Warnemünde rüstet sich für Saisonauftakt


11. April 2018

Die Vorbereitungen auf die nahende Sommersaison laufen in Warnemünde auf Hochtouren. Gemeinsam haben Fachämter der Hansestadt, Tourismuszentrale, Polizei, Dienstleister und Warnemünder Vereine in den vergangenen Monaten Projekte geplant und Neuerungen auf den Weg gebracht. Den aktuellen Vorbereitungsstand trugen die Verantwortlichen gestern Abend dem Warnemünder Ortsbeirat vor.

Auf eine friedvolle Saison – die für die Sicherheitskräfte 365 Tage im Jahr dauert – hofft der Leiter des Polizeireviers Lichtenhagen, Stefan Damrath. „Die Zahlen bei Diebstahl und Straßenkriminalität sind rückläufig“, verwies er auf einen positiven Trend. Die Zusammenarbeit mit den Veranstaltern bewertete er als sehr gut. Der Polizeihauptkommissar verriet außerdem, dass man technische Lösungen für Veranstaltungsräume wie Alter Strom, Promenade und Kirchenplatz erarbeitet habe, um diese abzusichern. Noch hat er keine offizielle Zusage für den Bäderdienst in Warnemünde, doch geht er davon aus, dass dieser vom 7. Mai bis 21. September im Ostseebad unterwegs sein wird. Teils deutliche Geschwindigkeitsüberschreitungen seien nach Aussage Damraths in Warnemünde an der Tagesordnung. Probates Mittel dagegen sind häufige Kontrollen mit empfindlichen Strafen.

„Zur Absicherung des Badebetriebes haben wir die DRK Wasserwacht, mit der uns eine mehr als 20-jährige vertrauensvolle Zusammenarbeit verbindet, beauftragt“, informierte Tourismuschef Matthias Fromm. Wegen des tragischen Badeunfalls im Juni 2017 – ein 13-jähriges Mädchen ertrank im Molenbereich – habe man zudem einen Maßnahmenkatalog erarbeitet. Dieser sieht zusätzliche Warnschilder und Piktogramme, einen mehrsprachigen Präventionsflyer und den Einsatz einer Drohne zum Abwerfen von Rettungsmitteln vor. Ein wichtiger Schwerpunkt soll weiterhin die verstärkte Aufklärungsarbeit zum richtigen Verhalten im und am Wasser darstellen. Neben den Rettungsschwimmern sind die Strandvögte erste Ansprechpartner für die Gäste. Sie sind vom 1. Mai bis 16. September in Warnemünde unterwegs. Die oft als „zahnlose Tiger“ betitelten Strandvögte sollen in einem Pilotprojekt erstmals direkt vor Ort durch Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes der Hansestadt Rostock unterstützt werden.

Ein Warnemünder Dauerbrenner ist die öffentliche Toilettensituation. Der Tourismusdirektor kündigte dazu an, dass am Strandaufgang 10 der Neubau einer barrierefreien Toilette geplant sei. „Wir stecken noch im Genehmigungsverfahren und hoffen, die Anlage im Sommer 2018 in Betrieb nehmen zu können“, so Fromm. Bis es soweit sei, werde die Tourismuszentrale an gleicher Stelle einen Container aufstellen. Der Touristiker wusste außerdem zu berichten, dass auch das Umweltamt im Strandbereich Warnemünde zwei neue öffentliche Toilettenanlagen plane. 

Um Gäste und Urlauber weiter für einen umweltschonenden Umgang mit Strand und Ostsee zu sensibilisieren bleibt der Umwelt- und Küstenschutz eine wichtige Aufgabe. Fromm kündigte an, dass die bereits seit 2015 bestehende Kooperation im Projekt „Ostsee-Ascher“ mit der EUCC – Die Küsten Union Deutschland e.V. fortgeführt würde. Sie wird sogar noch intensiviert, denn es kommen drei weitere Infotafeln mit integriertem Entsorgungsbehälter für Zigarettenabfälle hinzu. Auch die Verteilung der kostenfreien Taschenaschenbecher wird es wieder geben. Neu ist der Einsatz von biologisch-abbaubarem Geschirr am Strand. Gemeinsam mit dem Umweltamt hat die Tourismuszentrale die Aktion aufgesetzt und in Warnemünde bereits sieben Unternehmer gewonnen, die dazu eine Selbstverpflichtungserklärung unterzeichnet haben. Interessierte Strandbewirtschafter, die das Projekt unterstützen möchten, können sich auch weiterhin bei der Tourismuszentrale melden. Dass es sich auch bei dem umweltfreundlichen Geschirr nur um eine Zwischenlösung handeln kann, ist auch dem Tourismusdirektor völlig klar. Er verweist auf den fehlenden B-Plan Strand und die damit verbundene Schaffung einer Infrastruktur zur Nutzung von Mehrweggeschirr.

Auch das Thema Sauberkeit wird in Warnemünde gern diskutiert. Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus, Jörg Drenkhahn, sprach sogar von „Müllbergen“, die sich am Alten Strom und auf der Promenade aufgetürmt haben sollen. „Verursacher sind leider allzu oft die heimischen Gewerbetreibenden“, weiß Jörg Bludau von der Agentur KVS, die einen Großteil der Veranstaltungen im Ostseebad organisiert. Er richtete ein großes Lob an den Bauhof der Tourismuszentrale: „Roger Schult und seine Leute sind superfleißig und leisten sehr gute Arbeit“, ist der Veranstalter überzeugt. Die Abteilung zeichnet auch für das Verteilen von 15.000 Kubikmetern, des in den Sandfallen aufgefangenen, Strandsandes zwischen Westmole und Wilhelmshöhe, das planmäßige Abschieben der Dünenfelder 9, 10 und 12 und das Beschneiden von neun weiteren Dünenfeldern verantwortlich. Zudem wurden auf einer Strecke von fünf Kilometern die Dünenfelder neu eingezäunt. Tourismuschef  Fromm führte weiter aus, dass die Strandreinigung während der Saison täglich per Hand erfolge und dass in Intervallen zudem die Reinigungsmaschine zum Einsatz komme. Neu angeschafft wurde ein E-Buggy der Rostocker Gehweg Reinigung, der zusätzlich in den Nachmittagsstunden zur Strandreinigung eingesetzt wird.

Last but not least: das Veranstaltungsangebot. Warnemünde bietet über das gesamte Jahr etwa 300 Veranstaltungen, wovon die Tourismuszentrale für rund 180 als Veranstalter verantwortlich zeichnet. Weitere unverzichtbare und verlässliche Partner sind der Warnemünde Verein, der Leuchtturmverein und die Agentur KVS – ohne sie wäre das Ostseebad nicht so einzigartig.

Zu den kommenden Highlights zählen die 81. Warnemünder Woche, der 38. Internationale Hansetag und die 28. Hanse Sail sowie sportliche Höhepunkte wie die 6. Deutschen Beachsoccer-Meisterschaft und die Euro-Beachsoccer League. Musikfans dürfen sich von Mai bis Oktober auf 25 Konzerte im Warnemünder Kurhausgarten freuen. Besonders groß gestaltet sich das Angebot für Familien. Mit 125 Kinderveranstaltungen an 89 Tagen unterstreicht Warnemünde die Auszeichnung als „Familienfreundlicher Ferienort“. An vier Terminen, nämlich am 12. Mai, 8. Juni, 18. Juli und 1. August, laden die beliebten Port Partys wieder in maritimer Atmosphäre zum Schiffe gucken und mitfeiern ein. Ein besonderes Highlight erwartet Kreuzfahrer und Kreuzfahrtfans außerdem von 14. bis 16. September mit der Premiere des Rostock Cruise Festival.

Ein umfangreiches Erholungs- und Freizeitangebot steht allen Sonnenanbetern am Warnemünder Strand zur Verfügung. Insgesamt zwölf Anbieter halten rund 1.300 Strandkörbe und nochmals etwa 60 Strandliegen zur Vermietung vor. Im Aktivbereich können die Gäste auf vielfältige Angebote wie Bungee, Trampolin, eine Wasserrutsche, Tretboote, Wassersportschulen mit verschiedenen Wassersportarten sowie die Sportflächen und Events am AOK Active Beach (Aufgang 12) und der Sport Beach Arena (Aufgang 1) zugreifen.

Foto: Holger Martens


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