Leuchtturmverein Warnemünde: 135 Stufen für den guten Zweck


25. Februar 2016

Einen der schönsten Ausblicke des Ostseebades überhaupt gewährt der Leuchtturm. Hat man die 135 Stufen der schmalen Wendeltreppe erst einmal bewältigt, staunt so mancher Erstbesucher nicht schlecht, denn die Aussicht von der zweiten Galerie ist einfach grandios. Insgesamt 1.352.224 Besucher – das sind im Durchschnitt 61.465 pro Jahr – konnten sich davon seit der Gründung des Leuchtturmfördervereins im Jahr 1994 überzeugen. Bei klarem Himmel, so heißt es, kann man von hier oben sogar die Steilküste von Ahrenshoop und den Offshore-Windpark vor Gedser ausmachen. Doch gutes Wetter hin oder her – die Fernsicht begeistert immer wieder. Damit sich auch weiterhin viele Besucher daran erfreuen können, schieben hier auf dem Warnemünder Wahrzeichen, alljährlich vom Ostersonnabend bis Anfang Oktober, zwölf ehrenamtlich tätige Männer Schicht für den Leuchtturmverein.

Schon in den nächsten Tagen, nämlich ab dem 10. März, beginnen sie mit den regelmäßig anstehenden Maler- und Ausbesserungsarbeiten – Pinsel und Farbe dafür stehen in der Bodenstation bereit. „Alles in allem werden so inklusive der Arbeitsleistungen 6.000 Euro investiert“, sagt Leuchtturmchef Klaus Möller – Jahr für Jahr, versteht sich. 600 bis 700 Arbeitsstunden fallen in den 14 Tagen vor Ostern an. Das Frühlingsfest findet in diesem Jahr schon ziemlich früh statt und am Vormittag des 26. März soll die Leuchtturmsaison zünftig mit Live-Musik eröffnet werden. „Die weiteren Öffnungszeiten während der Vorsaison gestalten wir flexibel, denn rumstehen und frieren soll keiner“, sagt der für die Vereinsfinanzen zuständige Walter Vogt. Und Gelder sind bei den Warnemünder Leuchtturmmännern immer ein großes Thema, denn wie kein anderer reicht dieser Verein regelmäßig Fördergelder aus: Von den bis 2015 eingenommenen 900.800 Euro sind stolze 784.568 Euro wieder verteilt worden. Unterstützt werden in erster Linie kulturelle und soziale Projekte. Der „Niege Ümgang“ oder auch die Warnemünder Port Partys sind ohne die großzügigen Zuschüsse des Leuchtturmvereins kaum machbar. Die zwei Euro Leuchtturm-Eintritt sind also in jedem Fall gut angelegtes Geld. Auch in die Erhaltung des 1898 errichteten Baudenkmals wird fleißig investiert. Einer Vereinbarung folgend fließen jeweils 15 Prozent der Einnahmen an das Wasser- und Schifffahrtsamt in Stralsund. Ein weiterer Teil der Einnahmen wird beiseitegelegt – so ist man auch auf etwaige Reparaturen gut vorbereitet.

Ein „Kind“ des Fördervereins ist auch das Warnemünder Bäderjournal Tidingsbringer. Vorstandsmitglied und Initiator Gerhard Lau bereitet gerade die 21. Auflage des begehrten Büchleins vor. Die Jubiläumsausgabe erschien erst im vergangenen Dezember und verkaufte sich nach Aussage von Schatzmeister Vogt „noch besser als alle anderen zuvor.“

Ebenfalls fest verankert im Leuchtturmjahr sind die Hochzeitszeremonien. Maximal 20 Feierlichkeiten finden während der regulären Öffnungsperiode zwischen Ostern und Oktober statt, sechs Nachfragen liegen für 2016 bereits vor. „Es handelt sich um eine feierlich-maritime Zeremonie und keine wirkliche Hochzeit“, unterstreicht Walter Vogt. Auch in den Wintermonaten kann er nicht über mangelnden Zuspruch klagen. In Erinnerung sind ihm die jüngsten Anfragen auf Heiratsanträge in luftiger Höhe, am liebsten bei Kerzenschein und Sonnenuntergang. „Wir machen sonst fast alles möglich, aber in den Wintermonaten ist der Turm aus Sicherheitsgründen nun mal gesperrt, da gibt‘s auch keine Ausnahmen.“ 

Eines soll sich in den kommenden Jahren jedoch ändern: Denkbar im Kreis der aktiven Leuchtturmmänner sind künftig auch Frauen. „Wir schließen das überhaupt nicht aus. Es müssen allerdings ein paar maritime Grundkenntnisse da sein und die reichen vom Leuchtturm-Grundwissen bis zu immer wieder abgefragten Tipps, wo man denn in Warnemünde gut Essengehen kann, oder wo sich die nächste öffentliche Toilette befindet“, so der Leuchtturmvereins-Vorsitzende.  


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