Warnemünde: Das war die Saison 2017


14. Dezember 2017

Die traditionelle Saisonauswertung verteilte sich in diesem Jahr auf gleich zwei Ortsbeiratssitzungen: Polizei, Kommunaler Ordnungsdienst (KOD) und Warnemünde Verein resümierten schon im November, wohingegen sich der Tourismusdirektor erst in der Dezembersitzung am vergangenen Dienstag erklärte.

„Unsere Saison war erlebnisreich aber nicht beunruhigend“ stellte Polizeihauptkommissar Stefan Damrath, Leiter des zuständigen Reviers in Lichtenhagen, fest. Abhandengekommen waren seiner Statistik zufolge 23 Fahrräder, drei Pkw und ein Motorrad. Glücklicherweise mussten keine Verkehrstoten beklagt werden, dafür gab es aber fünf Schwer- und 26 Leichtverletzte. Als häufigste Unfallursache beklagte Damrath die nicht angemessene Geschwindigkeit gerade im Ortseingangsbereich: „Und es sind nicht die Urlauber, die hier zu schnell nach Warnemünde reinfahren“, konkretisierte er. Auch Personen – zwei Kinder und drei Senioren – wurden in den vergangenen Monaten als vermisst gemeldet und dank des Einsatzes der Beamten wiedergefunden. Bemerkenswert war außerdem ein Fund von Panzerbrandmunition, die durch den Finder leichtsinnigerweise auch noch ins Revier gebracht wurde.
KOD-Abteilungsleiter Andreas Bechmann informierte darüber, dass das Stadt von Juni bis Oktober immerhin 8.617 Knöllchen verteilte und 142 Abschleppmaßnahmen durchgeführte.

Ein wichtiges Saisonthema sind in Warnemünde die etwa 300 kleinen und großen Veranstaltungen: „Als traditionelle Besuchermagneten haben sich auch 2017 Großveranstaltungen wie das Turmleuchten, Warnemünder Wintervergnügen, Stromerwachen, Warnemünder Woche und die Hanse Sail herauskristallisiert“, führte Tourismusdirektor Matthias Fromm in seiner Saisonauswertung vor dem Warnemünder Ortsbeirat aus. Zu den verlässlichen Partnern bei der Planung und Durchführung gehören der Warnemünde Verein und die Kongreß- u. Veranstaltungsservice GmbH (KVS). Geschäftsführer Jörg Bludau lobte die Zusammenarbeit mit Polizei, Sicherheitsdiensten und Ämtern. Er hob aber auch hervor, dass die Kosten für Sicherheit erheblich gestiegen seien: „Hier ist Feingefühl gefordert, denn wir wollen die Touristen nicht verschrecken und die Sicherheit dabei trotzdem gewährleisten“, so der Veranstaltungsexperte. Rückblickend konnte er bestätigen, dass das Besucherinteresse trotz des katastrophalen Sommerwetters groß gewesen sei: „Warnemünde ist eine anziehende Destination geworden, die ihres gleichen sucht.“ Den verregneten Sommer beklagte auch Hansi  Richert vom Gemeinnützigen Verein für Warnemünde. „Ansonsten gab es wenig Kritik und dafür aber viel Lob an unserer Arbeit“, lautete seine Bilanz. Der Warnemünde Verein hat beim Stromerwachen, „Niegen Ümgang“ und Stromfest die Zügel fest in der Hand und Richerts besonderer Dank galt der Polizei, denn ohne sie würde es nicht funktionieren. Kritisch äußerte er sich in Richtung Stadtverwaltung: „Im Gespräch für die 800-Fahr-Feier ist auch ein Mini-Ümgang. Wir haben gehört, dass sich eine Hamburger Agentur um die Vorbereitung des Stadtjubiläums kümmert und noch ist unklar, ob und wie die Warnemünder Vereine dabei eingebunden werden.“  

Dass die Tourismuszentrale den Löwenanteil zum Gelingen der Hauptsaison absichert, ist unumstritten. Die eingenommenen etwa 2 Millionen Euro Kurabgabe jährlich werden genau dafür ausgeben.

Auf sportlicher Seite hat sich die Austragung der Deutschen Beachsoccer Meisterschaft als Höhepunkt im Kalender etabliert. Erstmals machte die Euro Beachsoccer League in Warnemünde Station und verströmte dabei internationales Fußballflair.

„Ein wichtiger Lückenschluss ist im Angebot für junge Leute und Familien mit der Neueröffnung des Dock Inn Hostels gelungen. Mit seinem innovativen Konzept – man macht in ausgedienten, upgecycelten Überseecontainern Urlaub – wurde es jetzt mit dem Deutschen Tourismuspreis gekürt“, lobte Tourismusdirektor Matthias Fromm. Auf die jünger werdende Zielgruppe stellte sich 2017 auch die Tourismuszentrale ein. Der Angebotsmix rund um die Trendsportarten an und auf dem Wasser wurde ausgebaut. Der AOK Active Beach und die Sport & Beach Arena am Strand komplettierten das Angebot für Aktivurlauber jeden Alters. Für weitere drei Jahre wurde das Ostseebad so auch mit dem bekannten Qualitätssiegel „Familienfreundlicher Ferienort“ ausgezeichnet.

Zu den großen Zukunftsthemen unseres Seebades zählt der Ausbau des Gesundheitstourismus: „Gemeinsam mit lokalen Partnern wurden 2017 neue Maßnahmen initiiert und die Kooperation mit dem Landesnetzwerk ‚Gesundes MV‘ gestärkt. Das Magazin Focus Gesundheit bestätigte Warnemünde nach einer neuen Umfrage im Sommer 2017 jetzt den hohen Qualitätsstandard und bewertete das Seebad als einen der besten Kurorte Deutschlands“, so Fromm.

Die hervorragende Wasserqualität und saubere Strände sind weitere Pluspunkte des Ostseebades. Zum 21. Mal in Folge erhielt das Ostseebad so auch die Auszeichnung mit dem internationalen Umweltsymbol „Blaue Flagge“. Der Touristiker Fromm hob zudem das gemeinsame Umweltmanagement der Tourismuszentrale und engagierter Partner hervor. Bei den Strandgästen fand die Fortsetzung der Aktionen zur umweltgerechten Entsorgung von Zigarettenkippen und Plastikmüll hohen Anklang. Dazu zählten die kostenfreie Verteilung von rund 3.000 Taschenaschenbechern sowie die „Ostseeascher“ als prominente Entsorgungsstationen direkt am Strand.

Die Verleiher der insgesamt 1.300 Strandkörbe und 60 Sonnenliegen an den Stränden von Warnemünde, Diedrichshagen, Hohe Düne und Markgrafenheide dürfen sich mittlerweile über Dreijahresverträge freuen. „Das erhöht die Planungssicherheit für die Gewerbetreibenden und schafft die Rahmenbedingungen für den immer noch ausstehenden B-Plan ‚Strand‘“, ist Matthias Fromm überzeugt.

Und noch eine gute Nachricht: Mit Verabschiedung der etwas sperrig klingenden „Bedarfskonzeption kommunaler Sanitäranlagen“ durch die Bürgerschaft wurden endlich die Weichen für den Ausbau öffentlicher Toilettenanlagen geschaffen. Unter Federführung der Tourismuszentrale erfolgten schon die Vorbereitungen für den Neubau einer Toilette am Strandaufgang 10 – weitere sind für 2018 in Planung.

Erfolgreich verlief auch die Kreuzfahrtsaison mit 190 Anläufen von 36 Schiffen und 892.000 internationalen Seereisenden. In der Tourist-Information am Pier 7 wurden für sie Informationsbroschüren in bis zu zehn verschiedenen Sprachen zur Verfügung gestellt. Neu im Angebot war eine Audioguide-Stadtführung durch Warnemünde in sechs Sprachen, die Passagieren die Möglichkeit zur individuellen Erkundung des Seebades bot. Der Tourismuschef appellierte an die Warnemünder, sich nicht nur an den durch das Kreuzfahrtgeschäft bedingten Emissionen aufzureiben, sondern auch die Vorteile, etwa durch Wertschöpfung, zu betrachten.

Dass die Übernachtungszahlen in Rostock entgegen dem allgemeinen Mecklenburg-Vorpommern-Trend und trotz des schlechten Sommers in 2017 leicht angestiegen sind, war für den einen oder anderen Zuhörer dann doch eine große Überraschung. Die größten Zuwächse gab es nach Aussage des Tourismuschefs bisher im Juni und April, der mit den Osterfeiertagen ein Plus von 26,9 Prozent bei den Übernachtungen verbuchen konnte. Mit den nahenden Weihnachtsfeiertagen und Silvester bis hin zum Warnemünder Turmleuchten darf die Branche zum Jahresende noch einmal auf ein erfolgreiches Geschäft mit vielen Gästen hoffen.


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