Warnemünde: Bundespräsident besuchte Seenotretter


19. Juli 2017

Anlässlich seiner Antrittsreise durch Mecklenburg-Vorpommern besuchte der Bundespräsident und Schirmherr der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), Frank-Walter Steinmeier, gestern auch die Werft Tamsen Maritim in Rostock, wo aktuell gleich zwei neue Seenotrettungsboote entstehen, und die Warnemünder Seenotretter.

Bei einem Rundgang auf der Gehlsdorfer Tamsen Werft stellte Geschäftsführer Christian Schmoll das umfangreiche Neubauprogramm der Seenotretter vor. Begleitet von Gerhard Harder, ehrenamtlicher DGzRS-Vorsitzer, ließ sich Steinmeier die Baufortschritte an den beiden Seenotrettungsbooten zeigen. Sie sollen im Herbst 2017 und Anfang 2018 abgeliefert werden. Im Jubiläumsjahr der DGzRS 2015 hatte Tamsen Maritim den ersten Neubau der Seenotretter auf einer Werft in Mecklenburg-Vorpommern nach der Wiedervereinigung gebaut. Das 10,1 Meter lange Seenotrettungsboot wurde am 150. DGzRS-Geburtstag vor mehreren tausend Zuschauern auf dem Bremer Marktplatz getauft. Sieben weitere moderne Spezialschiffe des gleichen Typs hat die Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger seitdem bei der Rostocker Werft in Auftrag gegeben.

Wie alle Rettungseinheiten der Seenotretter werden die Neubauten als Selbstaufrichter konstruiert, das heißt, sie richten sich im Falle einer Kenterung innerhalb kürzester Zeit von alleine wieder auf. Die neuen Seenotrettungsboote werden von reinen Freiwilligen-Besatzungen gefahren. „Mich beeindruckt besonders, dass die große Mehrzahl der DGzRS-Besatzungen bei jedem Wetter, zu jeder Zeit freiwillig rausfährt, um Menschen aus Seenot zu retten – heute genauso wie schon ihre Väter, Großväter und Urgroßväter“, sagte der Bundespräsident Steinmeier in Rostock.

In Begleitung von Gerhard Harder ging der Schirmherr der Seenotretter anschließend an Bord des Seenotrettungskreuzers Arkona. Während der etwa halbstündigen Überfahrt nach Warnemünde führte Vormann Karsten Waßner den Bundespräsidenten über das Spezialschiff und erläuterte die  Ausrüstung für Such- und Rettungsmaßnahmen unter allen erdenklichen Bedingungen.

Im Mai dieses Jahres hatte der Bundespräsident, der Tradition seiner Vorgänger im Amt folgend, die Schirmherrschaft über die DGzRS mit den Worten übernommen: „Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger leistet seit über 150 Jahren einen außerordentlich wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Die Seenotretter sind rund um die Uhr und bei jedem Wetter einsatzbereit. Ich habe großen Respekt vor dieser Leistung.“

Einsätze auf hoher See bei Sturm und zu jeder Jahreszeit gehören zum Alltag der Seenotretter an Nord- und Ostsee. Was 1865 mit Ruderrettungsbooten entlang den deutschen Küsten als Freiwilligenorganisation begann, ist heute einer der modernsten Seenotrettungsdienste der Welt – dennoch finanzieren nach wie vor ausschließlich freiwillige Spender diese Arbeit. Rund 180 fest angestellte und mehr als 800 freiwillige Seenotretter fahren Jahr für Jahr  mehr als 2.000 Einsätze auf Nord- und Ostsee. Sie sind unter anderem für Seeleute der Berufsschifffahrt, Fischer, Passagiere auf Fähren oder Kreuzfahrtschiffen und für Wassersportler aller Art im Einsatz. Das Einsatzgeschehen der Seenotretter umfasst alles, was auf See passieren kann – darunter Wassereinbruch, Feuer an Bord, Verletzungen oder Erkrankungen von Crew oder Passagieren oder technische Schäden, die zu einem Seenotfall führen.

Vom Liegeplatz der Arkona am Alten Strom in Warnemünde trat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Weg zu seinem nächsten Termin beim Leibniz-Institut für Ostseeforschung an.

Foto: DGzRS – Die Seenotretter


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