Warnemünder Tweismaker: Der Schiffsrumpf nimmt Gestalt an


12. Oktober 2017

Geht es nach Bootsbaumeister Paul Brümmer, seinen enthusiastischen Helfern und der Chefin des Rostocker Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums auf dem Traditionsschiff, Kathrin Möller, sticht die Replik einer historischen Warnemünder Volljolle, genannt „Tweismaker“,  Ende Mai nächsten Jahres zum ersten Mal in See. Aktuell entsteht der Nachbau, dessen Name auf die beiden Sprietsegel, genannt Smaken, zurückzuführen ist, in traditioneller Bauweise auf der kleinen Bootswerft im IGA-Park. Früher wurden die Jollen als Arbeitsschiffe, zum Fischen oder als Ausflugsboote für Touristen genutzt. Noch bis in die 1930er Jahre segelte die Tweismaker-Flotte bei der Warnemünder Woche ihre Rennen aus. Irgendwann waren sie dann von der Bildfläche verschwunden. Zum 800. Stadtjubiläum soll die Jolle eine Renaissance erleben.  

Nachdem die Kiellegung auf der hölzernen Helling schon Ende Juni erfolgte, stellten Paul Brümmer, unterstützt durch Vater Kristian Brümmer, Uwe Ahlgrimm und Hans Rieck – alles passionierte Segler und Hobbybootsbauer, die das Projekt ehrenamtlich unterstützen – heute die sogenannten „Mallspanten“. Diese dienen der Formgebung eines Bootes und werden aus der fertigen Rumpfschale anschließend wieder entfernt. Deshalb bezeichnet man sie auch als provisorische Spanten oder Hilfsspanten.  

„30.000 Euro wurden für den Nachbau unser Tweismaker-Jolle veranschlagt und 22.500 Euro haben wir schon beisammen“, erklärt die Museumsleiterin Kathrin Möller, die sich ihrer guten Beziehungen nach Warnemünde erinnerte und auch beim Leuchtturmverein um Unterstützung bat. Aber es gibt auch noch andere enge Verbindungen ins Ostseebad. Zum einen soll die Warnemünder Jolle nach Fertigstellung während der Sommermonate ihren Liegeplatz im Alten Strom haben und zum anderen zählen zu den Projektpartnern auch die Segel-Fünftklässler des Ecolea-Gymnasiums. Die Mädchen und Jungen haben im Rahmen ihres Sportunterrichts den Segelkurs belegt, sind quasi „Tweismaker-Patenkinder“ und wohnten heute gemeinsam mit ihrem Lehrer, Alexander Vogt, auch dem Stellen der Mallspanten, als weiterem kleinem Meilenstein, bei.  

Das gesamte Bootsbauunternehmen ist ein Projekt des Förderkreises für das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock e.V. Es wird von der WG Schiffahrt/Hafen, der OSPA-Stiftung, der Hansestadt Rostock und Satori & Berger unterstützt.

Ambitionierte Handwerker und Helfer, die Lust haben an der Jolle mitzuarbeiten, sind auf der kleinen Bootswerft in Schmarl nach wie vor gern gesehen. Auch Segelfreunde sind immer sehr willkommen, denn als Crew werden auf der Jolle etwa acht Leute gebraucht. Informationen gibt es im Schiffbaumuseum telefonisch unter 03 81 / 12 83 13 60.

2. Foto: Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum Rostock


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