Im Rahmen der Reihe „Vielseitige Künstler“ werden in der Galerie Möller am Alten Strom von Warnemünde seit mehr als 30 Jahren Persönlichkeiten vorgestellt, die nach genreübergreifenden Ausdrucksmöglichkeiten suchen. Diese Ausstellungsreihe hätte für den Hallenser Künstler Rainer Henze erfunden werden müssen.
Während sich viele andere Künstler auch in anderen Genres erproben, betrachtet er in seinem Schaffen Grafik und Metallskulptur gleichwertig. Das Rüstzeug dafür hat sich der 1952 in Leipzig geborene Künstler während seines Studiums an der Hochschule Burg Giebichenstein in Halle bei Prof. Irmtraud Ohme geholt. Das Material seiner Skulpturen ist überwiegend Stahl und Edelstahl, sowohl bei großformatigen Arbeiten für den Freiraum als auch in kleineren Skulpturen für Innenräume. Für die Ausstellung in Warnemünde hat er sowohl Skulpturen aus poliertem Edelstahl, als auch geschwärztem Stahl ausgewählt.
Seit etwa 1984 sind Feder- und Tuschezeichnungen für ihn zum wichtigen unmittelbaren Ausdrucksmittel geworden. Für Henze ist die Zeichnung noch immer die Mutter aller Künste.
Sie ist Ausgangspunkt für weiterführende Arbeiten an seinen Metallreliefs, aber besonders für seine Druckgrafik. Es gibt kaum eine druckgrafische Technik, die Rainer Henze nicht perfekt beherrscht. Von 1985 bis 1989 war er jeweils bei den „100 ausgewählten Grafiken der DDR“ vertreten – eine Auszeichnung für hervorragende Qualität.
Die nunmehr vierte Ausstellung Rainer Henzes in Warnemünde mit dem Titel „Figuren-Theater“ ist in Galerieräumen Am Strom 68 bis zum 14. November zu sehen. Die Vernissage im Beisein des Künstlers findet morgen um 19.00 Uhr statt. Dazu spielt der Percussionist Ronny Bruch.
Kommentieren Sie den Artikel