Zoo Rostock: Polarium nimmt Gestalt an


27. Oktober 2017

Eine weitere Etappe ist geschafft und der Baufortschritt auf der Bärenburg im Rostocker Zoo wird deutlich sichtbar. Heute feierten die Mitarbeiter die Grundsteinlegung des Polariums und hatten dazu honorige Gäste eingeladen: Gekommen waren eben Wirtschaftsminister Harry Glawe auch Vertreter der Baufirmen und aus der Stadtverwaltung, Mitglieder des Aufsichtsrates sowie Förderer und Partner des Zoos und natürlich die Paten der Eisbären und Pinguine. Sie alle wurden zum aktuellen Entwicklungsstand informiert.
Zoodirektor Udo Nagel dankte allen Mitwirkenden für die engagierte Zusammenarbeit und die Rückendeckung seitens der Stadt und Landesregierung. „Es ist herausragend, was auch unsere Mitarbeiter über ihre eigentliche Arbeit hinaus für Leidenschaft und Zeit in das Vorhaben investieren, und wie viele Unternehmen und Privatpersonen das Polarium in vielfältiger Form unterstützen.“

Begeistert zeigte sich auch Wirtschaftsminister Harry Glawe vom Baufortschritt. „Es ist schon beachtlich, was sich auf der Baustelle in nur sechs Wochen getan hat“, so Glawe.  Erst am 13. September hatte er auf der Bärenburg persönlich den Fördermittelbescheid des Wirtschaftsministeriums überreicht. „Hier arbeiten offensichtlich alle Hand in Hand und die Vorfreude auf das Polarium, das sicherlich wie das Darwineum weit über die Landesgrenzen ausstrahlen wird, wächst mit“, betonte Glawe weiter. Er machte zudem auf die Bedeutung von saisonverlängernden Angeboten im Land aufmerksam. „Wir werden auch in den kühlen Monaten stärker nachgefragt. Die Übernachtungen ziehen in diesen Monaten stetig an. Die Mischung aus Übernachtungsmöglichkeiten und wetterfesten Angeboten kommt gut an. Das zeigt, wie wichtig gerade Investitionen in saisonunabhängige Angebote sind. Hier geht der Rostocker Zoo mit gutem Beispiel voran“, so der Wirtschaftsminister weiter.
Das Ministerium fördert das Bauvorhaben mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur in Höhe von 10,26 Millionen Euro. Insgesamt belaufen sich die Investitionskosten auf rund 11,51 Millionen Euro. Zum 800. Stadtjubiläum im kommenden Jahr – geplant ist im Spätsommer – soll das Polarium für die Besucher geöffnet werden. In der Erlebnis- und Bildungslandschaft werden künftig die Eisbären und Pinguine leben. 

450 Kubikmeter Beton wurden bislang auf der Bärenburg verbaut. Das entspricht 57 Betonmischer-Fahrzeugen und einem Gewicht von ca. 1.000 Tonnen. Die verarbeiteten 120 Tonnen Betonstahl wiegen so viel wie 80 Mittelklassewagen.
Mittlerweile arbeiten verschiedene Gewerke auf der Baustelle, die sich in drei Abschnitte unterteilt. Auf einem Teil entsteht das künftige Besucherzentrum. Hier laufen gegenwärtig die Arbeiten an der Kellersohle, in der die Wasserfiltertechnik für die Tauchbecken untergebracht wird. Bis zum Jahresende soll der Keller des Besucherzentrums fertiggestellt sein. Darin inbegriffen ist bereits die Einbringung der großen Filterkessel für die Wasseraufbereitung.

Ein weiterer Teil betrifft das Pinguinbecken und den zugehörigen Technikbereich. Die Schal- und Bewehrungsarbeiten für die Sohlen sollen planmäßig Ende Oktober abgeschlossen werden, so dass es dann mit der Errichtung der Beckenwände weitergehen kann. Daran schließen sich der Pinguinstall, das Tierpflegergebäude und die Eisbärenstallungen an. An diesem Bauteil werden die Arbeiten erst Anfang des neuen Jahres beginnen, sobald das Pinguinbecken fertig und die dazugehörende Versorgungstechnik installiert sind. Ebenfalls Anfang des Jahres soll die Metall-Hallenkonstruktion für das Pinguinrevier aufgebaut werden. Sollte das Wetter weiterhin gut mitspielen, wird hier im Frühjahr das Richtfest stattfinden. Eine Vielzahl der bisher vergebenen Gewerke konnte im Rahmen der Vergabeverfahren an regional ansässige Unternehmen vergeben werden.

Während es auf der Baustelle rasant voran geht, wird die finale Planung des Ausstellungsbereiches im Besucherzentrum noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Ebenfalls hinter den Kulissen plant die Zoo-Kuratorin Antje Zimmermann den Tierbestand im Polarium. „Vom Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) wurde uns ein Eisbären-Zuchtpaar zugesagt. Allerdings steht noch nicht fest, welche Tiere das genau sein werden“, so Antje Zimmermann. Darüber hinaus wird geprüft, ob es möglich ist, Eisbärenoma Vienna aus Frankreich zurück nach Rostock zu holen. Entscheidend ist dabei ihr Gesundheitszustand. Vienna wird im kommenden Jahr 30 Jahre alt und sollte ihren verdienten Altersruhesitz in Rostock genießen. „Bezüglich der Humboldtpinguine stehen wir ebenfalls mit dem EEP im Kontakt. Einige der Rostocker Tiere leben zurzeit im Zoo Berlin und könnten an die Ostsee zurückkommen. Humboldtpinguine leben in Kolonien. Die Größe der Gesamtpopulation ist entscheidend für den Fortpflanzungserfolg und das Wohlbefinden dieser Tiere. Die neue Pinguinanlage ist für maximal 36 Pinguine und deren Nachwuchs ausgelegt. Zur Eröffnung rechnen wir zunächst mit einer kleineren Gruppe von zwölf bis 20 Tieren.“ 

Die Tierbestandsplanungen für die Aquarien sind bereits abgeschlossen. Aber auch hier wird es davon abhängen, welche Tiere 2018 tatsächlich zu erhalten sind. Der zweite Teil des Besucherzentrums stellt in seinem ca. 185 Quadratmeter großen Schaubereich unter anderem den Lebensraum „Meer“ dar. Als besondere Bestandteile der Lebensgemeinschaften in den Ozeanen werden hier verschiedene Quallenarten im Mittelpunkt der Ausstellung stehen. Durch sieben Quallenkreisel mit verschiedenen Quallenarten und fünf Aquarien soll das Leben in den Ozeanen nachempfunden werden.

Fotos: Zoo Rostock/Joachim Kloock

 


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