Sachstand Warnemünder Werftbecken: Es bleibt beim Mehrzweckhafen


19. Februar 2018

Einen Sachstandsbericht zur wasserseitigen Erschließung des alten Werftbeckens und noch älteren großen Hafenbeckens Warnemündes lieferten der Geschäftsführende Direktor und Bereichsleiter Wasserbau und Umwelt bei Inros Lackner, Torsten Retzlaff, und Rostocks Hafenkapitän Gisbert Ruhnke auf der letzten Ortsbeiratssitzung des Ostseebades.

Die wichtigste Aussage des Hafenkapitäns lautete: Es bleibt alles wie besprochen. Es wird ein Mehrzweckhafen mit zwei neuen Liegeplätze – einer mit 400 Metern Länge parallel zum Fahrwasser und ein kleinerer direkt im Bassin – entwickelt. Beide sind für unterschiedlichste maritime Nutzungen vorgesehen. Das kann während der Saison die Kreuzschifffahrt sein. Hier könnten zudem Schlepper oder kleinere Forschungsschiffe und Frachter Platz finden. Eine ganz andere mögliche Nutzung wurde jüngst von MV Werften ins Spiel gebracht: Die Schiffbauer haben Bedarf angemeldet und möchten die sehr umfängliche Endausrüstung der Global-Class-Kreuzfahrtschiffe nicht in Wismar, sondern in Warnemünde vornehmen. Das wiederum würde Liegeplatzgebühren in die Stadtkasse spülen. Die Megaliner werden für den asiatischen Markt gebaut und für die Endausrüstung sind neben einem tieferen Seekanal auch eine 400-Meter-Pier und eine zusätzliche Fläche von 12.500 Quadratmetern nötig. „Das wäre nur eine mögliche Nutzung des großen Liegeplatzes außerhalb der Kreuzfahrtsaison“, stellte Planer Retzlaff in Aussicht.

Die Frage des Beiratsvorsitzenden Alexander Prechtel, ob der neue Liegeplatz denn auch für Landstrom vorgerichtet sei, konnte Ruhnke bejahen. „Ob dieser allerdings in Form von Powerpacks, Powerbarges oder Landstromanlage realisiert wird, ist bislang noch nicht entschieden. Das ist letztlich immer auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit.“ Interessant: Der Bund hat angekündigt, Landstromanlagen in Häfen künftig unterstützen zu wollen.

„Wir haben schon im November damit begonnen, kleinere Gebäude wegzureißen und werden damit im Sommer fortfahren. Kurzfristige Zielstellung ist, das Gelände während der Hanse Sail, wenn auch im Werftbecken Großsegler festmachen, zugänglicher zu machen“, so Gisbert Ruhnke. Aktuell sucht hier der Munitionsbergungsdienst nach alter Munition. Auch die Umweltbehörden sind vor Ort und prüfen, welche Biotope sich in den vergangenen Jahren entwickelt haben und welche Pflanzen und Tiere geschützt werden müssen.

Die Rostocker Bürgerschaft entschied im April letzten Jahres, das Areal zu einem Mehrzweckhafen für Kreuzfahrt und Gewerbe umzugestalten. Ein Jahr zuvor hatte die Hanse- und Universitätsstadt das Werftbecken von der malaysischen Genting-Gruppe gekauft. Der große Vorteil einer Mischnutzung ist die Förderfähigkeit. Bis 2022 könnte der Umbau des gesamten Areals abgeschlossen sein.

Foto (Archiv): Günther Rausch


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