Warnemünde: Wieder Ärger um das Mühlenkarree


12. April 2018

Erneut gibt es Zoff um das Neubauvorhaben in der Mühlenstraße 44b, besser bekannt als der Mühlenhof oder das Mühlenkarree.

Ein kurzer Abriss zur Geschichte des Projektes: Schon im Frühjahr vergangenen Jahres fiel eine Bauvoranfrage für einen knapp 40 Meter langen, 20 Meter breiten und zehn Meter hohen Dreigeschosser mit zwölf Wohnungen und Tiefgarage durch. Kritisiert wurde vor allem, dass mit dem Neubau die Sichtachse zur Mühle zerstört würde. Das Planungsbüro Pilote Architekten und Ingenieure reichte daraufhin einen geänderten, deutlich moderateren, Entwurf ein. Die wichtige Blickbeziehung zwischen Mühlenstraße und Mühle blieb erhalten. Mittelweile ist das alte Gebäude auf dem Mühlenhof fast vollständig abgerissen und es liegt ein Bauantrag mit Aktenzeichen 00196-18 der BB Projekt GmbH & Co. KG vor.

Dieser sorgte für Verwirrung, sollte doch in der letzten Ortsbeiratssitzung am Dienstagabend das obligatorische Einvernehmen der Gemeinde eingeholt werden. „Die vorliegende Planung lässt aber deutlich erkennen, dass die neue Baulinie etwa vier Meter in die Zuwegung zur Mühle hineinragt. Damit sind die Sichtbeziehung und damit der Bezug zur Mühlenstraße aufgehoben“, informierte Mathias Pawelke, Vorsitzender des Warnemünder Bauausschusses. „Mit den vorliegenden Unterlagen lässt sich die Gesamtsituation nicht erfassen“, kritisierte der Warnemünder weiter. Er schlug vor, zur Simulation des Baukörpers ein Baugerüst aufzustellen. Erst damit könne man sich letztendlich ein Bild von der städtebaulichen Räumlichkeit an diesem historischen Standort machen und eine abschließende Empfehlung abgeben.

Der Bauausschuss verwies in seiner Stellungnahme auf die Beibehaltung des Blicks zur Mühle, dem Gebäude der Namensgebung der Hauptachse im Ortskern. Die Mühle mit dem Bezug zur Kirche bilde die historische Raumstruktur für den alten Stadtkern von Warnemünde. Der Bezug zur Mühle von der Mühlenstraße aus, dürfe nicht aus dem Stadtbild herausgedrängt werden.

Der Bauausschuss empfahl dem Ortsbeirat, den Bauantrag aufgrund der vorgenannten Einwände abzulehnen und dem Vorschlag des Bauausschusses „Baukörpersimulation mittels Baugerüst“ zu folgen. In beiden Belangen folgte der Warnemünder Ortsbeirat diesen Empfehlungen. Die Mitglieder Axel Tolksdorff und Dieter Neßelmann beteiligten sich wegen einer möglichen Befangenheit nicht an der Abstimmung.  

Foto: Klaus Möller


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