntag schon an. Zu beobachten war das besonders am Badestrand, wo sich die ansteigende See um 10 bis 15 m auf den Strand schob. Dabei verwandelte sich die so genannte „Sandfalle“ an der Westmole in einen abgeschotteten Swimmingpool. Gleichzeitig wurde an der Westmole viel Seegras angeschwemmt.


Kuttel Daddeldu Ahoi - im Ringelnatz

Im Ringelnatz Warnemünde, Alexandrinenstraße 60, dem ehemaligen Café Meyer, schrieb Joachim Ringelnatz einst seine ersten Verse zu „Kuttel Daddeldu“. Ringelnatz, ehem. Hans Gustav Bötticher, war schon zur damaligen Zeit ein gefeierter deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler, der vor allem für humoristische Gedichte stand. Die beiden Betreiber des Ringelnatz in Warnemünde, Simone Janack und Ralf Greuel,  greifen das Thema immer wieder gern auf.

Am Mittwoch, den 6. Juli, um 19 Uhr  findet in den traditionsträchtigen Räumlichkeiten eine Lesung zum Thema „Ringelnatz und seine Erlebnisse als Seefahrer“ statt. Ringelnatz war erfüllt von Abenteuerlust und ihm schien der Beruf des Seemanns am besten geeignet, diese ausleben zu können. Mit seinen Reisen über die Meere wollte er seine Phantasien ausleben, von der Welt in die Realität holen und stieg als 18jähriger in Hamburg auf. Es liest Ringelnatz-Kennerin Hannelore Drechsler. Der Eintritt kostet 5 EUR.


Shoppingmeile von der Bahnhofsbrücke bis zum Kurhaus

Sie wird von vielen Warnemündern oft kritisiert: Die immer länger werdende Shoppingmeile auf den Promenaden während der verschiedenen Großveranstaltungen. Die Budenmeilen sind jedoch unvermeidlich, da in Zeiten knapper kommunaler Kassen aus den Standgebühren ein Teil der Veranstaltungen finanziert wird.

In diesem Jahr ziehen sich die Einkaufsstände von der Bahnhofsbrücke, den Alten Strom und die Strandpromenade entlang, bis hin zum Kurhaus. In der Mitte der Strandpromenade befindet sich das große Medienzelt von OZ und NDR. Für die Einheimischen ist es immer wieder erstaunlich, welchen Zulauf die einzelnen Verkaufs-,  Angebots- und Imbissstände haben.


Strandparty am Leuchtturm

Es war schon schwer, an den ersten beiden Tagen der 74. Warnemünder Woche eine Strandparty am Leuchtturm in Gang zu bringen. Am Sonnabend verhagelten Sturm und Regen die Partystimmung. Erst am Sonntagnachmittag konnte dann die Party beginnen. Die laute Musik war im Ort nicht zu überhören und die Zustimmung der Zuhörer und Partyteilnehmer war riesengroß. Für Speis’ und Trank war, bis in die späten Abendstunden hinein, gesorgt.


Rutsche am Strand musste Luft ablassen

Die große Wasserrutsche hinter den Dünen am Strand musste am Wochenende zwangsläufig und im wahrsten Sinne des Wortes Luft ablassen. Der Sturm zerrte an der Standfestigkeit der aufgeblasenen Rutsche. Nachdem sie ihre Bewährungsprobe in den Tagen zuvor erfolgreich bestanden hatte, war es am Wochenende mit dem „Rutschen für alt und jung“ erst mal  vorbei. Die Warnemünder Strandattraktion war zwangsweise auf „Eis gelegt“!  Sowie sich das Wetter zum Guten ändert, wird der „Rutschbetrieb“ weitergehen.


Baden war untersagt

Infolge des starken auflandigen Windes und der damit verbundenen riesigen Wellen hatte die Warnemünder Badeaufsicht ein konsequentes Badeverbot verhängt. Allerdings war an den Wochenendtagen kaum Betrieb am Strand und Lust auf ein kühlendes Ostseebad hatte ohnehin keiner. So hatten die Mitarbeiter der Wasserwacht etwas weniger Stress, als an heißen Sommertagen. Lediglich die Kite- und Windsurfer nutzten den starken Wind für rasante Fahrten auf und über die teils meterhohen Wellen.


Alles neu! Neuer Brückenbelag, neue Hotelfassade

Nur wenige Stunden vor dem ersten Tag der 74. Warnemünder Woche fielen die letzten Gerüste an der Ostfassade des Hotels „Am Alten Strom“. Ein neuer Anstrich war dringend notwendig geworden und so entschloss sich die Hoteldirektion kurzfristig zu einer kosmetischen Auffrischung des Hauses. Nicht anders erging es dem Bahnhofsbrückenbelag. Dieser war jedoch bereits seit mehreren Wochen fest im „Handwerker-Griff“. Halbseitige Sperrungen waren notwendig, um die Brücke bei  „laufendem“ Verkehr in Betrieb zu halten. Während der Endphase wurde sie sogar dreigeteilt.

Nach erfolgten Korrosionsschutzarbeiten und dem Ersatz der Eichenbohlen wurde die letzte Absperrung am Freitag entfernt und die Brücke wieder komplett für den Fußgängerverkehr freigegeben. Die 185m² Eichenbohlen kamen aus der Rostocker Heide und sollen für die nächsten 15 Jahre halten.


Trampolin-Springanlage am Teepott

Trampoline zählen bei den Kindern zu den beliebtesten Sportgeräten. Am Strand, ganz in der Nähe des Teepotts, wurde dieser Tage eine derartige Springanlage errichtet. Sie erwies sich für die jüngeren Feriengäste sofort als ein wichtiger Anziehungspunkt. Nur das schlechte Wetter verhinderte einen Massenansturm. Die Betreiber der Anlage hoffen nun, dass bald wieder die Sonne scheint und die Jungsportler in Scharen eintreffen.


Möwen suchten sich BIO-Nahrung

Der starke Wellengang am Sonnabend spülte auf Westmolennähe viel Seegras und Muscheln an den Strand. Für die Warnemünder Möwen war das die Gelegenheit, sich mal wieder artgerecht zu ernähren. Da sich auch kleine Krabben und Krebse im Seegras befanden, brauchten die Möwen nicht lange suchen, um sich so richtig satt zu fressen. Da sie jedoch sprichwörtlich unersättlich sind, waren sie bald wieder am Alten Strom zu finden, um sich das eine oder andere Fischbrötchen zu „schnappen“.


3. Port Party während Warnemünder Woche

Am kommenden Freitag findet während der 74. Warnemünder Woche auch die 3. Port Party am Passagierhafen statt. An diesem Tag erfolgt erneut ein Dreifachanlauf in Warnemünde. Es handelt sich um insgesamt 531 direkte Meter Kreuzliner. Den Warnemünder Hafen steuern die „Azmara Journey“, „Empress“ und „Prinsendam“ an. Nach gegenwärtiger Kenntnis werden rund 3.500 Passagiere in Warnemünde an Land gehen. Ein Teil von ihnen reist nach Berlin weiter, oder besichtigt die Sehenswürdigkeiten des Landes. Viele werden auch in Warnemünde bleiben.

Die Port Party beginnt um 19 Uhr an Karls Pier 7.  Gegen 22 Uhr wird von der Ostmole erneut ein Höhenfeuerwerk gezündet.

 

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Kurios: Kreuzliner in Krakow am See

Ungewöhnliche Ansichten finden die Besucher an vielen Ecken des Seebades Warnemünde. Hier am Passagierhafen bei Karls „Zwiebelschuppen“, in unmittelbarer Nähe der Kreuzliner, könnten sich die Gäste in die Mecklenburgische Seenplatte versetzt fühlen. Einen alten Fischerkahn hatte das Unternehmen am Mecklenburgischen Krakower  See „aufgefischt“, und in Warnemünde an Land gesetzt. Nun dient es den Gästen als originelles Biergartenutensil. Viele Besucher ruhen sich jetzt auf den Bänken aus, die einst den Krakower Fischern als Ruderplatz dienten.


Was ich noch sagen wollte...

…es ist fast schon abenteuerlich erotisch: Am 6. Juli findet der Internationale Tag des Kusses statt. Ich kann es nicht fassen! Ein Tag des Kusses! Was kann man sich darunter vorstellen? Sollen sich alle küssen? Wie, wann und wo? Früher sagten wir immer: „Warum küsst du die Lippen deiner Braut, küss ihr das Gesäß, es ist die gleiche Haut.“ Es ist mir immer wieder rätselhaft, wie derartige Tage zustande kommen. Aber wenn ich richtig überlege, ich habe auch schon mal einen Aktionstag „erfunden“. Den Warnemünder „Tag des Seglers“, und das schon vor 50 Jahren. Einen Tag des Kusses hätte ich mir gern während meiner Nachpubertätszeit gewünscht. Was für hübsche weibliche Dinger liefen damals noch frei umher. Es gab mehr Frauen als Männer! Aus heutiger aufgeklärter Sicht sehe ich das natürlich anders. Allein das Wissen über die Mundhöhlenflora hätte schon damals meinen Drang auf einen weiblichen Kussmund erheblich gedämpft. So ist mein Erstaunen über den internationalen Tag des Kusses recht groß.

Das heißt, wenn ich hier in Warnemünde die vielen bunten Mädchen sehe, läuft mir auch heute, trotz meines Alters, das Wasser im Mund zusammen. Dann sehe ich zu, dass ich in eine Strandbar komme und genieße schnell einen Campari-Orange, eisgekühlt, wenn das nicht langt, zwei!  Das alles war am letzten Sonnabend nicht möglich. Dauerregen und Sturm von höchster Qualität und das vom Morgen bis weit in die Nacht. Dazu noch einige glamouröse Blitze! Alle die in Warnemünde weilten, hatte es nass erwischt. Mir taten nur die Feriengäste und Passagiere von drei Kreuzlinern leid. Sie wankten mit teilweise umgeknickten Schirmen durch das Seebad, das sich im wahrsten Sinne des Wortes in ein Himmelsbad verwandelt hatte. Es herrschte legendäres „Ostseewochenwetter“, wie ich es aus den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts noch kenne. Am Sonnabend stürmte, nein kachelte und regnete es ähnlich wie vor 50 Jahren.

Das „Ostseewochenwetter“ war damals der Inbegriff von sommerlich schlechtem Wetter. Da war damals nichts drin, von wegen am Strand oder auf der Promenade zu flirten oder gar küssen. Die wenigen Küsse, die damals vielleicht zustande kamen, waren bei „Ostseewochenwetter“ viel zu feucht. Und in den Strandkörben konnte sich auch nichts abspielen, sie waren von oben meist undicht. Und von vorne regnete oder wehte es hinein. Heute ist das schon gar nicht mehr möglich, überall befinden sich Gitter vor den Strandkörben. Also nix mit Küssen im freien Strandkorb. Dass es wieder ein klassisches Ostseewochenwetter geben würde, habe ich nicht mehr geglaubt. Zumal: Am Siebenschläfertag herrschte strahlender Sonnenschein in Warnemünde. Sieben Wochen hätte die Sonne scheinen müssen. Man kann sich heutzutage auf gar nichts mehr verlassen. Es muss einfach am Klimawandel liegen. Ob die rasanten gegenwärtigen Sinnesänderungen der Politiker in Berlin auch am Klimawandel liegen, wäre durchaus denkbar.

Das meint heute zu einem gemischten regnerischen Rundumschlag anlässlich der Warnemünder Woche, Ihr Warnemünder Gerhard Martens    

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