Warnemünde: Tiefgarage Am Markt geplant


10. Januar 2018

Mit fünf Ja-Stimmen und einer Enthaltung hat der Warnemünder Ortsbeirat gestern Abend die Bauvoranfrage der Verwaltungs-, Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft Nord zum Neubau einer Tiefgarage mit zwei bis drei Parkgeschossen und etwa 200 PKW-Stellplätzen Am Markt beschieden. Mit Einschränkungen hatte zuvor auch der Bauausschuss das Vorhaben positiv bewertet. Wichtig für beide Instanzen ist, dass die etwa 113 oberirdischen öffentlichen Parkplätze erhalten bleiben. Hier sollen Anwohner ihre Pkw auch weiterhin mit den städtischen Parkberechtigungen abstellen dürfen.

Die geplante Tiefgarage hat bei zwei Geschossen eine Nutzfläche von 2.035 Quadratmetern, die Ein- und Ausfahrt ist über die bereits vorhandene Durchfahrt zur Gewettstraße geplant und die geschätzten Baukosten belaufen sich auf knapp 2,2 Millionen Euro. Konstruktive Details und die genaue Dimensionierung der Tiefgarage mit Zuwegungen sowie das Sicherheits- und Fluchtwegsystem des Objektes fehlen in der Bauvoranfrage. „Diese Planung wäre jedoch dringend erforderlich, wenn eine Zustimmung mit verbindlichem Charakter erfolgen soll“, sagt Arndt Zintler vom Bauausschuss, der das Projekt wegen des erweiterten Bedarfs bei Anliegern, Gewerbetreibenden und Lehrern dennoch unterstützt.

Durch Straßensanierungen sind gerade in diesem Wohnbereich viele Parkplätze weggefallen, weshalb die Nachfrage groß ist. „Jedes Auto, dass unter der Erde steht, ist ein gutes Auto“, befindet Uwe Jahnke und Werner Fischer vom Strukturausschuss unterstreicht: „Dieses dicht besiedelte Quartier kann Parkplätze vertragen. Ob sich das Vorhaben am Ende rechnet, muss der Investor entscheiden.“ Auch Hansi Richert vom Warnemünde Verein sieht einen großen Bedarf und bewertet das Vorhaben positiv. Er verweist aber darauf, dass Am Markt für viel Geld Bäume gepflanzt wurden und diese sollten unbedingt erhalten werden. Beiratsmitglied Helge Bothur gibt sich in Bezug auf die in Aussicht gestellte Parkflächenanzahl skeptisch. Außerdem erwartet er zusätzliche Parksuchverkehre in den engen, teils zugeparkten Straßen, von denen viele zudem nur in eine Richtung befahrbar sind.

Bausenator Holger Matthäus findet die Idee, gerade Anwohnern und Gewerbetreibenden einen Parkplatz zu geben, grundsätzlich gut. „Kurzzeitparker und Tagestouristen allerdings dürfen nicht ins Wohngebiet gezogen werden sondern sollen die vorhandenen Parkhäuser nutzen“, lautet seine Maßgabe. Der Warnemünder stellt auch fest, dass die Hansestadt möglicherweise selber Interesse an einer Bewirtschaftung hat: „Als Stadt haben wir eine eigene Parkhausgesellschaft, die zum Zwecke der Parkplatzschaffung speziell in Parkhäusern gegründet wurde. Natürlich hat eine stadteigene Gesellschaft, deren Gewinne für uns alle sozialisiert werden, Vorrang vor Privaten.“ Wer das Projekt letztlich umsetzt, hängt vom Eigentümer, der Stadt, ab. Entsprechende Verfahren zur Übereignung der Flächen – Kauf, Pacht, Erbbaurecht etc. – entscheidet am Ende die Bürgerschaft. „Aber an dieser Stelle der Umsetzungssituation sind wir noch gar nicht, denn jetzt geht es erst einmal um die Genehmigungsfähigkeit an diesem Standort, die unabhängig vom Eigentum erfolgen kann. Und hier sind mir die Meinung und das Votum des Ortsbeirat wichtig.“  


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limalo - 11.01.2018 um 11:48 Uhr
Wer hat sich das wieder einfallen lassen ?
Sind die Markt Anwohner hierzu gefragt worden ?
Das Konzept ,Warnemünde weitgehend verkehrsarm zu halten , gilt wohl nicht mehr ?
Die anliegenden engen ,zu geparkten Strassen lassen einen stärkeren Verkehr kaum zu.
Das große neue Parkhaus am Molenfeuer wird sehr wenig "besucht" ; ist wohl zu weit entfernt.............
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