Made in Germany: Aida setzt auf umweltfreundlichen LNG-Antrieb


01. Dezember 2017

Wenn morgen das zweite und letzte Maschinenraum-Modul für AIDAnova, gefertigt auf der Warnemünder Neptun Werft, seine Seereise nach Papenburg in die Meyer Werft antritt, darf das mit Fug und Recht als weiterer Meilenstein im Schiffbau bezeichnet werden. In genau 365 Tagen, am 2. Dezember 2018, startet der 337 Meter lange Ozeanriese als weltweit erstes, komplett mit LNG betriebenes, Kreuzfahrtschiff ab Hamburg in seine erste Saison. Die Rostocker Reederei leistet damit einmal mehr Pionierarbeit.

Das Schwimmteil, eine so genannte Floating Engine Room Unit (FERU), ist 120 Meter lang und 42 Meter breit. In den vier Decks hohen Bauteil befinden sich die drei LNG-Tanks der AIDAnova. Tastete sich die Reederei vor etwa zehn Jahren vorsichtig an den Flüssiggasantrieb heran, sind erstmals festinstallierte Tanks mit an Bord. Zwei haben jeweils eine Länge von knapp 35 Metern, einen Durchmesser von acht Metern und ein Fassungsvolumen von je 1.550 Kubikmetern. Ein dritter, kleinerer Tank mit einem Durchmesser von fünf Metern ist 28 Meter lang und hat ein Fassungsvolumen von etwa 520 Kubikmetern. „Ein Kreuzfahrtschiff wie AIDAnova wird mit dieser Füllung etwa 14 Tage im Seebetrieb auf den Weltmeeren unterwegs sein können“, erklärt Raimon Strunck, Geschäftsführer der Neptun Werft. Der LNG-Flüssiggasantrieb gilt als saubere Alternative zum Schiffsdiesel und ist dazu noch deutlich preiswerter. „Mit dieser Innovation reduzieren wir unseren ökologischen Fußabdruck noch einmal deutlich und gehen weit darüber hinaus, was der Gesetzgeber fordert“, weiß AIDA Präsident Felix Eichhorn. „Wir wollen mit der neuen Antriebstechnik eine neue Ära einläuten, denn als Kreuzfahrtreederei haben wir ein natürliches Interesse daran, die schönsten Destinationen dieser Welt zu erhalten“, betont der 37-Jährige, der gleichzeitig die emissionsfreie Kreuzschifffahrt als Zielstellung definiert. So ganz wegzudenken sind konventionelle Kraftstoffe jedoch auch bei AIDAnova noch nicht, denn die LNG-Infrastruktur lässt in vielen Häfen noch zu wünschen übrig.

Aida Cruises stärkt mit dem Bau der Maschinenraum-Module auf der Neptun Werft Warnemünde und mit der Investition in die vier Dual-Fuel Motoren von Caterpillar die regionale Zusammenarbeit und ist zugleich ein wichtiger Treiber der lokalen Wirtschaft. Mehr als 500 Werftmitarbeiter und nochmal 500 externe Angestellte von weiteren Dienstleistern sind derzeit auf der Neptun Werft beschäftigt. Hinzu kommen 120 Mitarbeiter von Caterpillar, die die Motoren montierten. Maschinenraumsektionen für sieben LNG-betriebene Neubauten der Kreuzfahrtreedereien Aida, Costa, Carnival und P&O füllen derzeit die Auftragsbücher der Neptun Werft. In Warnemünde werden die Herzstücke der Schiffe gebaut und das wiederum ist von großer Bedeutung für den Standort. „Um solche Projekte auch künftig vernünftig und in einem geschützten Umfeld abarbeiten zu können, bauen wir jetzt aus Eigenmitteln eine neue Schiffbauhalle“, so Strunck. Die Kubatur des 50-Millionen-Neubaus ist schon deutlich erkennbar.

Der Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, Christian Pegel, lobt Aida Cruises und die Neptun Werft: „Die neue Technologie steht für ‚Made in Germany‘ und macht mich sehr stolz. Sie bedeutet einen riesengroßer Schritt in der Schifffahrt und wir sind Ihnen zu großem Dank verpflichtet.“


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