„Jugend zur See“ feiert silbernes Jubiläum


28. April 2018

25 Jahre ist es jetzt her, dass der gemeinnützige Warnemünder Fischereikutterverein „Jugend zur See“ seine Arbeit aufnahm. Während der Hanse Sail 1991 initiiert durch den damaligen Pastor Rolf Grund und Ortsamtsleiter Detlev Harms, ist der Vereinsregisterauszug beim Rostocker Amtsgericht auf den 30. April 1993 datiert.

Die Idee hinter der Vereinsgründung war, der Jugend mit traditionellen Fischkuttern einen maritimen Freizeitbereich zu schaffen, ihr das Leben an Bord, die Seefahrt, das Meer und seine Umgebung näherzubringen. Das alles hat bis heute Bestand: „Unser Ziel ist es, für Kinder und Jugendliche, die nicht so viel Geld zur Verfügung haben, einen maritimen Erlebnisbereich zu erhalten und ihnen die Seefahrt mit ihren Traditionen näherzubringen. Es geht uns auch um den Erhalt der alten Fischkutter im Alten Strom als maritimes Erbe“, führt Norbert Ripka, der aktuell den Vereinsvorsitz innehat, aus.

Kümmerte sich der Verein in den Anfangsjahren um die Traditionskutter Pasewalk, Johann Stelling und die angemietete Santa Maria, geht es heute aus Kostengründen nur noch um die 17 Meter lange Pasewalk. Ein weiteres maritimes Erbe und ebenfalls im Vereinseigentum: der Signalmast am Fuß der Westmole, an dem früher Signalbälle zur Sturmwarnung emporgezogen wurden und der heute nur noch zu Großveranstaltungen bunt beflaggt wird. „Eine sehr schöne Zeit hatten wir im ehemaligen Jugendclub hinter der weißen Villa auf der Mittelmole“, erinnert sich Inge Mamerow. Die 67-Jährige Rentnerin ist seit 24 Jahren Vereinsmitglied und arbeitet heute aktiv im Vorstand mit. Es folgten fünf Umzüge, bis das heutige Domizil Am Bahnhof 5, Bahnsteig 4, gefunden war. Der offene Treff hier kann von den 6 bis 16-Jährigen montags, dienstags, mittwochs und freitags von 13.00 bis 19.00 Uhr besucht werden. Vereinsbasis ist und bleibt aber die Pasewalk, die, noch immer seetüchtig, während der Ferien zwei Mal wöchentlich als „Piratenkutter“ für Kinder unterwegs ist und auch als Bühne für Kuttersingen und Shantyfestival dient.  

Schon von Beginn an wurde die Vereinsarbeit durch Sozialpädagogen begleitet. Seit Mai vergangenen Jahres ist das Anja Domke. Die 35-Jährige sorgt dafür, dass den Kindern und Jugendlichen immer wieder neue, interessante Angebote gemacht werden können. „Sport steht natürlich hoch im Kurs und aktuell bringt sie den Kindern das Thema ‚gesundes Essen‘ näher“, lobt Ripka das Engagement Domkes, die zudem den Kontakt zu Kindertagesstätten, Schulen und anderen Vereinen pflegt. „Wir sind aber auch mit moderner Computertechnik ausgestattet und unterstützen die Kids bei ihren Bewerbungen“, führt Inge Mamerow aus. Es gab in jüngerer Vergangenheit sogar einen Seniorennachmittag, an dem ein Tischtennisturnier „alt gegen jung“ ausgetragen wurde.

Finanziert wird die Kinder- und Jugendarbeit größtenteils durch das Amt für Jugend, Soziales, Gesundheit, Schule und Sport der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Weitere Gelder werden über verschiedene Projekte eingeworben.    

Am Montag, 30. April, ab 17.00 Uhr, findet auf dem Fahrgastschiff Markgrafenheide – das Schiff wird durch Reeder Reinhard Kammel dankenswerterweise kostenfrei zur Verfügung gestellt – zu Ehren des silbernen Vereinsjubiläums ein Empfang mit 70 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft statt. Musik gibt’s dazu natürlich von den Warnemünder Jungs.

Eine Sache brennt dem 64-Jährigen Warnemünder Unternehmer Norbert Ripka noch unter den Nägeln: Was passiert, wenn es einen größeren Schaden am Kutter gibt? Diese Frage beschäftigt nicht nur ihn, sondern auch die anderen Betreiber der Traditionskutter im Alten Strom. Eine dauerhafte und machbare Lösung muss her, damit das Warnemünder Postkartenidyll auch weiter Bestand hat.


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